Betrüger festgenommen: Handy-Plagiat oder gar nichts geliefert
Die Betrüger haben entweder kein Gerät oder ein Plagiat an die Handy-Käufer versandt.
Bild: dpa
Eine internationale Bande soll bundesweit
Hunderte Käufer von Smartphones betrogen haben. Der Schaden seit
vergangenem November beläuft sich laut den Ermittlern auf rund
700 000 Euro. Die Kölner Polizei konnte am Freitag zwei 31 und 50 Jahre alte
Männer sowie eine 39-jährige Frau festnehmen, wie ein Sprecher heute mitteilte.
Käufer erhielten keine Ware oder Plagiate
Die Betrüger haben entweder kein Gerät oder ein Plagiat an die Handy-Käufer versandt.
Bild: dpa
Über den Online-Shop christmashandy.com hatten die Täter aktuell erhältliche Smartphones zu einem
sehr geringen Preis angeboten. Nach Bezahlung der Ware blieb allerdings oftmals die Lieferung
aus. In einigen Fällen erhielten die Käufer hingegen Plagiat-Geräte anstelle der bestellten
Originale.
Die drei mutmaßlichen Täter sollen Mitglieder einer größeren Betrügerbande sein, die international agierte. Diese Vermutung unterstreicht das professionelle Vorgehen. So wurde das Konto für die Zahlungseingänge bei einer Kölner Bank eröffnet, der Firmensitz liegt laut Angaben der Internetseite jedoch in Österreich. Die Internetseite sei in Prag über einen türkischen Provider ins Internet gestellt worden.
Nachdem eine erste Anzeige veranlasst wurde, fingen die Beamten mit den Ermittlungen an. Das Konto der Bande, welches über 100 000 Euro Guthaben aufwies, wurde unverzüglich gesperrt. Jedoch konnten die Kontoinhaber seit Anfang Dezember über 500 000 Euro in die Türkei transferieren.
Nach der Festnahme der Tatverdächtigen wurde der Internetauftritt aus dem Netz entfernt. Bereits am Wochenende wurden alle Festgenommenen einem Richter vorgeführt und gingen in Haft. Auf Grund der eingegangen Zahlungen geht die Kölner Polizei zurzeit von mehr als 600 geschädigten Käufern bundesweit sowie im europäischen Ausland aus. Geschädigte, die bei der Firma christmashandy.com ein Gerät gekauft haben und entsprechend getäuscht wurden, sollen sich bei der Polizei melden und Anzeige erstatten. Gegebenenfalls besteht für Opfer die Chance, einen Teil des gezahlten Geldes zurück zu erhalten.
Lesen Sie dazu in unserem Ratgeber, wie Sie sich vor Betrug schützen können.