5G-Auktion: Nach der Auktion ist vor dem Netzausbau
"Die Nummer eins im deutschen Mobilfunk stellt Weichen für 5G", textete die Pressestelle von Telefónica Deutschland (bekannt unter o2) und habe "wertvolles Frequenzspektrum für die neueste Mobilfunktechnologie 5G" erworben.
Die 45 Millionen Privat- und Geschäftskunden des Unternehmens würden mit 5G auf dem o2-Netz der Telefónica Deutschland "perspektivisch von höchsten Übertragungsgeschwindigkeiten und kürzesten Reaktionszeiten profitieren". Insbesondere will das Unternehmen die Industrie 4.0 beim Ausbau von Produktions- und Fertigungsfabriken "als großer Partner" mit 5G versorgen. Das Frequenzpaket sei ein "wichtiger Baustein für neuartige Geschäftsmodelle" und die "Bewältigung des massiv ansteigenden Datenvolumens." Telefónica Deutschland hat für die neuen Frequenzen 1,425 Mrd. Euro investiert.
Mit dem erworbenen Spektrum von 90 MHz verfüge Telefónica Deutschland insgesamt über ein umfassendes Mobilfunkspektrum auf Augenhöhe mit Wettbewerb. CEO Markus Haas fasst zusammen: „Wir haben ein werthaltiges Frequenzpaket erworben, das unser bestehendes Spektrum ideal ergänzt und so unsere Ambition des Mobile Customer & Digital Champions für unsere Kunden auch in den kommenden 20 Jahren ermöglichen wird.“
Bezieht man das bestehende Spektrum des Unternehmens mit ein, so verfügt Telefónica Deutschland nun über 310 MHz Mobilfunkspektrum (mit Wirkung bis Ende 2025) und damit über eine "sehr wettbewerbsfähige Frequenzausstattung".
Werthaltiges Paket
5G-Auktion ist beendet
Bild: teltarif.de
„Wir haben in der Auktion ein gutes Ergebnis erzielt und ein werthaltiges Frequenzpaket erworben, das unser bestehendes Spektrum ideal ergänzt und unsere Ambition des Mobile Customer & Digital Champions für unsere Kunden auch in den kommenden 20 Jahren ermöglichen wird“, sagt Markus Haas, CEO von Telefónica Deutschland. „Die neue Frequenzausstattung optimiert unser Netzmanagement, öffnet den Weg in neue Geschäftsfelder und wird perspektivisch auch unseren vielen Millionen Kunden ein noch attraktiveres Nutzungserlebnis und damit ein Plus an mobiler Freiheit in der digitalen Welt ermöglichen.“
Die formale Zuteilung der Frequenzen wird bei 2,1 GHz mit einem Block ab 1. Januar 2021 und einem weiteren Block ab 1. Januar 2026 wirksam. 3,6 GHz Spektrum stehen schrittweise in den nächsten Jahren und vollständig ab 2022 zur Verfügung.
Zunächst Ballungsräume und Industriestandorte
Aufgrund der physikalischen Ausbreitungseigenschaften von 3,6 GHz sollen von o2 zunächst insbesondere Ballungsräume und Industriestandorte mittels 5G mit hohen Datenraten und geringen Latenzzeiten versorgt werden.
Für den "schnellen räumlich weitreichenderen Breitbandausbau" sei die Verfügbarkeit von Frequenzspektrum unterhalb von 1 GHz notwendig. Diese Frequenzen werden aktuell noch für 2G oder 4G Anwendungen genutzt und sind regulär mit Ablauf ab 2025 (800 MHz Spektrum) bzw. 2033 (700 & 900 MHz Spektrum) wieder verfügbar.
Massiver 4G-Ausbau für schnelle Breitbandversorgung in der Fläche
Bis wirklich umfassend 5G ausgebaut wird, sollen die deutschen Mobilfunkkunden über den laufenden "intensiven 4G-Ausbau" deutlich früher und auch in den ländlichen Räumen von einer verbesserten mobilen Breitbandversorgung profitieren, verspricht o2.
Bereits 2018 habe Telefónica Deutschland "so viele neue LTE-Stationen ans Netz gebracht wie kein anderer Anbieter in Deutschland" und wolle diese Zahl in 2019 noch einmal erheblich steigern – auf rund 10.000 neue LTE-Netzelemente bis Ende des Jahres. Auch die Anbindung der Mobilfunkstandorte mit Glasfaserleitungen werde im laufenden Jahr erheblich steigen.
Deutschlands Infrastruktur erfordert Bündelung aller Kräfte
Telefónica äußerte erneut Kritik am Vergabeverfahren. "Diese Investitionsmittel wären aus Verbrauchersicht und für den Wirtschaftsstandort Deutschland deutlich besser im Netzausbau aufgehoben“, sagte Valentina Daiber, zuständig für Regulation und Recht und Leiterin des Bieterteams. Sie appellierte, bei der Verlängerung des 2025 und 2033 auslaufenden Flächenspektrums, ein anderes Verfahren zu wählen. Damit der Ausbau schneller geht, setzt Telefónica zudem auf Kooperationsmodelle. „Wir sind bereit, eng mit investitionswilligen Wettbewerbern im Netzausbau zusammenzuarbeiten."
Was sagt der Neuling 1&1-Drillisch zu dem Ergebnis?