SIM

Apple bringt programmierbare SIM-Karte nach Deutschland

In Sachen Hardware- und Netz­betreiber-Support ist die Apple-SIM auch nach dem Start in mehreren Ländern stark einge­schränkt. Allein der Anbieter GigSky bietet länder­über­greifende Daten­tarife zur Wahl. Dabei ist das Konzept der Apple-SIM prinzi­piell sehr interessant.
Von Rita Deutschbein

Apple bringt programmierbare SIM-Karte nach Deutschland Apple bringt programmierbare SIM-Karte nach Deutschland
Bild @ amiganer - fotolia.com, Apple
Apple will seine universelle SIM-Karte nach Deutschland bringen. Das Besondere an der Apple-SIM ist, dass sie nicht an einen Anbieter gebunden ist. Nutzer können somit einen Tarif in einem anderen Netz und bei einem anderen Provider wählen, ohne die SIM-Karte tauschen zu müssen. Auch im Ausland kann ein dort gültiger Tarif für die Zeit des Aufenthalts gewählt werden, was den Kauf einer ausländischen SIM oder das Roaming unnötig macht. In welchem Netz die SIM-Karte funken soll, lässt sich im Einstellungs-Menü des Gerätes festlegen.

Deutsche Netzbetreiber wenig begeistert

Datenblätter

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Theoretisch soll die Apple-SIM den Wechsel von Tarifen und Anbietern vereinfachen. Doch ganz so einfach ist es nicht, da die programmierbare SIM derzeit noch einigen Einschränkungen unterliegt. Das größte Manko ist wohl der fehlende Support der deutschen Netzbetreiber. Vodafones Großkundenchef Jan Geldmacher sagte in einem Interview mit der Rheinischen Post, dass er nicht davon ausgehe, dass Vodafone Apples SIM-Konzept unterstützen werde. Die Telekom arbeitet hingegen an einer eigenen programmierbaren SIM-Karte - der eSIM.

Bislang unterstützen lediglich die Netzbetreiber AT&T, Sprint und T-Mobile in den USA sowie EE in Großbritannien die Apple-SIM. Hinzu kommt, dass der US-Netzbetreiber AT&T Nutzer der Apple-SIM nach der ersten Einwahl an sein Netz bindet - ein Netzwechsel ist somit ohne SIM-Karten-Tausch nicht möglich.

Es kommt allerdings Bewegung in die Liste der Apple-SIM-Unterstützer: GigSky bietet seit Kurzem internationale Datenpakete für über 90 verschiedene Länder an. Die Angebote sind allerdings deutlich teurer als die Datentarife der deutschen Provider. So kostet ein Datenpaket mit 75 MB für drei Tage beispielsweise stolze 10 Euro. 400 MB für sieben Tage bekommen Kunden für 25 Euro, für 14 Tage nutzbare 800 MB zahlen sie 35 Euro. Den Monats-Tarif mit 3 GB Daten gibt es hingegen für 50 Euro. Gesagt werden muss jedoch, dass die Apple-SIM für die Nutzung im Ausland gedacht ist und somit Roaming und nicht die heimischen Tarife ersetzen soll. So gibt es 200 MB für die siebentägige Nutzung in den USA beispielsweise für 25 Euro.

Apple-SIM nur eingeschränkt nutzbar

Eingeführt wurde die universelle SIM-Karte von Apple im vergangenen Jahr zunächst im iPad Air 2, später gab es die Apple-SIM auch im iPad mini 3. Auch nach dem Deutschland-Start werden offenbar nur die genannten iPad-Modelle die Apple-SIM unterstützen, denn auf seiner Webseite lässt der Hersteller nichts darüber verlauten, dass auch andere iPads künftig mit der universellen SIM-Karte betrieben werden können. "Die Apple SIM funktioniert mit den Wi-Fi + Cellular Modellen des iPad Air 2 und iPad mini 3 und ist in den meisten Apple Stores erhältlich", so die Aussage.

Ebenfalls keine Aussagen gibt es darüber, was die programmierbare SIM-Karte von Apple kosten wird. Zur Verfügbarkeit findet sich im Kleingedruckten jedoch ein interessanter Hinweis, der besagt, dass die Apple-SIM in den Apple Stores in Australien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Spanien, Schweden, der Schweiz, der Türkei, Großbritannien und den USA erhältlich ist.

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