Funk-Kabel

Wireless USB (WUSB): Der USB-Anschluss wird drahtlos

Mit Wireless USB soll Kabel-Chaos auf dem Schreibtisch in diesem Jahr wegfallen
Von Thorsten Neuhetzki

Mit Bluetooth und WLAN gibt es schon zwei drahtlose Standards, wie verschiedene Endgeräte miteinander kommunizieren können. Noch in diesem Jahr soll ein weiterer hinzukommen: Wireless USB, kurz WUSB. Mike Lang, Leiter Business Development und Produktmarke vom Hardware-Hersteller D-Link gab heute auf der CeBIT Preview in Hamburg einen Ausblick auf den neuen Standard, der bereits 2004 in einschlägigen Kreisen kursiere und 2005 kommen sollte. Wireless USB Starter-Kit

Mit einer Minimalen Sendeleistung von nur einem Milliwatt sollen mit Wireless USB bei einer Reichweite von etwa drei Metern eine Brutto-Datenrate von 480 MBit/s erreicht werden. Bei zehn Metern Reichweite sind es immer noch 110 MBit/s. Die Netto-Datenrate, also das, was wirklich an Daten durchkommt, soll etwa 50 bis 60 Prozent des Brutto-Wertes betragen. Wireless USB 1.0 ist bereits verabschiedet, der Nachfolger Wireless USB 1.1 ist aber bereits in Arbeit. Er soll Bandbreiten von 960 MBit/s bieten, aber ist wohl erst in drei bis vier Jahren spruchreif. Gefunkt wird nach der gerade gestern bekannt gewordenen Allgemeinzuteilung der Bundesnetzagentur im Frequenzbereich von 6 bis 8,5 GHz. Das Problem bei dieser hohen Frequenz: Mit größerer Reichweite fällt der Datendurchsatz schneller ab. Wireless USB im Wohnzimmer

Wireless-USB-Adapter für bisherige USB-Geräte

Wireless USB soll sowohl als Adapter/Host-Variante auf den Markt kommen, aber auch direkt in neue Geräte verbaut werden. So können bereits existierende PCs und Laptops mit einem so genannten Host Wireless Adapter (HWA) ausgestattet werden. Mit ihm können dann bis zu 127 Geräte verbunden werden. USB-Endgeräte können mit Device Wire Adapter (DWA) aufgerüstet werden. Auf diesem Weg können heute bereits im Wohnzimmer oder Büro stehende Rechner mit konventionellen Druckern, Scannern, Kameras oder Handys verknüpft werden. Ein Starterset mit Host und Wireless-USB-Adapter wird nach Schätzung von Mike Lang zum Start Ende des Jahres bei etwa 100 Euro liegen. Die Preise könnten dann aber schnell fallen.

Künftig sollen die Geräte direkt mit einem Wireless-USB-Chip ausgestattet werden. Das erübrigt den Kauf von Wireless-USB-Adaptern und macht in der Folge auch Dockingstationen, etwa für Digitalkameras, überflüssig. Auch muss ein Nutzer seinen Drucker und Scanner nicht mehr zwingend in die direkte Nähe des PC stellen bzw. Kabel verlegen. Bis ein solcher Chip aber auch im Handy integriert wird, wird es noch etwas dauern: Derzeit seien die Chipsätze dafür noch zu groß, so Lang.

Wireless USB hat gegenüber Bluetooth einen großen Vorteil: Das ist die Bandbreite. Der Durchsatz beim bewährten Funkstandard liegt je nach Version im niedrigen einstelligen MBit/s-Bereich. Wireless USB kann das deutlich toppen. Zudem können über Bluetooth nicht immer bestehende Geräte implementiert werden.