Neuer Kartendienst Apple Maps: Pleiten, Pech und Pannen
Orientierungslos: iPhone 5
Bild: Apple
Mit dem Abschied von Google Maps und der
Einführung eines eigenen Kartendienstes in
iOS 6 hat sich
Apple ein ordentliches Ei ins Nest gelegt. Apple Maps
machte in den ersten Tagen seit der Vorstellung des
iPhone 5 sowie iOS 6 ausgiebig
negative Schlagzeilen: Routenplanung über die Flughafen-Landebahn, ganze
fehlende Städte oder Bezirke, Orte unter geschlossener Wolkendecke oder
Autobahnen im Erdbeben-Look, die Fehler sind zahlreich. Der
Navigations-Spezialist TomTom, der die Kartendaten in
weiten Teilen lieferte, wähnt sich unschuldig. Nun hat das US-Magazin
TechCrunch
ein weiteres interessantes Details zu Apple Maps entdeckt: Die fehlende
Web-Präsenz führt dazu, dass über Apple Maps und iOS 6 verschickte
Ortsangaben beim Empfänger ausgerechnet in der Online-Version des Erzfeindes
Google Maps angezeigt werden.
Orientierungslos: iPhone 5
Bild: Apple
Dabei ist die eigentliche Umleitung auf Google Maps bei Handys
und Tablets ohne iOS 6 - oder natürlich auf dem
Desktop unter Windows oder Mac OS X - auch natürlich nachvollziehbar,
schließlich sind die Karten des Suchmaschinen-Riesen omnipräsent auf nahezu
jeder Plattform verfügbar. Die Leistungsfähigkeit von Google Maps steht zudem
außer Frage. Allerdings zeigt dieses Detail, wie überhastet der Schritt weg von
Google Maps bei Apple gewesen zu sein scheint, wenn diese viel genutzte
Funktion in der Planung offenbar übersehen wurde. Eine eigene Karten-Plattform
ohne Browser-Version ist eben nur die Hälfte wert, wenn die Mehrzahl der Nutzer
die nicht anzeigen kann.
Apple wirbt um Google-Programmierer
Auch Apple hat natürlich die Zeichen der Zeit erkannt. Man weiß in Cupertino, das schnell etwas passieren muss, um Apple Maps besser zu machen. Der Konzern rund um den CEO Tim Cook hat dabei offenbar auch bereits eine Strategie: Apple wirbt hartnäckig um ehemalige und aktuelle Google-Maps-Entwickler, wie ebenfalls TechCrunch erfahren haben will. Wie das Magazin unter Berufung auf interne Quellen sowohl bei Apple als auch bei Google berichtet, setzt Apple derzeit verstärkt Headhunter auf die begehrten Entwickler des Google-Kartendienstes an. Dabei ist Apple offenbar durchaus attraktiv für die Google-Programmierer, denn während Google Maps nahezu "fertig" ist und vor allem wenig spannende Updates und kleinere neue Funktionen wie die Indoor-Navigation anstehen, gibt es bei Apple Maps noch eine ganze Menge großer und kleiner Baustellen - spannend für die Entwickler, nervig für die Kunden.