Kritik

Bis zu 9 Euro Abgabe pro externer Festplatte: BITKOM wehrt sich

Branchenverband will Forderungen mit Nutzungsstudie erschüttern
Von Marc Kessler

Externe Festplatte Die Industrie wehrt sich gegen hohe Verwertungsabgaben für externe Festplatten
Foto: dpa
Die Hersteller externer Festplatten wehren sich gemeinsam mit dem Branchenverband BITKOM gegen die Forderung von (Urheberrechts-) Abgaben für externe Festplatten. Pro externer Platte sollen nach den Vorstellungen der Zentralstelle für private Überspielungsrechte (ZPÜ) und den Verwertungs­gemeinschaften VG WORT und VG Bild-Kunst rückwirkend zum 1. Januar 2008 je nach Kapazität zwischen 7 Euro und 9 Euro (ab 1 Terabyte Kapazität) fällig werden. Dagegen wehren sich der BITKOM und der Hersteller­verband Informationskreis Aufnahme­medien (IM) und untermauern ihre Argumente mit einer eigens erstellten Studie.

BITKOM: Abgabenhöhe steht in keinem Verhältnis zur tatsächlichen Nutzung

Externe Festplatte Die Industrie wehrt sich gegen hohe Verwertungsabgaben für externe Festplatten
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Nach dieser von der GfK erstellten, repräsentativen Nutzungs-Studie würden "weniger als 3 Prozent einer externen Festplatte (...) für vergütungsrelevante Privatkopien verwandt", heißt es. "Für diese durchschnittlich 3 Prozent des Speicherplatzes externer Festplatten sollen nun 7 beziehungsweise 9 Euro Abgaben pro Stück erhoben werden", kritisiert BITKOM-Präsident Dieter Kempf. "Die Forderungen der Verwertungs­gesellschaften für Abgaben auf externe Festplatten stehen in keinem Verhältnis zur tatsächlichen Nutzung."

Laut der Studie besitze jeder dritte Deutsche (32 Prozent) mindestens eine externe Festplatte, die durchschnittliche Speicher­kapazität liege bei 607 Gigabyte. 55 Prozent entfielen dabei auf ungenutzten, freien Speicherplatz, 24 Prozent der Kapazität würden durch Sicherungskopien belegt. 8 Prozent würden für berufliche Zwecke genutzt und rund 7 Prozent entfielen auf selbst erstellte Dateien wie Fotos, Videos oder Briefe.

Die Rechnung des BITKOM

Um die restlichen 6 Prozent geht es nun dem BITKOM und den Herstellern: "Damit bleiben nur etwa 6 Prozent Speicherplatz für Privatdateien wie Musikalben oder Videofilme. Etwas mehr als die Hälfte davon hält die Industrie für nicht vergütungspflichtig, da es sich z.B. um bereits lizenzierte Kopien von Musik-Downloads handelt. Die andere Hälfte, also weniger als 3 Prozent einer durchschnittlichen Festplatte, werden nach Auffassung der Industrie für vergütungsrelevante Privatkopien genutzt."

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