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Pannen bei Migration von Base Prepaid: Optionen weg, Guthaben weg

Die Umstellung von Base-Prepaidkunden auf die Marke o2 entwickelt sich zum Desaster. Zahlreiche Kunden können ihren gewohnten Tarif zumindest vorerst nicht mehr nutzen und stehen sogar ohne Guthaben da.
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Probleme bei Migration von Base Prepaid Probleme bei Migration von Base Prepaid
Foto: teltarif.de
Wie berichtet hat Telefónica nach Vertragskunden nun auch bei Besitzern von Prepaidkarten die Migration auf neue Marken gestartet. simyo-Nutzer werden von blau übernommen, E-Plus- und Base-Kunden landen bei o2. Erste Kunden von Base-Prepaidkarten berichten von enormen Problemen, die bei der Umstellung aufgetreten sind.

Gegenüber teltarif.de beklagen Nutzer von Base-Go-Paketen beispielsweise, dass die geplante Umstellung ausschließlich per SMS kommuniziert wurde. Das gilt auch für SIM-Karten, die ausschließlich für den mobilen Internet-Zugang genutzt und beispielsweise in einem mobilen Hotspot betrieben werden. In solchen Fällen haben die Kunden nicht oder nur durch Zufall vom geplanten Markenwechsel erfahren.

GPRS-by-Call-Tarif sorgt für schnellen Guthaben-Verlust

Probleme bei Migration von Base Prepaid Probleme bei Migration von Base Prepaid
Foto: teltarif.de
Andere Anwender beklagen, dass die noch kurz vor der angekündigten Migration aktive oder sogar erst neu gebuchte Optionen bei der Umstellung verlorengegangen sind. Dazu sei das Guthaben auf den Prepaidkarten, das sich zuvor im zweistelligen Euro-Bereich bewegt hat, auf 0 Euro geschrumpft. Dabei ist der Guthaben-Verlust recht einfach zu erklären: Wenn eine für den Internet-Zugang genutzte SIM-Karte nach dem Markenwechsel online war und die bisher verwendete Datenoption abgeschaltet wurde, erfolgte die Abrechnung zum GPRS-by-Call-Tarif.

Wieder andere Nutzer berichten, dass kurz vor der Migration Guthaben-Aufladungen verlorengegangen sind. Zudem lassen sich die SIM-Karten zumindest in einigen Fällen nicht mehr administrieren. Der Zugang zum bisher genutzten Base-Portal besteht nicht mehr, bei o2 LOOP können sich die Nutzer aber ebenfalls nicht für das Online-Portal oder die App registrieren.

Hotline zeigt sich kulant

Die Kundenbetreuung bestätigte Probleme im Zusammenhang mit dem Markenwechsel und verspricht Abhilfe. Je nach Hotline-Mitarbeiter kam es aber zu unterschiedlichen Aussagen über die Zukunft der alten Optionen. Erklärten manche Kundenbetreuer, die alten Tarif-Features seien künftig wieder nutzbar, sagten andere Hotline-Mitarbeiter, es sei nicht bekannt, ob alle früher bei Base genutzten Tarifoptionen in Zukunft wieder buchbar wären. Nutzer, die Zugang zum Online-Portal haben, berichten, anstelle der früheren Tarif-Features sei nun beispielsweise eine von o2 LOOP bekannte EU-Roamingoption verfügbar, nicht aber die Angebote, die bislang genutzt werden konnten.

In der SMS, mit der Telefónica die Kunden über die Umstellung informiert hatte, wurde den Nutzern analog zur Regelung im Postpaid-Bereich zugesagt, am Tarif ändere sich nichts. Die Praxis sieht derzeit allerdings anders aus. Immerhin zeigt sich die Kundenbetreuung kulant, wie verschiedene betroffene Anwender berichten. So wurde Nutzern, die ihre Prepaidkarte für den Internet-Zugang benötigen, übergangsweise kostenlos ein 500-MB-Datenpaket aufgebucht - freilich ein Tropfen auf dem heißen Stein, wenn es sich um Kunden handelt, die bislang für monatlich 10 Euro ein 50-GB-Paket zur Verfügung hatten.

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