Digitale Dividende

Bundesregierung will digitale Dividende zur Breitbandversorgung

Verhandlungen mit Rundfunkanstalten seien auf gutem Weg
Von Marc Kessler

Die Bundesregierung hält die digitale Dividende für einen entscheidenden Punkt im Rahmen ihrer künftigen Breitbandstrategie. Der Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Dr. Bernd Pfaffenbach, bezeichnet die Schließung der sogenannten "weißen Flecken" in Deutschland als technologisch in jedem Fall möglich - dennoch müssten die derzeitigen Lücken in der Breitband-Versorgung "zu akzeptablen Kosten" geschlossen werden.

Die digitale Dividende, also die Nutzung freiwerdendener Rundfunkfrequenzen für die Datenübertragung, könne dazu entscheidend beitragen, sagte Pfaffenbach auf der VATM-Investorenkonferenz in Berlin. Die Verhandlungen mit den Rundfunkanstalten seien jedoch nicht einfach, die Gegenseite nicht ohne weiteres bereit, die Frequenzen abzugeben. Derzeit sei man aber "auf einem guten Wege", das Thema werde bis Anfang März im Kabinett behandelt.

Vom Ziel, bis 2018 alle Haushalte mit Breitband zu versorgen, hat man sich allerdings mittlerweile verabschiedet. Im offiziellen Plan ist nun kein konkretes Datum mehr zu finden. Dennoch, so Pfaffenbach, "wollen wir diese ambitionierte Zielsetzung auch erreichen" - auch wenn es nicht 2018 so weit sei.

VATM: Frequenzabgabe hilft auch Rundfunksendern

Auch VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner zeigte sich im Interview mit teltarif.de überzeugt von der Bedeutung der digitalen Dividende. Dass die Rundfunkanstalten die Frequenzen unter Verweis auf ihre Bedeutung als "Rangier- und Notfallfrequenzen" nicht abgeben wollten, sei kurzsichtig gedacht. Denn dazu seien die Frequenzen viel zu wertvoll.

Mittlerweile, so Grützner, hätten einige Rundfunkanstalten aber verstanden, dass ihnen eine höhere Verbreitung von Breitband auch nütze, um Informationen auch via Internet zu verbreiten. "Das ist doch die Konvergenz, die die brauchen", sagt Grützner.

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