NDR sendet Hörfunkprogramme über DVB-T2 HD
Als erste ARD-Anstalt strahlt der Norddeutsche Rundfunk (NDR) seine Hörfunkwellen nun auch über DVB-T2 HD aus. Die Verbreitung der überregionalen Versionen von NDR Kultur, NDR Info Spezial, NDR Blue und NDR Plus erfolgt über den ARD-Multiplex. Über die regionalen NDR-Multiplexe werden N-JOY sowie die jeweiligen Landesversionen von NDR 2 und NDR Info verbreitet.
Der Empfang ist ganz einfach über den DVB-T2-Receiver oder den Fernseher möglich, die Radios werden nach einem Suchlauf der Senderliste zugefügt. Auch in anderen europäischen Ländern werden Hörfunkprogramme über DVB-T2 ausgestrahlt, während in Deutschland die Technologie bisher ausschließlich für Fernsehen genutzt wurde.
Bisher gab es Hörfunk über DVB-T2 von der ARD nur als sogenannte Internet Link Services. Hier befinden sich die Programme zwar in den Senderlisten, zum Abruf der Streams ist jedoch eine Internetanbindung erforderlich. Häufig wird dabei ein Visual Radio-Angebot ausgestrahlt. Lesen Sie dazu auch die untenstehende Meldung.
ARD: Hörfunk als Visual Radio mit DVB-T2-Geräten
Visual Radio vom Hörfunksender SWR3 als Internet-Link-Service über DVB-T2
Foto: Michael Fuhr
Die ARD hat in den letzten Wochen ihr sogenanntes Internet Link Services (ILS)-Angebot, das mit DVB-T2-tauglichen Fernsehern oder Receivern zu empfangen ist, deutlich ausgebaut. Neu sind erstmals ARD-Hörfunkprogramme als Visual Radio. Hier hört der Fernsehzuschauer den Radioton und bekommt zusätzlich Bilder etwa aus dem Studio oder sogar Videos geliefert. Hörfunk gibt es aktuell vom Südwestrundfunk (SWR), dem Saarländischen Rundfunk (SR), dem Westdeutschen Rundfunk (WDR) und dem Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Einige ARD-Anstalten bieten zudem nun direkten Zugriff auf ihre Mediatheken über die Programmliste der DVB-T2-Geräte.
Internetverbindung nötig
Visual Radio vom Hörfunksender SWR3 als Internet-Link-Service über DVB-T2
Foto: Michael Fuhr
Trotz des neuen Übertragungsstandards DVB-T2 HD herrscht auch beim neuen Antennenfernsehen eine Knappheit an Übertragungsfrequenzen. Zwar kann die ARD dank HEVC-Kodierung in vielen Teilen Deutschlands mehr Programme anbieten als noch über das alte DVB-T, dennoch ist nicht überall das komplette Programmangebot verfügbar. Die Lösung für dieses Problem ist der HbbTV-Standard, über den sogenannte Internet Link Services (ILS) angeboten werden können.
Diese Funktion bietet die Möglichkeit, über das Internet zusätzliche Programme zur Senderliste zuzufügen, ohne die Sendefrequenzen zu belasten. Sender, die über ILS übertragen werden, tauchen in der regulären Programmliste auf und können genau wie alle anderen Programme am großen Bildschirm gesehen werden. Wird eines dieser Programme ausgewählt, wird dieses mit einer Tafel markiert. Nach einer kurzen Ladezeit wird das Programm abgespielt.
Diese Angebote sind zusätzlich verfügbar
Das zusätzlich bereitgestellte Programmangebot unterscheidet sich jedoch regional: Im Sendegebiet des Bayerischen Rundfunks (BR) sind das WDR Fernsehen HD und das SR Fernsehen HD zu sehen.
In Hessen gibt es als Bonus das SR Fernsehen HD (hessenweit), das BR Fernsehen Süd HD und das rbb Fernsehen HD (in Nordhessen und am Sender Rimberg), das WDR Fernsehen HD, das MDR Fernsehen HD (in Rhein-Main/Südhessen) und ARD-alpha HD. Im Sendegebiet des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) werden das SWR Fernsehen BW HD und ARD-alpha HD übertragen.
In Berlin und Brandenburg ist das Fernsehprogramm ARD-alpha HD und der Hörfunksender RadioBerlin 88,8 in der Programmliste zu finden.
Im Saarland überträgt der Saarländische Rundfunk (SR) zusätzlich die Fernsehprogramme rbb HD, ARD-alpha HD, die SR Mediathek und die Hörfunksender SR1, SR2, SR3, Unser Ding und AntenneSaar.
Beim Südwestrundfunk (SWR) zusätzlich übertragen werden das rbb Fernsehen HD, ARD-alpha HD, die SWR Mediathek sowie die Hörfunkprogramme SWR1 BW, SWR1 RP, SWR2, SWR3, SWR4 BW, SWR4 RP, SWR Aktuell und Dasding.
In NRW sind das BR Fernsehen HD, das hr Fernsehen HD, das rbb Fernsehen HD, das SR Fernsehen HD und ARD-alpha HD sowie alle Hörfunkprogramme des Westdeutschen Rundfunks (WDR) zu sehen und hören.
Die benötigte Hardware
Voraussetzung für den Empfang ist ein Fernseher oder eine Set-Top-Box für den DVB-T2 HD-Empfang, am besten mit dem offiziellen Logo. Zusätzlich muss das Gerät den HbbTV-Standard in der Version 1.5 sowie das Videocodierverfahren MPEG-DASH unterstützen. MPEG-DASH unterstützt eine adaptive Anpassung der zu übertragenden Datenmenge. Das bedeutet, je schneller Ihre Internetverbindung, desto besser das Bild. Ab rund 3,5 Megabit pro Sekunde gibt es die Signale auch in HD-Qualität.