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China startet 3G-Dienste schneller als erwartet

Entwicklung abgeschlossen - Start noch in der ersten Jahreshälfte 2004
Von Michaela Schrör / Martin Müller

Die japanische Wirtschaftszeitung Nihon Keizai Shimbun veröffentlichte unter Berufung auf das chinesische Ministerium für IT-Industrie einen Bericht, nachdem in China bereits im Frühjahr 2004 die ersten UMTS-Mobilfunknetze an den Start gehen werden. Die bevölkerungsstarken Metropolen Peking, Shanghai und Guangzhou im Süden des Landes sollen als erste Regionen mit dem 3G-Dienst in Betrieb gehen. Der landesweite Ausbau soll bis Ende 2004 erfolgen. Ursprünglich hatte die chinesische Regierung eine Entscheidung zu den 3G-Standards erst für Ende 2004 angekündigt. Der neue, schnellere Zeitplan wurde nun verabschiedet, nachdem wichtige technische Entwicklungen bereits in den letzten Wochen abgeschlossen werden konnten.

China entwickelt einen eigenen 3G-Standard TD-SCDMA, der sich von den amerikanischen und europäischen Vorbildern unterscheidet. Dem Telekommunikationsunternehmen Datang und Siemens ist es gelungen, die Prüfungen in den Testlabors abzuschließen. Das chinesische Industrieministerium plant nun einerseits eine genaue Definition des Standards TD-SCDMA als auch eine Vergabe von vier UMTS-Lizenzen zügig abzuschließen. Marktexperten zufolge können die beiden größten Marktplayer in China, China Telecom und China Mobile, fest mit einer Berücksichtigung bei der Lizenzvergabe rechnen.

Schon heute ist China mit etwa 250 Millionen Endgeräten der größte Mobilfunkmarkt der Welt. Bis 2008, dem Jahr der olympischen Spiele in Peking, rechnet man mit einer Verdopplung auf 500 Millionen Handykunden, wovon dann etwa 50 Prozent UMTS-Telefone nutzen sollen.