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KEF: Fernsehen in Standard-Definition nur noch bis 2019

Konsortium fordert ARD und ZDF zum Ende der Simulcastphase mit HDTV auf
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Beim Kauf eines Digitalreceivers sollte man darauf achten, dass dieser zum Empfang von HDTV geeignet ist. Beim Kauf eines Digitalreceivers sollte man darauf achten, dass dieser HD-tauglich ist
Foto: Kathrein
Nur noch knapp 100 Tage sind es bis zur Abschaltung der Analogverbreitung über Satellit Astra am 30. April. Und immer noch haben zahlreiche Bundesbürger ihren herkömmlichen Analog-Receiver nicht auf digitales Empfangsequipment umgerüstet. Jetzt deutet vieles darauf hin, dass auf den Kunden schon 2019 die nächste technische Umrüstung wartet.

Im 18. Bericht der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) fordert das Konsortium ARD und ZDF auf ihren Simulcast von hochauflösender HD- und SD-Standardauflösung bei der Ausstrahlung von Fernsehprogrammen bis 2019 zu beenden. Die KEF hat in Deutschland die Oberaufsicht über den Finanzbedarf von ARD und ZDF, sie prüft die Finanzanmeldungen der Öffentlich-Rechtlichen und legt fest, ob die Rundfunkgebühren steigen oder gleich bleiben. In ihrem aktuellen Bericht ist das Konsortium zum Ergebnis gekommen, dass die Rundfunkgebühren zunächst nicht steigen. Die Kommission rät davon ab, eine Anhebung des Rundfunkbeitrags zu empfehlen, da wegen der Unsicherheiten infolge der Umstellung des Finanzierungssystems auf eine Haushaltsabgabe eine verlässliche Ertragsplanung nicht möglich ist. Allerdings fordert die KEF ARD und ZDF zu Einsparungen auf und benennt unter anderem das Ende der Fernseh-Ausstrahlung in Standard Definition (SD) bis 2019.

Beim Receiverkauf auf HD-Tauglichkeit achten

Beim Kauf eines Digitalreceivers sollte man darauf achten, dass dieser zum Empfang von HDTV geeignet ist. Beim Kauf eines Digitalreceivers sollte man darauf achten, dass dieser HD-tauglich ist
Foto: Kathrein
Laut dem KEF-Bericht machte die ARD zu einer SD-Abschaltung bisher keine Aussage, während das ZDF ebenfalls davon ausgeht, dass 2019 die Simulcastphase beendet sein wird. Für Käufer von digitalen Satellitenreceivern bedeutet dies: Ist das Gerät nicht HD-fähig, könnte schon in sieben Jahren erneut ein Austausch der Technik anstehen, da die herkömmlichen SD-Ausstrahlungen bei den Öffentlich-Rechtlichen dann beendet würden. Wer seinen alten analogen Satellitenreceiver noch nicht ausgetauscht hat, sollte beim Kauf eines Digitalreceivers also darauf achten, dass das Gerät zum Empfang von hochauflösendem Fernsehen (HDTV) geeignet ist.

Noch keine Aussage zu einem etwaigen Ende der SD-Ausstrahlung zum Ende des Jahrzehnts gibt es auch von den Privatsendern. Über Satellit Astra sind Sat.1, RTL und Co. hochauflösend jedoch nur verschlüsselt im Rahmen des kostenpflichtigen Boquets HD+ zu sehen. Es ist freilich schwer abschätzbar, ob sich bis zum Jahr 2019 hier noch Veränderungen ergeben. Wer als Kunde auf Nummer Sicher gehen will, sollte dennoch beim Kauf des Receivers zusätzlich darauf achten, dass der digitale Receiver auch eine Zertifizierung für das SES Astra-Angebot HD+ besitzt.

Auch IPTV und Kabel betroffen

Eine SD-Abschaltung würde alle Verbreitungswege betreffen, also auch Kabel und IPTV. Im Gegensatz zum Satellitenempfang vertreiben Kabelnetzbetreiber und Telekommunikationsanbieter eigene Media- und Digitalreceiver zum Kauf oder Miete. Es ist zu erwarten, dass sich die Betreiber rechtzeitig den aktuellen Entwicklungen anpassen und einen Austausch der Geräte anbieten. Viele aktuelle Receiver zum Kabel- oder IPTV-Empfang sind bereits zum Empfang von HDTV geeignet. Um als IPTV-Kunde hochauflösendes Fernsehen zu empfangen, ist jedoch in jedem Fall ein VDSL-Anschluss notwendig. Spannend dürfte die Frage sein, ob bis zum Ende des Jahrzehnts VDSL überall verfügbar sein wird. Über das digital-terrestrische Fernsehen (DVB-T) werden in Deutschland bislang keine HDTV-Programme ausgestrahlt.

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