Ausblick: Highlights auf der CeBIT 2007

Auf der weltgrößten Computermesse CeBIT stellen seit langer Zeit auch die namhaften Firmen der Telekommunikations-Branche neue Produkte und Entwicklungen vor. Doch der Messe stehen in diesem Segment schwere Zeiten bevor: Eine Vielzahl von Unternehmen hat für dieses Jahr bereits lange im Vorfeld ihre Teilnahme abgesagt. So ziehen sich nach und nach große Handy-Produzenten wie Nokia, LG und Motorola zurück. Auch die kurze Hoffnung, Apple würde auf der CeBIT sein iPhone zeigen, war nach wenigen Stunden hinfällig: Die Ankündigung erwies sich als Ente der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Sony Ericsson hat dagegen zum Beispiel bekannt gegeben, weiterhin auf der Messe vertreten zu sein. Die Präsentation neuer Handys ist aber leider im Vergleich zu früheren Jahren nicht mehr in größerem Umfang zu erwarten, zumal der 3GSM World Congress [Link entfernt] , der dieses Jahr im Februar in Barcelona stattfand, der CeBIT bei der Vorstellung neuer Mobiltelefone zunehmend den Rang abläuft.

Trotz der Krise der Messe, die auch durch sinkende Besucherzahlen und Umsätze in den vergangenen Jahren gekennzeichnet ist, wird der jährliche Branchentreff wieder eine Menge Trends hervorbringen und kann als Gradmesser für die Entwicklung der Telekommunikationssparte gelten. So werden die großen deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber mit Ausnahme von E-Plus ebenso vertreten sein wie verschiedenste Anbieter aus dem Festnetz- und Internetbereich. teltarif wird wie auch schon in den vergangenen Jahren für Sie vor Ort sein, um ihnen die wichtigsten Innovationen und interessantesten Produkte vorzustellen. Einige Highlights und Trends, die Sie auf der Messe erwarten, wollen wir Ihnen jetzt vorab präsentieren.

Vodafone: Schnelles mobiles Internet

So entwickelt sich im Mobilfunkbereich das Thema mobile Datenübertragung zunehmend zu einem Schwerpunkt. Dieser Trend war auch schon auf dem 3GSM World Congress im Februar dieses Jahres zu beobachten. In diesem Zusammenhang hat Vodafone angekündigt, zur CeBIT mit dem Ausbau der schnellen Datenübertragung mittels HSDPA auf eine Geschwindigkeit von 7,2 MBit/s zu beginnen. Nachdem der Service zunächst nur in ausgewählten HSDPA-Gebieten starten wird, sollen zukünftig Schritt für Schritt zusätzliche Regionen erschlossen werden. Bisher ermöglicht die UMTS-Erweiterung die Datenübertragung mit höchstens 3,6 MBit/s, ist allerdings im Netz des Düsseldorfer Netzbetreibers noch nicht im gesamten HSDPA-Gebiet verfügbar. Hier gab das Unternehmen bekannt, bis zur Messe den bundesweiten HSDPA-Ausbau mit 3,6 MBit/s im Downstream vollzogen zu haben.

Zudem will Vodafone ab der Messe mit der Einführung von HSUPA beginnen: Das Pendant zu HSDPA erhöht bei der mobilen Datenübertragung den Upstream, der bisher bei HSDPA, unabhängig vom Downstream, immer auf 384 kBit/s beschränkt war. Hier sollen zukünftig 1,45 MBit/s erreicht werden, womit die mobile Datenübertragung den Upstream klassischer DSL-Anschlüsse dann bei weitem übertrifft. Auch Konkurrent T-Mobile baut auf die schnelle Datenübertragung: Das Bonner Unternehmen hat die komplette HSDPA-Aufrüstung auf 3,6 MBit/s bereits vollzogen und kündigte an, während der CeBIT ebenfalls HSDPA mit 7,2 MBit/s sowie HSUPA präsentieren zu wollen.

Doch um bei potentiellen Kunden Interesse an den hohen Datenraten zu wecken, bedarf es auch passender Inhalte. Vodafone setzt hier zum Beispiel auf den Web-2.0-Trend, der seit geraumer Zeit die Internetbranche erfasst hat. Das Spektrum des so genannten User-generated Contents rund um Blogs, Podcasts und Videoportale wird dabei zunehmend auch von der Mobilfunkbranche entdeckt. So hat das Unternehmen angekündigt, sein Community-Modell verstärkt ausbauen zu wollen: Zukünftig sollen Handy-Nutzer zum einen mittels eines speziellen Service eigene Homepages auch für den mobilen Abruf erstellen können. Zum anderen plant Vodafone als zusätzlichen Anreiz, Nutzer an den Umsätzen, die mit von ihnen eingestellten Fotos und Videos generiert werden, zu beteiligen.

o2 mit neuen Datentarifen, mobilcom/freenet mit Surf- und E-Mail-Flatrate?

Auch o2 setzt auf mobile Datenkommunikation und wird zur Messe neue Datentarife einführen: Hier soll es drei neue Varianten geben, die wie die Genion-Angebote die Bezeichnungen S, M und L tragen. Zu den genauen Konditionen wurde bisher nichts bekannt, beim Tarif L soll es sich aber um eine FairFlat handeln: Bei solchen Angeboten darf das in der Regel hoch angesetzte Inklusivvolumen auch ohne zusätzliche Kosten in einem gewissen Rahmen überschritten werden. Die Angebote werden ausschließlich für Vertragskunden gelten, für seine Prepaid-Variante LOOP plant o2 dagegen vorerst keine neuen Datenangebote.

Zudem scheint die Fusion von mobilcom und freenet erste Früchte zu tragen: Nach Informationen von teltarif werden die beiden Unternehmen zur CeBIT gemeinsam ein Mobilfunkangebot im o2-Netz mit einer Surf- und E-Mail-Flatrate vorstellen, wobei hier ein Push-Dienst angeboten wird. Der Preis soll bei rund 10 Euro pro Monat zuzüglich eines Mindestumsatzes für Gespräche in unbekannter Höhe liegen. Die Minutenentgelte für die Telefonie sind ebenfalls bisher nicht bekannt, es soll aber ein günstiges Community-Angebot für Anrufe zu anderen Kunden des Unternehmens geben. Passend zum E-Mail-Push-Dienst soll als subventioniertes Gerät der Blackberry Pearl erhältlich sein.