Noch später

WLAN-Ausbau in Berlin verzögert sich weiter

Berlin kann nicht nur "kein Flughafen", auch mit dem WLAN tut sich die Hauptstadt schwer. Das Stadt-WLAN ist seit Jahren im Verzug. Zwar gibt es mittlerweile einen Betreiber, aber immer noch keine Standorte.
Von Thorsten Neuhetzki

WLAN in Berlin verzögert sich weiter (Symbolbild) WLAN in Berlin verzögert sich weiter (Symbolbild)
Foto: dpa
Der Ausbau des kostenlosen öffentlichen WLAN-Netzes in Berlin verzögert sich erneut um mehrere Monate. Das berichtet der rbb unter Berufung auf eigene Recherchen. Demnach sollen erst im Juni, vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft, die ersten von 100 WLAN-Hotspots freigeschaltet werden. Darauf habe man sich mit der Berliner Senatskanzlei in der vergangenenen Woche geeinigt, sagte der Pressesprecher der Firma ABL Social Federation dem rbb. Damit ist die Firma aber weit entfernt vom eigentlich vereinbarten Ziel, 650 Hotspots in Berlin zu installieren.

"Eine konsequente Projektsteuerung sieht anders aus. Der ursprüngliche Zeitplan war wohl gar nichts wert", kommentiert Stefan Gelbhaar (Grüne) gegenüber dem Sender. Die Senatskanzlei hatte den fränkischen IT-Dienstleister ABL Social Federation im Juni vergangen Jahres als Kooperationspartner für das Projekt "Freies WLAN für Berlin" ausgewählt. Das Unternehmen soll dafür eine Förderung von 170 000 Euro erhalten. Diese Summe deckt allerdings nur ein Drittel der Kosten, den Rest muss ABL durch Werbung finanzieren.

Noch keine Standortliste vorhanden

WLAN in Berlin verzögert sich weiter (Symbolbild) WLAN in Berlin verzögert sich weiter (Symbolbild)
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Einer der Problempunkte ist dem Bericht zufolge die Abstimmung mit dem Berliner Senat. Diese hätt vor Weihnachten insofern erledigt sein sollen, als dass die ersten 100 Standorte festgelegt werden sollten. Diese Liste ist laut ABL immer noch nicht final abgestimmt, erst Mitte April sollen nun die "Top25-Standorte" der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Laut Senatskanzlei gehe man zudem nur noch von 500 Standorten aus, die bis zum Ende des Sommers betriebsbereit sein könnten. Ein Sprecher der Senatskanzlei begründete die Verzögerungen damit, dass die Abstimmung der WLAN-Hotspots vor allem im Bezirk Mitte erheblich länger dauere als geplant. An zentralen Standorten fehle hier noch die Zustimmung der unteren Denkmalschutzbehörde.

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