Unberührt

Handy und Tablet kontaktlos bedienen

Einen Touchscreen bedienen, ohne ihn zu berühren: In Barcelona war auf dem Mobile World Congress auch Technologie der Zukunft zu sehen. Wir zeigen im Video, wie die Erkennung per Ultraschall funktioniert.
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Ultraschall Die Hand schwebt über dem Display. Die Bewegung wird durch Ultraschall erkannt.
Henning Gajek teltarif.de
Neben den großen Netzbetreibern und Herstellern von Endgeräten und Netztechnik sind es die kleinen jungen Startups, die ihre Ideen beim Mobile World Congress vorstellen, von denen die eine oder andere eines Tages Wirklichkeit werden könnte. Man findet sie gut versteckt in den "hinteren" Hallen des FIRA Gran Via Messegeländes, trotz überall aufgestellter Belegungspläne und einer neuen GSMA-App, welche die Hallenpläne sogar in 3D-Ansicht bereithält und dennoch eher Verwirrung stiftet, als Orientierung bietet.

In Halle 5 fanden wir Elliptic Labs, ein ursprünglich norwegisches Startup, dessen Wurzeln an die Universität Oslo reichen und das längst über ein Büro in Palo Alto im "Silicon Valley" verfügt. Das Unternehmen beschäftigt sich mit berührungsloser Interaktion, sprich, man bedient sein Handy oder sein Tablet ohne mit der Hand oder dem Finger das Display zu berühren, denn die vielen Fettflecken auf den kleinen Displays sind alles andere als ästhetisch oder gar hygienisch.

Magische Handbewegung

Ultraschall Die Hand schwebt über dem Display. Die Bewegung wird durch Ultraschall erkannt.
Henning Gajek teltarif.de
Was wie Magie aussieht, ist technisch einfach erklärt: Ein piezokeramischer Lautsprecher sendet bei 25 kHz ein Ultraschallsignal aus, das Menschen und Haustiere nicht hören können, "einzig Fledermäuse könnten es noch wahrnehmen". Sobald die Hand über das Display schwebt, wird dieses Schallfeld "gestört" und mit Hilfe von vier Mikrofonen kann diese "Störung" ausgewertet und dadurch auf dem Gerät navigiert werden.

Zwei Modelle stellte Ellipticlabs vor: Ein Windows-8-Tablet und ein Android-Smartphone eines bekannten Herstellers, das in einen speziell angefertigten Rahmen eingepasst wurde. Bei den Barcelona gezeigten Prototypen war noch Interaktion durch echte Berührung notwendig, etwa, um Vorgänge abzubrechen oder einzuleiten. Künftig könne man auch darauf komplett verzichten, ist sich Guenael Strutt, der Vizepräsident Produktentwicklung sicher. Elliptic Labs arbeitet nach eigenen Angaben eng mit Betriebssystemprogrammierern und Geräteherstellern zusammen, um die notwendige Software künftig im Grundsystem unterbringen zu können. Im Augenblick müssen die einzelnen Apps noch angepasst werden. Für ein Smartphone hat das norwegische Labor bereits einen Rahmen entwickelt, der Lautsprecher und Mikrofone enthält, später könnte die Hardware im Handy direkt verbaut sein.

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