Kooperation

Telekom, Vodafone & Telefónica: 4G-Mobilfunknetz der Berliner U-Bahn

Die Telekom, Vodafone und Telefónica wollen in den kommenden Monaten gemeinsam das Mobilfunknetz der Berliner U-Bahn optimieren und schnelle Datendienste per LTE anbieten.
Von Marleen Frontzeck-Hornke

Flottes Mobilfunknetz für Berliner U-Bahn in Arbeit Flottes Mobilfunknetz für Berliner U-Bahn in Arbeit
Bild: spuno-fotolia.com, Logos. Vodafone/Telekom/Telefonica, Montage: teltaif.de
Die Berliner U-Bahn soll ein besseres Mobilfunknetz erhalten. Dafür haben sich die drei Netzbe­treiber Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland zusammen­geschlossen und wollen in einem Projekt den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) und ihren Kunden schnellere Datendienste im Untergrund anbieten. Federführend ist dabei Telefónica Deutschland (o2), die im U-Bahn-System in Berlin seit Mitte 2016 neben UMTS-Nutzung auch LTE anbietet.

Doch durch die Kooperation der drei Netzbetreiber kann noch mehr bewegt werden: "Durch die Zusammen­arbeit werden sich die drei Netzan­bieter zukünftig auch flexibler auf zusätzliche Kapazitäts­anforderungen durch die Kunden einstellen können", heißt es von Telefónica Deutschland. Damit geht der 4G-Ausbau in der Berliner U-Bahn nun in die zweite Phase. Am Bahnhof Hermannplatz wurde von den drei Mobilfunk-Providern ein erster erfolgreicher Test durchgeführt. Bis Ende 2018 soll der Umbau des Mobilfunk­netzes für die U-Bahn fertig sein. Die Aktualisierung der Netztechnik in der U-Bahn soll dabei "ausschließlich in den nächtlichen Betriebspausen" stattfinden.

Auf diese Mobilfunktechnik wird gesetzt

Flottes Mobilfunknetz für Berliner U-Bahn in Arbeit Flottes Mobilfunknetz für Berliner U-Bahn in Arbeit
Bild: spuno-fotolia.com, Logos. Vodafone/Telekom/Telefonica, Montage: teltaif.de
Für die Umsetzung des Projekts setzen die Mobilfunker auf gemeinsam betriebene "BTS-Hotels": Wenige, deutlich zentraler gelegene Betriebsräume. Hierzu sagt Telefónica: "Sie beherbergen die für die Versorgung des Untergrunds benötigte Mobilfunktechnik der drei Anbieter. Von dort aus führen etliche Glasfaserverbindungen zu einer Vielzahl von abgesetzten technischen Einheiten in den Tunneln, die wiederum die Versorgung im Untergrund sicherstellen." Bisher kamen vor allem einzelne Mobilfunk­anlagen zum Einsatz, die auf viele Betriebsräume in Berlin verteilt wurden.

Außerdem sei das besondere an der Mobilfunk­technik, dass sie lernfähig ist und sich selbst optimieren können soll. So erkenne das System die höheren Kapazitätsanforderungen in den U-Bahn-Tunneln und reagiert darauf eigenständig. Telefónica betont: "Plötzlich stark ausgelastete U-Bahn-Streckenabschnitte, beispielsweise vor und nach größeren Veranstaltungen, können schnell und effizient versorgt werden." Die Netzbetreiber gehen davon aus, dass damit die "Kundenzufriedenheit" gesteigert werden kann.

Ursprünglich hat Vodafone das Konzept für die Mobilfunk-Systemtechnik vor knapp zwei Jahren entwickelt. In einem gemein­schaftlichen Projekt mit Telefónica Deutschland wurde den Angaben zufolge die Technik dann später für das Berliner U-Bahn-System zur Verfügung gestellt. Dadurch konnten den Kunden zunächst an speziellen Orten in Berlin bessere Internet-Zugänge per Mobilfunk gewährleistet werden. Oberirdisch werden diese BTS-Hotels zum Beispiel auf der Fanmeile oder am Brandenburger Tor bei Events verwendet. Nur so könne man eine schnelle Internet-Verbindung auch bei Großver­anstaltungen anbieten.

Erst Mitte September haben wir darüber berichtet, dass die Telekom den LTE- und UMTS-Ausbau in der Berliner U-Bahn startet.

Die Netzintegration bei Telefónica/o2 erfordert viele, viele Schritte. Lesen Sie in einem weiteren Hintergrund­bericht, warum bald der nächste große Netzumbau bei o2 anstehen könnte.

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