Apple TV+ ausprobiert: Netflix-Konkurrent nicht überzeugend
Der Ansatz, den Streamingdienst in die TV-App zu integrieren, mag aus Sicht von Apple sinnvoll sein. Unter dem Strich ist es aber auch verwirrend, hier neben den Apple-Filmen auch andere Inhalte zu finden, deren Nutzung zum Teil mit weiteren Kosten verbunden ist. Ebenfalls verwirrend: Zum Teil sieht man in der App noch Werbung dafür, Apple TV+ einmal zu testen, obwohl man das Probe-Abonnement schon längst abgeschlossen hat.
Auch ansonsten kann die Navigation durch die App bislang weder auf dem iPhone oder iPad, noch auf dem Amazon Fire TV 4K überzeugen. Die Menüführung ist unübersichtlich und zum Teil ist gar nicht auf den ersten Blick zu erkennen, welche Inhalte nun zu Apple TV+ gehören und welche Filme zwar ebenfalls Bestandteil der TV-App sind, aber nichts mit dem Streamingdienst zu tun haben.
Auch ein Jahresabo wird angeboten
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Diese Features fehlen komplett
Apple hat zudem wichtige Funktionen, die andere Streamingdienste auszeichnen, bewusst weggelassen oder schlicht vergessen. So ist es beispielsweise nicht möglich, den Vor- oder Abspann bei Serien-Episoden zu überspringen. Das direkte Weiterspringen zur nächsten Folge der gleichen Serie ist ebenfalls nicht möglich. Denkbar wäre, dass Apple die Features noch nachliefert.
Immerhin ist es aber möglich, Inhalte in eine "Als-nächstes-Liste" aufzunehmen und Filme auf iPhone oder iPad herunterzuladen, um diese unterwegs auch ohne Datenverbindung nutzen zu können. Das ist - abseits des Einsatzes von echten Flatrate-Tarifen - auch zwingend erforderlich, denn bislang ist Apple TV+ bei Zero-Rating-Optionen wie StreamOn von der Deutschen Telekom oder dem Vodafone Pass noch nicht dabei. Das beim Streaming anfallende Datenvolumen wird also generell berechnet.
Apple TV+ hat auch einen Offline-Modus
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Nutzer kritisieren Werbung
Was bei der Nutzung von Apple TV+ ebenfalls auffällt: Der Konzern wirbt zwar damit, dass der Streamingdienst werbefrei ist. Dennoch wird teilweise Werbung angezeigt - zwar nicht für Produkte anderer Anbieter, aber zumindest für andere Inhalte, die Apple TV+ bereithält. Das mögen manche Kunden nützlich finden - vergleichbar mit Programmhinweisen im linearen Fernsehen. Apple sollte diese Zwangs-Werbung aber zumindest abschaltbar machen.
Was die Inhalte betrifft, so startet Apple TV+ mit einem äußerst bescheidenen Angebot, zumal der Konzern ausschließlich auf "Originals" setzt und keine Filme oder Serien zukaufen will. Das Portfolio ist derzeit eher peinlich, sodass selbst der Monatspreis von knapp 5 Euro zu hoch erscheint. Die Bild- und Tonqualität beim Streaming ist dagegen sehr gut. Beim Test mit dem Fire TV 4K über einen VDSL-100-Anschluss der Deutschen Telekom gab es keine Aussetzer, Ruckler oder andere Probleme.
Unter dem Strich ist Apple TV+ sehr bescheiden gestartet - insbesondere wenn man bedenkt, welch breiten Raum Apple dem Streamingdienst bei seiner Keynote im Frühjahr eingeräumt hat. Allerdings waren auch die ersten Reaktionen auf Apple Music nach dem Start der Musik-Flatrate eher zurückhaltend. Erst ein Jahr später hat Apple den Service durch einen Relaunch der Musik-App auf Vordermann gebracht. Einen solchen Relaunch verbunden mit einem größeren Programmangebot wird auch Apple TV+ über kurz oder lang benötigen.
In einer eigenen Meldung haben wir die AirPods Pro als weiteres neues Apple-Produkt einem Test unterzogen.