Ausprobiert

Ay Yildiz: Prepaid-Registrierung über PostID per Video im Test

Nicht nur WebID identifiziert Prepaid-Neukunden während der Registrierung per Video im Internet, auch die Deutsche Post kann das. Wir haben das Verfahren mit einer SIM von Ay Yildiz getestet.
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Screenshot: teltarif.de
Seit Juli sind Prepaid-Anbieter gesetzlich dazu verpflichtet, bei der Aktivierung der Prepapidkarte die Identität des Nutzers zweifelsfrei festzustellen. Dies kann entweder direkt im Shop oder über ein Video-Identifizierungsverfahren per Internet durchgeführt werden.

Einige Anbieter setzen für die Online-Video-Identifizierung während der Prepaid-Registrierung auf den Anbieter WebID. Dieses Verfahren war insbesondere zum Start im Juli oft stark frequentiert, sodass für die Nutzer lange Wartezeiten entstanden. Bei unserem damaligen Test von WebID hatte die Sache 1,5 Stunden gedauert.

Allerdings bietet auch die Deutsche Post zusätzlich zu ihrem klassischen papiergebundenen Postident-Verfahren in der Postfiliale ein Online-Video-Identifizierungsferfahren, das bequem zuhause durchgeführt werden kann. Dieses wird beispielsweise vom Ethno-Discounter Ay Yildiz eingesetzt - wir haben die Prepaid-Registrierung getestet. Die Startseite des Identifizierungsvorgangs Die Startseite des Identifizierungsvorgangs
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Das muss vor dem Telefonat erledigt werden

Im Rahmen einer Aktion verschenkt der Online-Shop handy.de [Link entfernt] momentan eine kostenlose aystar-Prepaidkarte von Ay Yildiz mit zehn Euro Guthaben ohne Versandkosten.

Die Prepaidkarte erreichte uns bereits zwei Tage nach der Test-Bestellung. Freigeschaltet werden muss sie unter SIM aktivieren [Link entfernt] . Hier hat der Prepaid-Nutzer die Möglichkeit, das klassische Postident-Verfahren in einer Postfiliale durchzuführen oder das Video-Identifizierungsverfahren PostID der Deutschen Post zu verwenden. Dazu muss ein gültiges Ausweisdokument bereit gehalten werden.

In jedem Fall muss der Kunde zunächst die SIM-Kartennummer und die PUK2 aus dem Prepaid-Starterpaket sowie seine korrekten persönlichen Daten angeben. Im Test entschieden wir uns für das Video-Identifizierungsverfahren. Zuvor wurden wir darauf hingewiesen, was die technischen Voraussetzungen sind: Eine konkrete Browser-Vorgabe machte das System nicht, allerdings werden eine unterbrechungsfreie Internetverbindung sowie Webcam, Mikrofon und Lautsprecher vorausgesetzt, was ja bei jedem modernen Laptop oder Tablet vorhanden ist.

Nach der Auswahl des entsprechenden Landes zeigte uns das System übrigens an, von welchem Staat welches Ausweisdokument oder welcher Aufenthaltstitel für das Verfahren akzeptiert wird. Wir entschieden uns für den deutschen Personalausweis. Warum die Post für PostID zwingend die E-Mail-Adresse und die Handy-Nummer des Kunden benötigt, erschloss sich uns allerdings nicht.

Bevor wir mit der Kundenbetreuung verbunden wurden, prüfte das System, ob alle Komponenten reibungslos funktionieren. Den Test haben wir an einem Samstagnachmittag um 16:45 Uhr durchgeführt und zu diesem Zeitpunkt gab es nur eine Wartezeit von etwa 10 Sekunden - dann wurden wir sofort mit einer freundlichen Kundenbetreuerin verbunden, die wir in einem Videofenster sehen konnten und die mit einem deutlich hörbaren osteuropäischen Akzent sprach. Vorab werden Internetverbindung, Kamera und Mikrofon getestet Vorab werden Internetverbindung, Kamera und Mikrofon getestet
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Eigentliches Telefonat dauerte nur drei Minuten

Die Kundenbetreuerin, deren voller Name zum Live-Videobild eingeblendet wurde, erklärte uns kurz das Verfahren und bat uns, erst einmal unseren Personalausweis vor die Kamera zu halten und diesen etwas zu schwenken, damit die Betreuerin sich anhand der reflektierenden Sicherheitsmerkmale davon überzeugen konnte, dass der Ausweis echt ist.

Dann mussten wir zunächst Vorder-, dann Rückseite des Ausweises ruhig vor die Kamera in einen vorgegebenen Rahmen halten, damit die Kundenbetreuerin davon ein Foto aufnehmen konnte. Schließlich fotografierte sie noch unser Gesicht ab. Zuletzt mussten wir die Ausweisnummer unseres Personalausweises vorlesen.

Während des Vorgangs gab es für etwa fünf Sekunden einen kleinen technischen Aussetzer, bei dem die beiden Videobilder ausfielen, und das sowohl bei uns als auch bei der Post-Mitarbeiterin. Die Verbindung blieb aber bestehen und danach erscheinen die Videobilder wieder. Die Kundenbetreuerin versprach nun, die Daten unverzüglich an Ay Yildiz weiterleiten, damit die SIM-Karte freigeschaltet wird.

Und auch das geschah in nur wenigen Minuten: Um 16:57 Uhr traf die E-Mail ein, dass unsere SIM-Karte erfolgreich freigeschaltet sei. Nachdem wir sie ins Smartphone eingelegt hatten, buchte sie sich problemlos ins Netz ein. Das Online-Kundencenter konnten wir allerdings noch nicht nutzen, denn dafür ist eine separate Freischaltung unter mein.ayyildiz.de notwendig. Bei diesem Vorgang wird auch die E-Mail-Adresse verifiziert. Identifizierung mit zwei Videofenstern und Datenabgleich Identifizierung mit zwei Videofenstern und Datenabgleich
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Fazit: Prepaid-Registrierung mit PostID in wenigen Minuten

Die Prepaid-Registrierung und Video-Identifikation per PostID funktionierte in unserem Test sehr schnell und technisch einigermaßen zuverlässig. Die Kundenbetreuerin war sehr freundlich und erklärte uns alle notwendigen Schritte kurz und präzise. Bis zur endgültigen Freischaltung unserer SIM-Karte verging nicht einmal eine Viertelstunde.

Bemerkenswert war: Schon vor wenigen Monaten hatten wir uns beim PostID-Service der Deutschen Post unter postident.deutschepost.de [Link entfernt] testweise registriert, ohne direkt einen Nutzen davon zu haben. Bei der Ay-Yildiz-Registrierung hatten wir aber gar keine Möglichkeit, die damals festgelegten Account-Daten anzugeben, das System wollte E-Mail und Handy-Nummer haben. Nachdem wir Video-PostID aber mit genau denselben Daten durchgeführt hatten, erhielten wir vom PostID-Service eine E-Mail, unser Account sei "aktualisiert" worden. Nach dem Einloggen sahen wir dort im Aktivitätenprotokoll den Ay-Yildiz-Registrierungsvorgang. Die Daten wurden also ohne unser Zutun von der Post miteinander abgeglichen.

Prepaid-Registrierungsverfahren im Shop bei teltarif.de im Test

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