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E-Plus: Hiptop im teltarif-Test

Neues Online-Handy ab 3. November erhältlich
Von Volker Schäfer

Der E-Plus HipTop Wie bereits berichtet führt E-Plus zum 3. November eine Online-Flatrate für 19,95 Euro im Monat ein. Die Nutzung des Internet- und E-Mail-Pauschaltarifs ist jedoch an ein bestimmtes Endgerät, den Hiptop, gekoppelt. Die teltarif.de-Redaktion hatte Gelegenheit, dieses Gerät schon jetzt in Augenschein zu nehmen.

Herzstück des Hiptop ist zweifellos der integrierte Web-Browser. Schließlich ermöglicht dieser den mobilen Zugang zum World Wide Web zu einem Festpreis. Wie bei fast allen mobilen Geräten muss man bei der Darstellung der Internet-Seiten jedoch mit Abstrichen leben.

Die Seiten werden durch einen Proxy-Server geschleift und für die Darstellung auf dem Hiptop angepasst. Man muss so nicht von links nach rechts, sondern nur von oben nach unten scrollen, um den kompletten Seiteninhalt aufzurufen. Standard-Internet-Seiten werden problemlos übertragen. Die Ladezeiten sind akzeptabel und mit denen bei anderen Geräten, die ebenfalls via GPRS mit dem Internet verbunden sind, vergleichbar.

Probleme gibt es allerdings, wenn die Seiten etwas aufwändiger gestaltet sind. Frames werden nicht auf einer zusammenhängenden Seite dargestellt, sondern müssen einzeln aufgerufen. Dadurch wird die Navigation vor allem durch Homepages, die man nicht so gut kennt, etwas unübersichtlich.

Tabellen können nicht dargestellt werden. Der Inhalt wird ggf. als Fließtext angezeigt, aus dem man nicht schlau wird. Auch Java ist nicht vorgesehen. Dafür überrascht der Hiptop mit der Unterstützung von SSL-verschlüsselten Seiten. Das erwartet man bei Browsern mobiler Geräte nicht unbedingt.

Sehr interessant ist auch die E-Mail-Funktion, die den Abruf von bis zu drei POP3- oder IMAP-Konten unterstützt. Dabei werden Mails automatisch im Viertelstunden-Takt abgerufen. Für abgehende Mails kann man jeweils einstellen, welche E-Mail-Adresse angezeigt werden soll. Damit ist der Hiptop für Privatkunden sogar etwas flexibler als der Blackberry, bei dem man abgehend immer die gleiche, zuvor festgelegte Adresse übermittelt.

Lediglich die Beschränkung auf nur drei E-Mail-Konten ist etwas dürftig. Bei T-Mobile können Blackberry-Nutzer bis zu zehn eigene Mail-Adressen abrufen. Abgerufene Mails werden grundsätzlich auf dem Server belassen und können dort nicht vom Handheld aus gelöscht werden. Das muss kein Nachteil sein, da so auch das versehentliche Löschen wichtiger E-Mails verhindert wird.

Vorteil gegenüber dem Blackberry-Tarif von T-Mobile sind naturgemäß auch die niedrigeren laufenden Kosten. Der Hiptop-Tarif kostet 19,95 Euro monatlich - egal, wie viele Mails man verschickt und empfängt und auch unabhängig davon, welche Dateianhänge möglicherweise mit empfangen werden.

Bei T-Mobile zahlt man monatlich mindestens 9,95 Euro für den Handy-Tarif. Dazu kommen 15 Euro für den E-Mail-Pushdienst und noch die Kosten für die übertragenen Daten. Bleibt abzuwarten, ob die Telekom-Tochtergesellschaft hier möglicherweise noch nachbessert und wie die Angebote von Vodafone aussehen. Vodafone bietet - wie bereits berichtet - voraussichtlich ab November ebenfalls den Blackberry für Privatkunden an.

Ein interessantes Feature des Hiptop ist nicht zuletzt Instant Messaging. Dies könnte für Hiptop-Nutzer zu einem ernstzunehmenden Ersatz für den Austausch von SMS-Nachrichten werden, zumal auch Instant Messaging im Flatrate-Preis inbegriffen ist.

Schade ist, dass derzeit nur der AOL Instant Messenger unterstützt wird. Man kann zwar anstelle seines AIM-Screennamen auch seine ICQ-Nummer eintragen. Allerdings wird dieses wohl beliebteste Instant Messaging-System derzeit noch nicht richtig unterstützt.

So sieht man beispielsweise nicht, wer von den eigenen ICQ-Kontakten gerade online oder offline ist. Bei eingehenden Messages wird nur die ICQ-Nummer, nicht aber der dahinter stehende Nickname angezeigt, so dass man oft raten muss, von wem eine Mitteilung stammt. Grundsätzlich klappt der Nachrichtenaustausch aber.

Noch sehr eingeschränkt sind die Organizer-Funktionen des Hiptop. Zurzeit ist eine Synchronisationsmöglichkeit mit den Daten auf dem PC oder PDA nämlich noch nicht gegeben. Das soll sich nach Angaben von E-Plus in Zukunft ändern, wobei der Netzbetreiber hier noch keinen Zeitrahmen genannt hat.

Auch an der Möglichkeit, WAP-Seiten auf dem Hiptop zu lesen, soll gearbeitet werden. Derzeit werden weder WML, noch xHTML unterstützt. Auch hier ist allerdings noch nicht absehbar, wann dieses Feature in die Software-Palette aufgenommen wird.

Software-Updates können direkt über das Mobilfunknetz empfangen werden. Zusatz-Software kann bei Bedarf aus einer Liste ausgewählt und installiert werden. Eigene Programme, die nicht von E-Plus freigegeben wurden, lassen sich dagegen nicht aufspielen, zumal die Infrarot- und USB-Schnittstelle des Geräts bewusst blockiert wurden.

Einen recht guten Eindruck machte beim teltarif-Test der eingebaute Akku. Auch bei intensiver Mail- und Internet-Nutzung reichte die Kapazität für mehr als zwei Betriebstage. Nachteilig ist hingegen, dass der Akku fest eingebaut ist und somit vom User nicht selbst gewechselt werden kann.

Mit 249 Euro liegt der Hiptop in etwa auf dem gleichen Preisniveau wie der Blackberry 7230. Tarif und Online-Möglichkeiten sind beim Hiptop eindeutig besser, während der Blackberry problemlos auch als Organizer genutzt werden kann und auch besser verarbeitet ist. Zu welchem Gerät man schlussendlich greift, muss wohl jeder Nutzer für sich selbst entscheiden.