Gelöscht

China: Apple nimmt VPN-Programme aus dem App Store

Apple hat wichtige VPN-Apps aus seinem chinesischen App Store entfernt, weil sie gegen chinesische Gesetze verstießen.
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

Chinesischer Polizist vor Apple Shop Apple hat wichtige VPN-Apps aus dem chinesischen App Store entfernt.
Bild: dpa
Das Internet in China wird vom Staat sehr streng reglementiert - Menschenrechtler und Oppositionelle nutzen deshalb VPN-Dienste, mit denen staatliche Sperren umgangen werden können. Natürlich gefällt das der chinesischen Regierung auch nicht, die nun offenbar die Zügel noch stärker anzieht: Apple hat inzwischen die wichtigsten VPN-Programme aus seinem chinesischen App Store entfernt.

Chinesischer Polizist vor Apple Shop Apple hat wichtige VPN-Apps aus dem chinesischen App Store entfernt.
Bild: dpa
ExpressVPN, einer der Anbieter von VPN-Diensten, teilte in einer Stellungnahme [Link entfernt] mit, dass Apple die Software entfernt habe, weil sie gegen chinesische Gesetze verstoße. Auch die populäre Tunnel-App VyprVPN war heute nicht mehr in Apples China-Angebot verfügbar.

Apple hatte bereits Anfang des Jahres für Unmut gesorgt, als das Unternehmen auf Wunsch Pekings die Nachrichten-App der New York Times aus seinem Angebot in China löschte. Für den iPhone-Konzern ist die Volksrepublik nach den USA der wichtigste Markt.

Keine Schlupflöcher mehr

Peking hatte zuletzt angekündigt, die Regulierung der VPN-Apps verschärfen zu wollen. Ein VPN ist virtuelles privates Kommunikationsnetz, für das ein vorhandenes Kommunikationsnetz als Transportmedium verwendet wird. Das VPN dient dazu, Nutzer des bestehenden Kommunikationsnetzes mit einem anderen Netz, etwa einem internen Firmennetzwerk, zu verbinden, das dann so genutzt werden kann, als hätte man sich in der Firma eingeloggt. Auf diese Weise konnten bisher die Sperrungen in China umgangen werden.

Facebook und Twitter sind schon seit Jahren von der chinesischen Regierung gesperrt. Auch Google-Dienste oder die Videoplattform YouTube, viele internationale Medien oder Webseiten, die Pekings Politik kritisieren oder Menschenrechtsthemen ansprechen, werden blockiert. Zuletzt wurde auch die Nachrichten-App WhatsApp massiv gestört. Nutzer konnten zwar noch Textnachrichten senden, allerdings keine Fotos mehr.

Chinas eigene soziale Netzwerke werden derweil streng von den Zensoren überwacht. Kritische Artikel werden gelöscht, viele Suchbegriffe sind gesperrt. In unserem Ratgeber zur Sicherheit an WLAN-Hotspot erklären wir, wie man ein VPN einrichtet.

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