Social Media

Tagesschau-Engagement bei TikTok stößt auf Kritik

Die Tages­schau ist jetzt auch im Social-Network TikTok vertreten. Jetzt veröf­fent­lichte das Social-Media-Team der ARD-Nach­rich­tensen­dung das erste Kurz­video. Das Enga­gement der Öffent­lich-Recht­lichen stößt jedoch auf Kritik.
Von

Die Tages­schau ist ab sofort, wie berichtet, auch im Social-Network TikTok vertreten. Am Mitt­woch veröf­fent­lichte das Social-Media-Team der ARD-Nach­rich­tensen­dung das erste Kurz­video auf der vor allem bei Teen­agern beliebten Platt­form: Hier ist Tages­schau-Spre­cher Jan Hofer bei der Wahl einer passenden Krawatte unter dem Hashtag "Outfit of the Day" zu sehen.

Marcus Born­heim, Erster Chef­redak­teur ARD-aktuell: "TikTok ist eine der am stärksten wach­senden Social-Media-Platt­formen derzeit, vor allem bei jungen Nutze­rinnen und Nutzern". Man habe den Auftrag, "als Tages­schau die gesamte Gesell­schaft zu errei­chen - und sind daher auch auf Dritt­platt­formen vertreten, die für unser Publikum rele­vant sind." Auf TikTok wolle man in erster Linie "unsere Marke bei jüngeren Ziel­gruppen noch präsenter und nahbarer machen."

Angeb­liche Zensur bei TikTok

Die Tagesschau auf TicTok Die Tagesschau auf TikTok
Screenshot: Michael Fuhr
Das Enga­gement stößt aller­dings auf Kritik. Bild.de weist darauf hin, dass hinter TikTok kein gewöhn­liches Privat­unter­nehmen, sondern der chine­sische Multi­milli­ardär Zhang Yiming stehe. Dieser sei "höriger Anhänger der auto­ritären chine­sischen Führung", hieß es.

Die "Washington Post" und der "Guar­dian" berich­teten zudem von Zensur: So seien bei TikTok kaum Videos über die Proteste gegen das Peking-Regime in Hong­kong zu sehen. In der Türkei soll man zudem kriti­sche Videos über Präsi­dent Recep Tayyip Erdogan gesperrt haben.

Auch der deut­sche Chef von "Reporter Ohne Grenzen", Chris­tian Mihr, kriti­siert das Enga­gement der Tages­schau auf dem Social Network. Dass man nun einen TikTok-Account starte, werfe Fragen auf. Nicht nur habe sich der Mutter­konzern der App "den Vorgaben von Staats­chef Xi verpflichtet". Auch gebe es "Anzei­chen, dass TikTok selbst in Europa Inhalte filtert, die der chine­sischen Staats­räson zuwi­derlaufen", sagte er laut Bild.de.

TikTok selbst bestreitet solche Vorwürfe. Man sei weder von der chine­sischen Führung noch von anderen Regie­rungen welt­weit abhängig. Die Nutzer­daten würden zudem auf US-Servern gespei­chert.

Lesen Sie in einer weiteren Meldung, worum es sich bei TikTok handelt und warum das Network bei Jugend­lichen so beliebt ist.

Mehr zum Thema Streaming