Asus Zenfone 6 im Test: Der Trick mit dem Flip (mit Video)
Das Asus Zenfone 6 hat eine Dual-Kamera, die dank Fliptechnik sowohl als Front, wie auch als Back-Kamera genutzt werden. Beide Kameras sind auf einem Drehmechanismus gebaut, der sie um 180 Grad umklappen kann. Die Hauptkamera löst dabei mit 48 Megapixel auf, die zweite Kamera, die mit einem Ultraweitwinkel-Objektiv bestückt ist, arbeitet mit einem Sensor mit 13 Megapixel. Es gibt leider keinen optischen Bildstabilisator und die 13-Megapixel-Cam ist eine Fix-Fokus-Kamera.
Die Flip-Kamera lugt um die Ecke
Bild: teletarif.de
Die Klapp-Kamera ist nicht nur für Selfies zu gebrauchen, sie kann auch automatische Panorama-Bilder aufnehmen. Dazu braucht man das Smartphone nur ruhig zu halten, der Motor schwenkt die Kamera und erzeugt so ein nahtloses Stitching.
Am Ende schwenkt die Kamera, falls man sie nicht stoppt, in die Selfie-Position, wer sich nicht wegduckt, grinst sich auf dem letzten Stück des Panoramas selbst an. Linkshänder können dort auch wahlweise eine verschwommene Aufnahme ihrer Hand bewundern. Die motorisierte Kamera kann zudem bei Videoaufnahmen auch einem Motiv, wie etwa einem Hund folgen, das sich aus dem Bild bewegt. Sie nachzuführen ist da aber meist die bessere Lösung.
Die Flip-Kamera kann in jeden beliebigen Winkel zwischen 0 und 180 Grad geschwenkt werden. Dazu wird der virtuelle Schalter in der Kamera-App, der üblicherweise für den Wechsel zur Frontkamera dient, einfach länger gehalten und dann nach oben geschoben. Denselben Trick wendet Asus beim Selbstauslöser an. Halten und nach oben Ziehen des Auslöseknopfes verzögert die Aufnahme um bis zu 10 Sekunden.
Die Qualität der Bilder kann wirklich überzeugen. Zumindest, wenn die Lichtverhältnisse halbwegs in Ordnung sind. Die Fotos sind praktisch rauschfrei und zeigen viele Details. Auch über die Farbwiedergabe lässt sich nichts Negatives sagen. Die Aufnahmen zeigen satte Farben, die aber trotzdem natürlich wirken.
Die HDR+-Funktion kann aus den Bildern noch ein paar zusätzliche Details herauskitzeln, vor allen in dunklen Bildregionen, auch wenn die bisweilen etwas künstlich wirkenden Ergebnisse Geschmackssache sind.
12 Megapixel Auflösung bringt die besten Ergebnisse
Das Smartphone nutzt die 48 Megapixel des Sensors normalerweise, um daraus ein 12-Megapixel-Bild zu generieren. Dabei werden die Informationen von je vier Pixeln in einem neuen Bildpunkt zusammengefasst. Dadurch können Belichtungsprobleme behoben und Bildrauschen vermieden werden. Es besteht aber natürlich auch die Möglichkeit, die 48 Megapixel direkt auszulesen und dann ein Bild mit hoher Auflösung zu erhalten. Das ist verlockend, aber nicht unbedingt ratsam. Die Ergebnisse sind nur bei gutem Licht wirklich brauchbar.
Das gilt auch für das Zoom, das in diesem Fall nur digitales Zoom ist. Für die Aufnahmen schneidet die Kamera einen Teil aus der Bildmitte aus und bläst das Bild auf Vollformat auf. Die dabei erzielte Auflösung geht zwar in Ordnung, die effektive Belichtungs – und Rauschkorrektur fällt dann aber flach.
Bei schlechten Lichtverhältnissen liefert das Asus durchwachsene Qualität ab. In unserem Testfoto ist die Struktur der Tapete zwar noch gut zu erkennen, das innere der Rose mutiert aber zu einem matschigen roten Fleck. Die Farben sind ziemlich gut wiedergeben, die Flächen zeigen aber ein sichtbares Rauschen.
Große Verbesserungen bringt der Nachtmodus. Er hellt die Schatten auf, die Blütenblätter der Rose bekommen wieder eine Kontur. Das Farbrauschen verbessert sich ebenfalls, bleibt aber sichtbar. Wer dem Weißabgleich ein wenig auf die Sprünge hilft, erhält aber Aufnahmen, die sich wirklich sehen lassen können.
Auch als Porträt- und Selfie-Kamera leistet die Flip-Cam gute Dienste. Ein spezieller Porträtmodus stellt eine ganze Reihe von graduell einsetzbaren Verschönerungstools zur Verfügung, von Hautretuschierung bis hin zu einer Gesichtsverschmälerung. Vor allem bietet der Modus aber auch einen sehr natürlich wirkenden Bokeh-Effekt, der das Porträt aus dem Hintergrund herauslöst. Der lässt sich natürlich auch für andere Motive einsetzen.
Als Selfie-Cam steht auch das Ultra-Weitwinkelobjektiv zur Verfügung, etwa um den erweiterten Freundeskreis mit auf das Bild zu bekommen. Bei gutem Licht gelingen dabei exzellente Aufnahmen. Bei schlechtem Licht empfiehlt es sich, das Fotolicht zuzuschalten. Auf unserer Testaufnahme reflektieren die Haare unserer Testpuppe dabei aber leider sehr stark.
Die Testfotos haben wir für Sie im Original angehängt, damit Sie sich selbst ein Bild machen können.
- Testchart 1: Gute Lichtverhältnisse mit Blitz
- Testchart 2: schlechte Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Testchart 3: Nachtmodus
- Testfoto: Panorama
- Selfie 1: Gute Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Selfie 2: Schlechte Lichtverhältnisse mit Blitz
Die Qualität kann in allen Auflösungen überzeugen. Die Videos zeigen viele Details, die Farben wirken natürlich und es gibt einen großen Dynamik-Bereich. Nett: Für Menschen, die gerne experimentieren, gibt es auch eine Slow-Motion und eine Zeitraffer-Funktion.
Für den Anschluss von Headsets gibt es eine Klinkenbuchse
Bild: teletarif.de
Fazit
Das Asus Zenfone 6 überzeugt vor allem durch seinen günstigen Preis. Für 559 Euro bekommt man ein schnelles und ausdauerndes Smartphone mit dem neuesten Snapdragon-855-Chip, das zudem auch noch eine einzigartige Kamera mitbringt. Dazu gibt es eine Buchse für ein Headset und einer amüsanten Gesichtserkennung, mit dem man wirklich Aufmerksamkeit erhaschen kann. Allerdings: Für den Preis muss man auch Abstriche machen. Beim Display muss man auf die allerneueste Technik verzichten, ohne dabei aber auf viel Qualität verzichten zu müssen. Anders bei der Audio-Abteilung des Asus, denn die kann wirklich nicht überzeugen. Beim Telefonieren hat das Asus bisweilen sogar so große Probleme, dass die Verständlichkeit leidet. Das ist wirklich schade.
Gesamtwertung von teltarif.de
Asus Zenfone 6 (2019)
- Günstiger Preis
- Schneller Prozessor
- Großer Akku
- Gute Kamera
- Audio- und Sprach-Wiedergabe
- Sehr schwer
- Kein OLED
- sehr rutschige Rückseite
Einzelwertung Asus Zenfone 6 (2019)
-
Gehäuse / Verarbeitung
9/10
- Material 9/10
- Haptik 9/10
- Verarbeitung Gehäuse 10/10
-
Display
8/10
- Touchscreen 8/10
- Helligkeit 8/10
- Pixeldichte 5/10
- Blickwinkelstabilität 8/10
- Farbechtheit (DeltaE) 9/10
- Kontrast 8/10
-
Leistung
10/10
- RAM 9/10
- Benchmark 3DMark 10/10
- Benchmark Geekbench 10/10
- Benchmark Geekbench Single -
- Benchmark Geekbench Multi -
- Benchmark Browsertest 10/10
- Benchmark Antutu -
-
Software
10/10
- Aktualität 10/10
- Vorinstallierte Apps 9/10
-
Internet
10/10
- WLAN 10/10
- LTE 10/10
- LTE Geschwindigkeit 10/10
- 3G 10/10
- 5G -
- Empfangsqualität 10/10
- Dual-SIM -
-
Telefonie
6/10
- Sprachqualität 4/10
- Lautstärke 9/10
- Lautsprecher (Freisprechen) 8/10
-
Schnittstellen / Sensoren
9/10
- USB-Standard 10/10
- NFC 10/10
- Navigation 8/10
- Bluetooth 10/10
- Kopfhörerbuchse 10/10
- Video-Out 10/10
- Fingerabdruckscanner 10/10
- Iris-Scanner 0/10
- Gesichtserkennung -
-
Speicher
9/10
- Größe 8/10
- SD-Slot vorhanden 10/10
-
Akku
9/10
- Laufzeit (Benchmark) 10/10
- Wechselbar 0/10
- Induktion 0/10
- Schnellladen 10/10
-
Kamera
7/10
- Hauptkamera
- Bildqualität hell 10/10
- Bildqualität dunkel 6/10
- Bildstabilisator 5/10
- Blende 0/10
- Frontkamera
- Bildqualität hell 10/10
- Bildqualität dunkel 7/10
- Kameraanzahl -
- Video 10/10
- Handling 9/10
- Bonus 1
- Dual-SIM