Breibandausbau

50 MBit/s im Ländle: So sieht der Plan aus

Breitband-Offensive 4.0: Baden-Württemberg setzt auf schnelle Breitbandanschlüsse als Standortvorteil und investiert entsprechend in den Ausbau von schnellem Internet.
Von Daniel Rottinger / dpa

So sehen die aktuellen Breitband-Pläne aus So sehen die aktuellen Breitband-Pläne aus
Bild: Baden Württemberg
Über die Datenautobahn mit 50 Megabit pro Sekunde: Landkreise und Gemeinden im Südwesten wollen sich für den Ausbau des schnellen Internets zusammentun.

So sehen die aktuellen Breitband-Pläne aus So sehen die aktuellen Breitband-Pläne aus
Bild: Baden Württemberg
Ein kommunaler Pakt aus acht Landkreisen und 200 darin liegenden Gemeinden soll den flächendeckenden Breitbandausbau im Land vorantreiben, wie das Ministerium für Ländlichen Raum mitteilte. "Im Verbund lässt sich der Ausbau von schnellem Internet effizienter und schneller bewältigen", teilte Minister Alexander Bonde (Grüne) mit. Das Land werde bis zu 90 Prozent der Kosten der kommunalen Projekte übernehmen. Der Zusammenschluss Komm.Pakt.Net (Kommunaler Pakt zum Netzausbau) werde am 4. November offiziell gegründet.

Kompetenz-Neugestaltung hat bereits 2012 begonnen

Bereits 2012 hat die Landesregierung Baden-Württembergs Landkreisen die eigenständigen Netzplanungen ermöglicht und diese gefördert. Laut Ministeriumsangaben planen inzwischen Dreiviertel der Landkreise Hochgeschwindigkeitsnetze der nächsten Generation, so bezeichnet die Landesregierung die flächendeckende Versorgung mit der nachhaltigen Glasfasertechnologie. Mit der Breitband-Offensive 4.0 fördert das Land künftig auch Baumaßnahmen, die die Kreise im Auftrag der Kommunen oder selbst durchführen. Dennoch stehe die Landesregierung den Gemeinden, Kommunen und Kreise bei folgenden Aufgaben unterstützend und fördernd zur Seite:

  • Planungen von Hoch- und Hochgeschwindigkeitsnetzen
  • der Verlegung von Kabelschutzrohren ohne und mit Einzug von Kupfer- oder Glasfaserleitungen
  • dem nachträglichen Glasfasereinzug in bestehende Kabelschutzrohre
  • der interkommunalen Zusammenarbeit
  • der Anbindung von Schulen und Gewerbe an die Glasfaser
  • alternativen Methoden bei der Verlegung von Kabelschutzrohren im Abwasserkanal oder mit Micro-/Minitrenching (spezielle Frästechnik)
  • der Pacht von Leitungen oder der Mitnutzung von Infrastrukturen der Bahn
  • der Koordinierung des Breitbandausbaus mit sonstigen öffentlichen Bauvorhaben
  • Modellprojekten
Um diese Aufgabe zu bewältigen, ging in diesem Monat das Breitbandkompetenzzentrum beim Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg an den Start.

71 Prozent der Haushalte surfen mit mindestens 50 MBit/s

Schnelles Internet ist ein immer wichtigerer Standortfaktor für Haushalte wie für Unternehmen. Im Südwesten können laut Ministerium derzeit 71 Prozent der Haushalte auf Hochgeschwindigkeits-Internet mit mindestens 50 MBit/s zugreifen. "Die Kommunen dürfen nur ausbauen, wenn kein Telekommunikationsunternehmen ausbauen will", erklärte ein Ministeriumssprecher. In diesem Fall unterstütze das Land die Anstrengungen der Kommunen.

Das eigentliche Ziel der Bundesregierung ist es, für alle Haushalte schnelles Internet mit mindestens 50 MBit/s bis 2018 zu ermöglichen.

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