Test

Asus Zenfone 6 im Test: Der Trick mit dem Flip (mit Video)

Das Asus Zenfone 6 ist ein Smart­phone, das mit vielen guten Ideen punktet - und mit einem güns­tigen Preis. Wir haben es getestet.
Von Wolfgang Korne

Das Asus Zenfone 6 hat eine Dual-Kamera, die dank Flip­technik sowohl als Front, wie auch als Back-Kamera genutzt werden. Beide Kameras sind auf einem Dreh­mecha­nismus gebaut, der sie um 180 Grad umklappen kann. Die Haupt­kamera löst dabei mit 48 Mega­pixel auf, die zweite Kamera, die mit einem Ultra­weit­winkel-Objektiv bestückt ist, arbeitet mit einem Sensor mit 13 Mega­pixel. Es gibt leider keinen opti­schen Bild­stabi­lisator und die 13-Mega­pixel-Cam ist eine Fix-Fokus-Kamera.

Die Flip-Kamera lugt um die Ecke Die Flip-Kamera lugt um die Ecke
Bild: teletarif.de
Die Klapp-Kamera ist nicht nur für Selfies zu gebrau­chen, sie kann auch auto­mati­sche Panorama-Bilder aufnehmen. Dazu braucht man das Smart­phone nur ruhig zu halten, der Motor schwenkt die Kamera und erzeugt so ein naht­loses Stit­ching.

Am Ende schwenkt die Kamera, falls man sie nicht stoppt, in die Selfie-Posi­tion, wer sich nicht wegduckt, grinst sich auf dem letzten Stück des Panoramas selbst an. Links­händer können dort auch wahl­weise eine verschwom­mene Aufnahme ihrer Hand bewun­dern. Die moto­risierte Kamera kann zudem bei Video­aufnahmen auch einem Motiv, wie etwa einem Hund folgen, das sich aus dem Bild bewegt. Sie nach­zuführen ist da aber meist die bessere Lösung.

Die Flip-Kamera kann in jeden belie­bigen Winkel zwischen 0 und 180 Grad geschwenkt werden. Dazu wird der virtu­elle Schalter in der Kamera-App, der übli­cher­weise für den Wechsel zur Front­kamera dient, einfach länger gehalten und dann nach oben geschoben. Denselben Trick wendet Asus beim Selbst­auslöser an. Halten und nach oben Ziehen des Auslö­seknopfes verzö­gert die Aufnahme um bis zu 10 Sekunden.

Die Qualität der Bilder kann wirk­lich über­zeugen. Zumin­dest, wenn die Licht­verhält­nisse halb­wegs in Ordnung sind. Die Fotos sind prak­tisch rausch­frei und zeigen viele Details. Auch über die Farb­wieder­gabe lässt sich nichts Nega­tives sagen. Die Aufnahmen zeigen satte Farben, die aber trotzdem natür­lich wirken.

Die HDR+-Funk­tion kann aus den Bildern noch ein paar zusätz­liche Details heraus­kitzeln, vor allen in dunklen Bild­regionen, auch wenn die bisweilen etwas künst­lich wirkenden Ergeb­nisse Geschmacks­sache sind.

12 Mega­pixel Auflö­sung bringt die besten Ergeb­nisse

Das Smart­phone nutzt die 48 Mega­pixel des Sensors norma­lerweise, um daraus ein 12-Mega­pixel-Bild zu gene­rieren. Dabei werden die Infor­mationen von je vier Pixeln in einem neuen Bild­punkt zusam­menge­fasst. Dadurch können Belich­tungs­probleme behoben und Bild­rauschen vermieden werden. Es besteht aber natür­lich auch die Möglich­keit, die 48 Mega­pixel direkt auszu­lesen und dann ein Bild mit hoher Auflö­sung zu erhalten. Das ist verlo­ckend, aber nicht unbe­dingt ratsam. Die Ergeb­nisse sind nur bei gutem Licht wirk­lich brauchbar.

Das gilt auch für das Zoom, das in diesem Fall nur digi­tales Zoom ist. Für die Aufnahmen schneidet die Kamera einen Teil aus der Bild­mitte aus und bläst das Bild auf Voll­format auf. Die dabei erzielte Auflö­sung geht zwar in Ordnung, die effek­tive Belich­tungs – und Rausch­korrektur fällt dann aber flach.

Bei schlechten Licht­verhält­nissen liefert das Asus durch­wach­sene Qualität ab. In unserem Test­foto ist die Struktur der Tapete zwar noch gut zu erkennen, das innere der Rose mutiert aber zu einem matschigen roten Fleck. Die Farben sind ziem­lich gut wieder­geben, die Flächen zeigen aber ein sicht­bares Rauschen.

Große Verbes­serungen bringt der Nacht­modus. Er hellt die Schatten auf, die Blüten­blätter der Rose bekommen wieder eine Kontur. Das Farb­rauschen verbes­sert sich eben­falls, bleibt aber sichtbar. Wer dem Weiß­abgleich ein wenig auf die Sprünge hilft, erhält aber Aufnahmen, die sich wirk­lich sehen lassen können.

Auch als Porträt- und Selfie-Kamera leistet die Flip-Cam gute Dienste. Ein spezi­eller Porträt­modus stellt eine ganze Reihe von graduell einsetz­baren Verschö­nerungs­tools zur Verfü­gung, von Haut­retu­schie­rung bis hin zu einer Gesichts­verschmä­lerung. Vor allem bietet der Modus aber auch einen sehr natür­lich wirkenden Bokeh-Effekt, der das Porträt aus dem Hinter­grund heraus­löst. Der lässt sich natür­lich auch für andere Motive einsetzen.

Als Selfie-Cam steht auch das Ultra-Weit­winkel­objektiv zur Verfü­gung, etwa um den erwei­terten Freun­deskreis mit auf das Bild zu bekommen. Bei gutem Licht gelingen dabei exzel­lente Aufnahmen. Bei schlechtem Licht empfiehlt es sich, das Foto­licht zuzu­schalten. Auf unserer Test­aufnahme reflek­tieren die Haare unserer Test­puppe dabei aber leider sehr stark.

Die Test­fotos haben wir für Sie im Original ange­hängt, damit Sie sich selbst ein Bild machen können.

Für Video­freunde bietet das Handy fünf Auflö­sungen von HD mit 1280 x 720 Pixel bis 4k mit 3840 x 2160 Pixel Auflö­sung und 60 Hz Bild­wieder­holfre­quenz. Kleine Einschrän­kung: Die Ultra-Weit­winkel-Linse kann bei 4k-Auflö­sung nur bis 30 Hz einge­setzt werden. Bemer­kens­wert: Die elek­troni­sche Bild­stabi­lisa­tion funk­tioniert in jeder Einstel­lung.

Die Qualität kann in allen Auflö­sungen über­zeugen. Die Videos zeigen viele Details, die Farben wirken natür­lich und es gibt einen großen Dynamik-Bereich. Nett: Für Menschen, die gerne expe­rimen­tieren, gibt es auch eine Slow-Motion und eine Zeit­raffer-Funk­tion.

Für den Anschluss von Headsets gibt es eine Klinkenbuchse Für den Anschluss von Headsets gibt es eine Klinkenbuchse
Bild: teletarif.de

Fazit

Das Asus Zenfone 6 über­zeugt vor allem durch seinen güns­tigen Preis. Für 559 Euro bekommt man ein schnelles und ausdau­erndes Smart­phone mit dem neuesten Snap­dragon-855-Chip, das zudem auch noch eine einzig­artige Kamera mitbringt. Dazu gibt es eine Buchse für ein Headset und einer amüsanten Gesichts­erken­nung, mit dem man wirk­lich Aufmerk­samkeit erha­schen kann. Aller­dings: Für den Preis muss man auch Abstriche machen. Beim Display muss man auf die aller­neueste Technik verzichten, ohne dabei aber auf viel Qualität verzichten zu müssen. Anders bei der Audio-Abtei­lung des Asus, denn die kann wirk­lich nicht über­zeugen. Beim Tele­fonieren hat das Asus bisweilen sogar so große Probleme, dass die Verständ­lich­keit leidet. Das ist wirk­lich schade.


Logo teltarif.de Zenfone 6

Gesamtwertung von teltarif.de
Asus Zenfone 6 (2019)

PRO
  • Günstiger Preis
  • Schneller Prozessor
  • Großer Akku
  • Gute Kamera
CONTRA
  • Audio- und Sprach-Wiedergabe
  • Sehr schwer
  • Kein OLED
  • sehr rutschige Rückseite
Testzeitpunkt:
06/2019
Asus Zenfone 6
Testurteil
gut (1,6)

Einzelwertung Asus Zenfone 6 (2019)

Zenfone 6
Gesamtwertung
gut (1,6)
87 %
  • Gehäuse / Verarbeitung 9/10
    • Material 9/10
    • Haptik 9/10
    • Verarbeitung Gehäuse 10/10
  • Display 8/10
    • Touchscreen 8/10
    • Helligkeit 8/10
    • Pixeldichte 5/10
    • Blickwinkelstabilität 8/10
    • Farbechtheit (DeltaE) 9/10
    • Kontrast 8/10
  • Leistung 10/10
    • RAM 9/10
    • Benchmark 3DMark 10/10
    • Benchmark Geekbench 10/10
    • Benchmark Geekbench Single -
    • Benchmark Geekbench Multi -
    • Benchmark Browsertest 10/10
    • Benchmark Antutu -
  • Software 10/10
    • Aktualität 10/10
    • Vorinstallierte Apps 9/10
  • Internet 10/10
    • WLAN 10/10
    • LTE 10/10
    • LTE Geschwindigkeit 10/10
    • 3G 10/10
    • 5G -
    • Empfangsqualität 10/10
    • Dual-SIM -
  • Telefonie 6/10
    • Sprachqualität 4/10
    • Lautstärke 9/10
    • Lautsprecher (Freisprechen) 8/10
  • Schnittstellen / Sensoren 9/10
    • USB-Standard 10/10
    • NFC 10/10
    • Navigation 8/10
    • Bluetooth 10/10
    • Kopfhörerbuchse 10/10
    • Video-Out 10/10
    • Fingerabdruckscanner 10/10
    • Iris-Scanner 0/10
    • Gesichtserkennung -
  • Speicher 9/10
    • Größe 8/10
    • SD-Slot vorhanden 10/10
  • Akku 9/10
    • Laufzeit (Benchmark) 10/10
    • Wechselbar 0/10
    • Induktion 0/10
    • Schnellladen 10/10
  • Kamera 7/10
    • Hauptkamera
    • Bildqualität hell 10/10
    • Bildqualität dunkel 6/10
    • Bildstabilisator 5/10
    • Blende 0/10
    • Frontkamera
    • Bildqualität hell 10/10
    • Bildqualität dunkel 7/10
    • Kameraanzahl -
    • Video 10/10
    • Handling 9/10
  • Bonus 1
    • Dual-SIM
alles ausklappen
Gesamtwertung 87 %
gut (1,6)

Weitere Handytests bei teltarif.de