Kompromiss: Apple Pay und alternative Banking-Apps
Apple Pay soll TWINT nicht mehr in die Quere kommen
Foto/Logo: Apple, Montage: teltarif.de
Apple Pay ist in Deutschland seit der vergangenen Woche verfügbar. Dabei kritisieren einige Banken den iPhone-Hersteller dafür, die NFC-Schnittstelle des iPhone nicht auch für eigene Apps der Kreditinstitute zu öffnen. So bieten beispielsweise die Sparkassen, die Volksbanken und Raiffeisenbanken für Android eigene Bezahl-Anwendungen an, die unabhängig von Google Pay funktionieren.
In der Schweiz ist Apple Pay schon seit mehr als zwei Jahren verfügbar und auch dort erntet der amerikanische Technologiekonzern Kritik an der Praxis, alternative Bezahllösungen auf dem iPhone zu blockieren. Das rief in der Eidgenossenschaft die Wettbewerbshüter auf den Plan. Nun gibt es nach Angaben der schweizerischen Wettbewerbskommission (WEKO) eine Einigung bezüglich der Nutzung der Mobile-Payment-App TWINT mit den Smartphones von Apple.
Den Angaben zufolge hat sich Apple zu einer "wettbewerbsfreundlichen technischen Lösung" bereiterklärt. Dabei funktioniert TWINT aber nicht über NFC. Stattdessen wird über die App ein QR-Code am Kassenterminal eingescannt. Dabei trat bislang das Problem auf, dass beim Bewegen des iPhone Richtung Terminal automatisch Apple Pay aktiviert wurde und die TWINT-App "überlagerte".
Apple Pay soll TWINT nicht überlagern
Apple Pay soll TWINT nicht mehr in die Quere kommen
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Künftig sollen sich Zahlungen mit TWINT problemlos nutzen lassen. Apple will sicherstellen, dass die App, an der mehrere schweizerische Banken beteiligt sind, nicht mehr von Apple Pay blockiert wird, sodass sich der Zahlungsvorgang verzögert oder gar nicht möglich ist. Die Öffnung der NFC-Schnittstelle von iPhone oder Apple Watch ist mit dieser Lösung allerdings nicht verbunden.
Grundsätzlich ist das erforderliche Feature, mit dem sich der automatische Start von Apple Pay unterbinden lässt, nicht neu und auf der Webseite von Apple recht genau beschrieben. Allerdings steht die Funktion App-Entwicklern nicht automatisch zur Verfügung. Stattdessen müssen die Programmierer von Apple eine entsprechende Berechtigung erhalten - genau das war bei TWINT offenbar bislang nicht der Fall.
Daran, dass die NFC-Schnittstelle bei iPhone und Apple Watch auch in der Schweiz keinen Banking-Apps von Drittanbietern zur Verfügung steht, ändert sich durch die Einigung nichts. Demnach ist auch hierzulande nicht daran zu denken, dass Sparkassen & Co. mit eigenen Apps den NFC-Port der Apple-Geräte nutzen können.
Die Deutsche Bank gehört zu den Kreditinstituten, die Apple Pay auch offiziell unterstützen. Wir haben den mobilen Bezahldienst von Apple mit einer Kreditkarte der Deutschen Bank einem Test unterzogen.