Internet-Betrug

Betrüger festgenommen: Handy-Plagiat oder gar nichts geliefert

In Köln verhaftete die Polizei Betrüger, die im Internet Handy-Käufern Plagiate anstelle von originalen verkauft haben. Die Beamten gehen bei den Festgenommenen von Mitgliedern einer Betrügerbande aus, die international agiert.
Von dpa / Jennifer Buchholz

Die Betrüger haben entweder kein Gerät oder ein Plagiat an die Handy-Käufer versand. Die Betrüger haben entweder kein Gerät oder ein Plagiat an die Handy-Käufer versandt.
Bild: dpa
Eine internationale Bande soll bundesweit Hunderte Käufer von Smart­phones betrogen haben. Der Schaden seit vergangenem November beläuft sich laut den Ermittlern auf rund 700 000 Euro. Die Kölner Polizei konnte am Freitag zwei 31 und 50 Jahre alte Männer sowie eine 39-jährige Frau festnehmen, wie ein Sprecher heute mitteilte.

Käufer erhielten keine Ware oder Plagiate

Die Betrüger haben entweder kein Gerät oder ein Plagiat an die Handy-Käufer versand. Die Betrüger haben entweder kein Gerät oder ein Plagiat an die Handy-Käufer versandt.
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Über den Online-Shop christmashandy.com hatten die Täter aktuell erhältliche Smart­phones zu einem sehr geringen Preis angeboten. Nach Bezahlung der Ware blieb allerdings oftmals die Lieferung aus. In einigen Fällen erhielten die Käufer hingegen Plagiat-Geräte anstelle der bestellten Originale.

Die drei mutmaßlichen Täter sollen Mitglieder einer größeren Betrügerbande sein, die international agierte. Diese Vermutung unterstreicht das professionelle Vorgehen. So wurde das Konto für die Zahlungs­eingänge bei einer Kölner Bank eröffnet, der Firmen­sitz liegt laut Angaben der Internetseite jedoch in Österreich. Die Internet­seite sei in Prag über einen türkischen Provider ins Internet gestellt worden.

Nachdem eine erste Anzeige veranlasst wurde, fingen die Beamten mit den Ermittlungen an. Das Konto der Bande, welches über 100 000 Euro Guthaben aufwies, wurde unverzüglich gesperrt. Jedoch konnten die Konto­inhaber seit Anfang Dezember über 500 000 Euro in die Türkei transferieren.

Nach der Festnahme der Tat­verdächtigen wurde der Internet­auftritt aus dem Netz entfernt. Bereits am Wochenende wurden alle Fest­genommenen einem Richter vorgeführt und gingen in Haft. Auf Grund der eingegangen Zahlungen geht die Kölner Polizei zurzeit von mehr als 600 geschädigten Käufern bundesweit sowie im europäischen Ausland aus. Geschädigte, die bei der Firma christmashandy.com ein Gerät gekauft haben und entsprechend getäuscht wurden, sollen sich bei der Polizei melden und Anzeige erstatten. Gegebenenfalls besteht für Opfer die Chance, einen Teil des gezahlten Geldes zurück zu erhalten.

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