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Intel macht PCs schneller und Laptops leichter

Ultra Mobile PC: 10-fach geringerer Stromverbrauch
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Der führende Chip-Hersteller Intel hat auf der CeBIT [Link entfernt] seine künftige Strategie für Endkundenprodukte vorgestellt. So läuft die Einführung der neuen Umgebung "Intel Centrino Duo", die bereits Anfang 2006 vorgestellt wurde, auf vollen Touren. "Duo" bringt den Notebook-Herstellern Vorteile vor allem in zwei Bereichen: Bessere Performance (bis zu 70 Prozent im Vergleich zu Single Core) und längere Batterielaufzeit (bis zu 28 Prozent Stromersparnis bei gleicher Tätigkeit, wobei immer anspruchsvollere Betriebssysteme und Applikationen diesen Vorteil wieder auffressen könnten). Weiterhin legt Intel bei seinen Technologien Wert darauf, dass der Zugang zu drahtlosen Netzwerken einfach wird, und dass voll funktionsfähige PCs in bisher nicht bekannten neuen Bauformen hergestellt werden können.

Intel stellte eine Studie von Gartner vor, dass die Zahl der ausgelieferten Notebooks in den nächsten Jahren jeweils um 18 Prozent jährlich steigen wird. In Deutschland übersteigt die Zahl der verkauften Notebooks inzwischen die Zahl der Desktop-PCs. Laptops werden zwar überwiegend im Heimbereich eingesetzt, aber beispielsweise von vielen Familien auch auf Urlaubsreisen mitgenommen.

Bei der Verbesserung des Zugangs zu mobilen Netzen kooperiert Intel mittlerweile auch mit der GSM-"Welt": Von Fujitsu-Siemens wurde ein Vorseriengerät eines Laptops mit eingebautem HSDPA-Modem vorgestellt. Für dieses braucht man keine separate UMTS-Datenkarte mehr; man kann eine SIM direkt in den Laptop einlegen. Die grundlegende Zusammenarbeit war jüngst vorgestellt worden.

Mit "Ultra Mobile PCs" den PC immer dabei

Für die Heimplattform Intel Viiv hat Intel auf der CeBIT Kooperationen mit Warner Bros. Pictures und der ProSieben/Sat.1-Gruppe bekannt gegeben, über die Inhalte (wie Spielfilme und Fernsehserien) bereit gestellt werden. Der Kunde wird die Filme und Videos auf sein System herunterladen können. Die Wiedergabe kann bereits beginnen, während der Download noch läuft. Per Rechtemanagement soll es möglich sein, Kopien der Filme auf mobile Geräte zu überspielen. Eine unbeschränkte Weitergabe soll hingegen nicht möglich sein. Zentrale Komponenten im Netz regeln die Zugangskontrolle und Abrechnung.

Wer seinen PC immer dabei haben will, wird künftig nicht mehr unbedingt einen Laptop durch die Gegend schleppen müssen: "Ultra Mobile PCs" sind nur noch wenig größer als PDAs, anders als diese aber in der Lage, das große Spektrum der bekannten Windows-Applikationen auszuführen. Mit entsprechenden Treibern sollten auch andere Betriebssysteme, insbesondere Linux, auf diesen ablaufen. Mittelfristig soll der Energiehunger der Ultra Mobile PCs auf 1/10 der bei Laptops derzeit üblichen Werte reduziert werden.

Die Bildschirmdiagonalen der Ultra Mobile PCs werden bei maximal sieben Zoll (17 Zentimeter) liegen, im Vergleich zu den bei Laptops üblichen 14 bis 17 Zoll. Die Auflösung beträgt mindestens 480 mal 800 Pixel. Von Samsung, ASUS und Founder sollen noch dieses Quartal erste Geräte im Markt erscheinen. Die Eingabe erfolgt vorwiegend per Touch-Screen oder Stift; der Aufruf von Funktionen auch über seitliche Steuertasten. Eine Tastatur ist aber jederzeit per USB oder ggfls. auch Bluetooth "anschließbar". Für den Onlinezugang oder den Kontakt zu anderen Geräten sind die Drahtlostechnologien W-LAN und/oder Bluetooth vorgesehen.

Multi-Kern-CPUs für gesteigerte Performance

Aber auch auf dem Desktop geht die Entwicklung weiter: Die neu vorgestellte "Intel Core"-Technologie verspricht 30 Prozent mehr Performance bei 40 Prozent weniger Energieverbrauch. Die auf besonders hohe Taktfrequenzen getrimmte Netburst-Technologie des Pentium IV wird damit abgelöst.

Durch Multi-Core (mehrere aktive "Kerne" auf einem Chip) soll die Performance der von Intel hergestellten Prozessoren vom Jahr 2004 bis 2008 um den Faktor 10 steigen. Von 2000 bis 2004 wurde die Performance hingegen nur um den Faktor drei erhöht. Am Ende des Jahres 2006 sollen bereits ca. 75 Prozent aller ausgelieferten CPUs mit einem Doppelkern ausgestattet sein. Als allerwichtigstes Kriterium nannte Intel aber nicht mehr die Performance, sondern die Performance pro Watt.

Der logisch nächste Schritt nach dem derzeit breit eingeführten Dual Core ist Quadruple Core mit vier Prozessor-Kernen auf einem Chip. Hierzu wurde auf der Pressekonferenz der Prototyp eines Dual-Servers mit Quadruple Core vorgestellt. Die insgesamt acht Kerne (zwei Chips mit je vier Kernen) konnten eine Test-Sequenz in atemberaubender Geschwindigkeit rendern.