Bahn: N26-Kunden haben Probleme beim Online-Ticket
Fahrkartenautomat statt Online-Ticket für N26-Kunden?
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Das FinTech-Start-up N26 ist eine Bank, die überwiegend bei technikaffinen jüngeren Menschen beliebt ist. Nachdem in der Anfangszeit einige technische Hürden zu überwinden waren, schätzen die Kunden insbesondere die mobilen Banking-Möglichkeiten per Smartphone.
N26-Kunden, die die Online-Services der Deutschen Bahn wie den Ticket-Verkauf nutzen, stoßen allerdings seit Monaten auf technische Probleme. Das Online-System der Bahn akzeptiert teilweise IBAN-Nummern der N26-Bank nicht. Die Bahn äußerte sich nun gegenüber teltarif.de zu dem Problem.
Falsche Auskunft von der Kundenbetreuung der Bahn
Fahrkartenautomat statt Online-Ticket für N26-Kunden?
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Ein Leser von teltarif.de teilte uns mit, dass er als N26-Kunde bei der Nutzung des Online-Tickets der Deutschen Bahn auf Hindernisse gestoßen ist. Für das Online-Ticket akzeptiert die Bahn die Zahlverfahren SEPA-Lastschrift, Sofortüberweisung, Kreditkarte und PayPal. Allerdings konnte der Kunde seine gültige IBAN der N26-Bank nicht für das SEPA-Verfahren hinterlegen - es erschien eine Fehlermeldung. Die IBAN von N26 wurde als ungültig zurückgewiesen.
Der Bahnfahrer wandte sich zunächst an den Kundenservice der Bahn - von dort erhielt er folgende Antwort:
Sehr geehrter Herr ..., vielen Dank für Ihre E-Mail. Es ist richtig, dass ein Konto bei der Bank N26 nicht für die Nutzung des SEPA-Lastschriftverfahren[s] bei der Deutschen Bahn verwendet werden kann. Bitte nutzen Sie eine andere Zahlungsart oder ein Konto einer anderen Bank für das SEPA-Lastschriftverfahren, wenn Sie Buchungen online auf unserer Seite zahlen. Wir bitten Sie hierfür um Ihr Verständnis.
In den Online-Foren der Bahn gibt es ebenfalls seit mehreren Monaten Beschwerden zu genau diesem Fall. Aus den Antworten wird klar, dass nicht alle N26-Kunden davon betroffen sind. Zwischenzeitlich meldete die Bahn die Lösung des Problems, doch kurze Zeit später trat dieses wieder bei einzelnen Kunden auf.
IBAN-Datenbank nicht überall aktuell
Auf Anfrage erläuterte ein Sprecher der Deutschen Bahn uns die Hintergründe des Problems:
Leider ist die Antwort der Kundenbetreuung nicht korrekt. Ein Konto bei der Bank N26 kann sehr wohl für das SEPA-Lastschriftverfahren bei der Deutschen Bahn (DB) verwendet werden, wie dies aktuell bereits hunderte Kunden tun. Dass dies bei Ihrem Leser nicht funktioniert hat und er eine falsche Antwort von der Kundenbetreuung bekommen hat, bedauern wir. Dass eine Kundenbankverbindung für das SEPA-Lastschriftverfahren bei der DB akzeptiert wird, ist ausschließlich das Ergebnis einer positiv durchgeführten Plausibilitätsprüfung der IBAN und ggf. BIC. Andere Faktoren fließen dort nicht ein. DB Vertrieb setzt an den diversen Kundenkontaktpunkten wie DB Reisezentrum oder bahn.de zur Plausibilisierung von Bankverbindungen für das SEPA-Lastschriftverfahren Prüfwerkzeuge ein. Für deutsche Bankverbindungen basieren diese Prüfwerkzeuge auch auf dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Bankleitzahlenverzeichnis, das alle drei Monate aktualisiert wird.
Offenbar sind nicht alle Systeme der Bahn auf dem neuesten Stand, was die IBAN-Datenbank betrifft. Dies bestätigt der Bahn-Sprecher und erläutert, was betroffene Kunden tun sollten:
Leider bestehen aktuell an den Kundenkontaktpunkten unterschiedliche Stände bei den Prüfwerkzeugen aufgrund verschiedener Aktualisierungszyklen. Deshalb kann es sein, dass eine Prüfung ins Leere läuft. Dieses Verfahren optimieren wir derzeit, um zukünftig solche Fälle möglichst auszuschließen. Falls Kunden bei bahn.de eine "Absage" für ihr Konto bekommen, können sie alternativ bei der Servicenummer der Deutschen Bahn anrufen (01806-996633, 20 Cent/Anruf aus dem Festnetz, Tarif bei Mobilfunk max. 60 Cent/Anruf) und ihre Kontoverbindungen dort hinterlegen.
Die Deutsche Bahn plant übrigens ein automatisiertes Fahrscheinsystem, eine Umfrage dazu zeigt Bedenken der Bürger auf.