Defekte Tastatur

Sammelklage gegen Apple: MacBook-Tastatur im Visier

Nutzer wollen Apple wegen defekter Tastaturen in MacBooks und MacBook Pros verklagen. Der Tech-Konzern soll sogar von der Anfälligkeit gewusst haben.
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Apple setzt seit 2015 in seinen MacBook-Tastaturen auf einen Butterfly-Mechanismus. Apple setzt seit 2015 in seinen MacBook-Tastaturen auf einen Butterfly-Mechanismus.
(c) dpa
Apple hat beim MacBook 2015 und bei den folgenden Modellen des MacBook Pro 2016 eine neue Tastatur verbaut, die besonders anfällig für Defekte und Fehlfunktionen sein soll. Schuld soll die Bauweise sein, die Apple in den Modellen ab 2015 verwendet. Dabei handelt es sich um einen als Butterfly benannten Tastaturmechanismus, der einen sehr geringen Tastenhub aufweise. Apple wollte so erreichen, dass Notebooks besonders dünn gebaut werden können. Zuvor hatte Apple überwiegend auf den Scherenmechanismus gesetzt. Dabei sind zusätzliche Führungs­schienen in Scherenanordnung verbaut, die den Tasten mehr Stabilität verleihen sollen. Diese Konstruktion ist auch für das hellere Klicken von Notebook-Tastaturen verantwortlich.

Auch die 2017er-Modelle sind betroffen

Apple setzt seit 2015 in seinen MacBook-Tastaturen auf einen Butterfly-Mechanismus. Apple setzt seit 2015 in seinen MacBook-Tastaturen auf einen Butterfly-Mechanismus.
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Laut aktueller Bewerbung von Apples neuen MacBooks sorge der verbesserter Butterfly-Mechanismus der zweiten Generation für ein noch komfortableres und reaktionsschnelleres Keyboard. Die gedrückte Taste solle sich mit einer spürbaren Bewegung nach unten und wieder zurück bewegen. Aber auch beim MacBook Pro 2017 mit der überarbeiteten Version soll es schon Probleme mit verklemmten Tasten gegeben haben. Staub und andere Partikel können die Tasten sehr leicht verklemmen und im schlimmsten Fall unbrauchbar machen.

Apple soll von dem Problem gewusst haben

Nutzer werfen Apple vor, von der Anfälligkeit des Butterfly-Mechanismus gewusst zu haben. Statt die Käufer aber aufzuklären, würde die Tastatur von Apple als besonders stabil beworben werden. Mittlerweile sollen tausende MacBooks von dem Problem betroffen sein.

Der Wirbel um die Problemtastatur ist nämlich nicht neu. Bereits kurz nach dem Verkaufsstart der ersten Reihe 2015 und 2016 gab es viele Nutzerberichte, die von Schwierigkeiten mit dem neuen Mechanismus berichteten. Apple solle die frustrierten Kunden außerdem auf den Reparaturkosten sitzen lassen. In einem Fall soll eine Reparatur außerhalb des Garantiefalls mehr als 700 Dollar gekostet haben. Eine US-Kanzlei sucht jetzt betroffene Nutzer in den USA, um eine Sammelklage gegen Apple vorzubringen.

Gerüchte zum WWDC 2018 und ein mögliches neues MacBook Air lesen Sie in einer weiteren Meldung.

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