Mobiles Internet

Web-Portale bauen Mobilfunkangebote aus

Netzbetreiber reagieren mit neuen Datentarifen
Von ddp / Ralf Trautmann

Seit dem Flop der ersten WAP-Angebote vor einigen Jahren arbeiten Mobilfunkbetreiber und Internetanbieter emsig daran, Nachrichten und andere Inhalte auf das Handy-Display zu bringen. Mit leistungsfähigen Endgeräten und großen Farbdisplays haben sich die Voraussetzungen für spannende Handy-Portale inzwischen deutlich verbessert. Vorgelegt haben die Netzbetreiber. Doch inzwischen sind T-Mobile, Vodafone, E-Plus und o2 nicht mehr allein.

Auch die Betreiber von Internet-Portalen und -Diensten haben verstanden, dass sie die Nutzer nur halten können, wenn sie bis in die Hosentasche vordringen. Mit einigen neuen Anwendungen für die kleinen Handy-Displays wandert damit aus dem Netz gewohnter Komfort auch in die Mobilfunkwelt. Zu den wichtigsten Diensten gehören E-Mail und Instant Messaging, Nachrichten, Internetsuche sowie Fotoalben.

Die meisten Dienste der bekannten Portal-Betreiber aus dem Internet funktionieren auf dem Handy ähnlich wie im Netz über einen Browser. Die mobile Ausgabe der Suchmaschine Google findet man zum Beispiel unter der bekannten Adresse www.google.de. Suchen lassen sich hier grundsätzlich alle Internetseiten. Da das auf dem Handy nicht unbedingt sinnvoll ist - eine gewöhnliche Internetseite ist für die kleinen Displays schließlich hoffnungslos überdimensioniert - bietet Google auch eine spezielle Suche nach mobilen Internetinhalten an. Das sind Angebote, die für einen kleinen Handy- oder PDA-Bildschirm gestaltet wurden.

Bekannte Suchmaschinen optimieren ihr Angebot für Handys

Neben der Suche liefert Google auch seinen E-Mail-Dienst Gmail auf das Handy - wie so viele Google-Angebote nach wie vor in der Erprobungs-Phase. Unter http://m.google.com finden Nutzer eine abgespeckte und daher auch auf dem Handy recht flinke Variante des Dienstes. Einziger Nachteil: Auf die hinterlegten Kontakte kann der Anwender vom Handy aus nicht zugreifen. Um gelegentlich seine Mails auch unterwegs zu lesen, ist Gmail jedoch gut geeignet sein.

Google-Konkurrent Yahoo verfolgt einen eigenen Ansatz für die mobile Nutzung. Zwar finden Handynutzer unter http://wap.yahoo.com die wichtigsten Dienste auch über den Handy-Browser. Der Portalbetreiber hat vor Kurzem jedoch auch eine Software vorgestellt, die dem Nutzer nach der Installation auf dem Handy als Portal zu den Yahoo-Diensten dient. Zum Angebot zählen E-Mail, Adressbuch, Fotodienst, Messenger, Kalender und die Suche. Die Lösung hat aber auch einen entscheidenden Nachteil. Die Anwendung funktioniert bisher nur auf einigen neueren Nokia-Modellen.

Auch das Internet-Portal Web.de baut sein Angebot fürs Handy seit Monaten beständig aus. Zur IT-Messe Systems im Herbst startete das Karlsruher Unternehmen zunächst eine mobile Version seines Online-Fotoalbums. Seitdem kann der Nutzer seine über den PC angelegten Bilderbücher auch für das Handy frei schalten. Die mobile Version der Anwendung funktioniert mit jedem Handy, auf dem ein Internet-Browser installiert ist.

Netzbetreiber passen sich mit neuen Datentarifen der Nachfrage an

Inzwischen hat Web.de sein mobiles Angebot deutlich erweitert. Nutzer können ihre E-Mails inklusive des Adressbuchs über das Telefon verwalten. Ebenso lassen sich die eigenen eBay-Auktionen managen.

T-Mobile hat ebenso wie andere Netzbetreiber den Trend zur mobilen Internet-Nutzung erkannt. Die Telekom-Tochter betreibt ein eigenes Online-Portal namens t-zones und bietet mit web'n'walk ein spezielles Produkt für den Internet-Zugang von unterwegs. Auch die anderen drei Netzbetreiber bieten verschiedene Angebote für den Online-Zugang vom Handy.