5G Go!

e.Go 5G: Vodafone liefert Netz für Autoproduktion in Aachen

Der deut­sche Elektro-Auto­mobil-Hersteller e.go in Aachen hat sich von Voda­fone ein Campus-Mobil­funk­netz zur Produk­tions­steue­rung aufbauen lassen.
Aus dem e.Go-Werk in Aachen berichtet mit Material von dpa

Der deutsche Elektro-Automobil-Hersteller e.go in Aachen hat sich von Vodafone ein Campus-Mobilfunknetz zur Produktionssteuerung aufbauen lassen. Der deutsche Elektro-Automobil-Hersteller e.go in Aachen hat sich von Vodafone ein Campus-Mobilfunknetz zur Produktionssteuerung aufbauen lassen.
Foto: Henning Gajek / Teltarif.de
Nach dem Ende der Auktion von 5G-taug­lichen Mobil­funk­frequenzen ist das nächste Rennen eröffnet. Wer bringt als erster Netz­betreiber 5G-Mobil­funk in die Luft, wer hat die ersten pres­tige­träch­tigen Kunden?

Die Antwort liegt in Aachen

Der deutsche Elektro-Automobil-Hersteller e.go in Aachen hat sich von Vodafone ein Campus-Mobilfunknetz zur Produktionssteuerung aufbauen lassen. Der deutsche Elektro-Automobil-Hersteller e.go in Aachen hat sich von Vodafone ein Campus-Mobilfunknetz zur Produktionssteuerung aufbauen lassen.
Foto: Henning Gajek / Teltarif.de
Ein span­nender „kleiner“ deut­scher Auto­bauer in Aachen macht den Vorreiter. e.Go kennen viele Leser, ohne zu wissen, wer das ist. Das Unter­nehmen wurde durch die Elek­troautos der Deut­schen Post über Nacht bekannt. Jetzt stellt e.Go ein kleines bezahl­bares Elek­troauto her. Der kostet etwa 16.000 Euro und abzüg­lich Subven­tionen und Vergüns­tigungen können es sogar 13.000 Euro sein. Elek­tromo­bilität soll bezahlbar sein, sonst funk­tioniert sie nicht, sagt Gründer, Erfinder und Spiritus-Rector des Unter­nehmens, als er heute Promi­nenz und Jour­nalisten durch „sein“ Werk führte. teltarif.de war in Aachen vor Ort.

5G-Core und Edge-Compu­ting

Voda­fone und Ericsson haben das Werk gleich von Anfang an mit 5G-Core Technik und Edge-Compu­ting ausge­stattet. Gefunkt wird provi­sorisch noch mit 4G/LTE, aber ab August 2019 wird es rich­tiges 5G (NR) auf 3,5 GHz sein. In dem Werk in Aachen wurde eine neue Technik in Betrieb genommen, die schon jetzt eine super­schnelle Daten­verar­beitung in einem soge­nannten Campus­netz ermög­lichen soll - die Daten von e.Go verlassen also zunächst nicht die Anlage und sind damit beson­ders sicher.

Große Teile des Netzes - der Back­bone - sind nach Voda­fone-Angaben schon jetzt auf 5G-Tech­nologie-Level. Diese Kompo­nenten müssen also nicht ausge­tauscht werden, wenn auf die 5. Mobil­funk-Genera­tion umge­stellt wird. Nur 36 Funk­antennen, die an der Decke der weit­läufigen Produk­tions­halle hängen und seit heute (offi­ziell) in LTE funken, werden im August erneuert.

Betrieben wird das Campus­netz von Voda­fone. Selbst betreiben wollte Prof. Schuh sein Netz nicht, „da müsste ich mich um Updates und Soft­ware und alles kümmern, ich baue Autos.“

36 Antennen im Werk

Alles ist in diesem Werk vernetzt, bis hin zum Dreh­moment-Schrau­benschlüssel. Im ganzen Werk sind 36 Antennen verteilt, die über Power over Ethernet versorgt werden.

5G ist bei der Auto­mobil­branche derzeit das aktu­elle Thema. Große Auto­konzerne wie Daimler oder Volks­wagen sind eben­falls dran an dem Thema, bei ihnen wird es aber noch länger bis zur 5G-gesteu­erten Produk­tion dauern. Dies liegt auch daran, dass sie eigene Frequenz­blöcke (Campus-Frequenzen) nutzen und das lokale Netz selbst betreiben wollen - diese Blöcke müssen aber erst noch von der Bundes­netz­agentur zuge­teilt werden.

e.Go vertraut Voda­fone

Vodafone Chef Hannes Ametsreiter als Copilot von Autobauer Günter Schuh, der natürlich die Beschleunigung des e.go präsentierte, die sogar einen Porsche an der Ampel "stehen" lässt. Vodafone Chef Hannes Ametsreiter als Copilot von Autobauer Günter Schuh, der natürlich die Beschleunigung des e.go präsentierte, die sogar einen Porsche an der Ampel "stehen" lässt.
Foto: Henning Gajek / Teltarif.de
e.Go vertraut hingegen auf die Exper­tise von Voda­fone und wird dann 5G-Frequenzen nutzen, die sich das Düssel­dorfer Unter­nehmen unlängst in der Mobil­funk­auktion der Bundes­netz­agentur sichern konnte. Das Start-up e.Go hat erst im März seine Seri­enpro­duktion von Elek­troklein­wagen aufge­nommen, bis Jahres­ende sollen 3.000 Fahr­zeuge fertig werden. Sie haben eine Höchst­geschwin­digkeit von etwa 140 km/h und eine Reich­weite von 110 bis 150 km (je nach Fahr­weise). Durch raffi­nierte Arbeits­orga­nisa­tion und Vernet­zung ist eine Produk­tions­kapa­zität von bis zu 30.000 Autos pro Jahr möglich. Die neue Vernet­zung mache die Arbeits­abläufe wesent­lich effi­zienter, sagte e.Go-Chef Günther Schuh bei der Vorstel­lung der einge­setzten Funk­tech­nolo­gien.

Verkauf im Voda­fone Shop?

Wer sich für das e.Go-Auto inter­essiert, muss sich momentan noch direkt beim Hersteller melden. Einen Vertriebsweg gibt es noch nicht. Auch über die Option, die Autos über die bereits vorhan­denen Voda­fone-Shops zu verkaufen, hat man in Düssel­dorf nicht nach­gedacht. Wird das Auto für "1 Euro Irgendwas" kommen - bei Abschluss eines Lauf­zeit­vertrages? Wir wissen es nicht.

Dafür haben wir das Auto schon Probe gefahren und werden in einem weiteren Bericht auch das Mobil­funk-gestützte Produk­tions­konzept erläu­tern.

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