Handy-Ablenkung: Niedersachsen analysiert Auto-Unfälle
Handys als Auslöser von Verkehrsunfällen
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Niedersachsen lässt in einer einjährigen Studie
die Gefahr von Handys als Auslöser von Verkehrsunfällen untersuchen.
In den Polizeidirektionen Braunschweig, Hannover und Osnabrück sollen
Unfälle gründlich analysiert werden, bei denen eine Ablenkung durch
Handys oder Tablets als Ursache vermutet wird, teilte das
Innenministerium mit.
Bislang gibt es für durch Handys hervorgerufene Unfälle keine polizeiliche Datenbasis, da Ablenkung als Unfallursache noch nicht gesondert erfasst wird. Diese Datenbasis soll nun mit der Studie geschaffen werden, damit Unfälle zielgerichteter verhindert werden können.
Polizei liest Smartphones aus
Handys als Auslöser von Verkehrsunfällen
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Um Handy-Unfälle nachzuweisen, kann die Polizei etwa Unfallwagen
durchsuchen, entdeckte Mobiltelefone beschlagnahmen und auslesen
lassen. Die Technische Universität Braunschweig beteiligt sich mit
einer begleitenden Beobachtungsstudie in Braunschweig und Hannover an
der Untersuchung zu Handyunfällen.
An Orten schwerer Verkehrsunfälle sollen Studenten das Verhalten von Verkehrsteilnehmern und ihren Umgang mit Smartphone und Handy beobachten, um die Rolle von Ablenkung als Unfallursache besser zu verstehen. Ergänzt wird dies durch Untersuchungen der Verkehrsunfallforschung der Medizinischen Hochschule Hannover, die Unfallbeteiligte in einem anonymisierten Verfahren zum Unfallhergang befragt.
Blick aufs Handy - ein unterschätztes Risiko
Handys, Smartphones oder gar Navigationsgeräte gehören seit Langem zu den Ablenkungsquellen Nummer Eins in Fahrzeugen. Viele Autofahrer unterschätzen das Risiko und checken mal eben ihre Nachrichten. Doch wer bei Tempo 100 auch nur zwei Sekunden den Blick von der Straße nimmt, fährt fast 60 Meter im Blindflug - eine Strecke auf der unheimlich viel passieren kann.
Im Oktober 2017 wurden daher im Zuge der Verschärfung der Straßenverkehrsordnung die Strafen für diejenigen erhöht, die mit dem Handy in der Hand am Steuer erwischt werden oder sich anderweitig durch Elektronik im Auto ablenken lassen. Mindestens 100 Euro Bußgeld sowie ein Punkt in Flensburg drohen seither. Wer andere durch sein unachtsames Verhalten gefährdet, bekommt ein Bußgeld von mindestens 150 Euro, in schweren Fällen sogar 200 Euro, sowie jeweils zwei Punkte und ein einmonatiges Fahrverbot. Die neue Verordnung gilt auch für Fahrradfahrer. Werden sie mit dem Handy erwischt, zahlen sie 55 Euro statt bisher 25 Euro Bußgeld. Die Verschärfung der Straßenverkehrsordnung resultiert aus der steigenden Zahl der Verkehrsunfälle, die auf Ablenkung durch Handys, Navigationsgeräte oder dergleichen zurückzuführen ist.