Analyst: iPhone X weckt zu große Erwartungen
Weckt das iPhone X vollkommen überzogene Erwartungen in der Wirtschaft? Nach Ansicht der Deutschen Bank ja.
Bild: Apple
Dieses Jahr hat Apple auf seinem traditionellen Herbst-Event nicht das übliche S-Upgrade des iPhone vorgestellt, auch wenn iPhone 8 und iPhone 8 Plus dem sehr nahe kommen. Stattdessen ist das iPhone X der Star des Events im Steve Jobs Theatre gewesen.
Nun warnt allerdings die Deutsche Bank in Person der Analystin Sherri Scribner davor, dass der Start des iPhone X bei Investoren zu überzogenen Erwartungen führt. Dies sagte Scribner in einem Interview mit dem Nachrichtensender CNBC in den USA.
Genauer gesagt erwarten erste Investoren bereits das nächste Rekordjahr in Sachen Umsatz und Gewinn, bezugnehmend auf den aktuellen Aktienkurs des Konzerns aus Cupertino. Es wird sogar schon spekuliert, dass das Rekordjahr 2015 getoppt werden könnte.
Unrealistische Erwartungen
Weckt das iPhone X vollkommen überzogene Erwartungen in der Wirtschaft? Nach Ansicht der Deutschen Bank ja.
Bild: Apple
Damals stellte Apple mit dem iPhone 6 und iPhone 6 Plus erstmals zwei iPhone-Modelle vor, die mit 4,7 und 5,5 Zoll erheblich größer als die Vorgänger-Modelle waren. In Folge dessen verkaufte Apple über 231 Millionen Geräte im Fiskaljahr 2015, was zum Rekordergebnis von 31 Milliarden US-Dollar Umsatz führte. Bis heute hat Apple trotz guter Geräte dieses Ergebnis nicht mehr toppen können.
Investoren gehen nun jedoch davon aus, dass der radikale Bruch des iPhone X mit den bisherigen Geräten einen neuen Höhenflug beschert. Zu erkennen ist dies daran, dass der Start des iPhone 8 und iPhone 8 Plus der seit Jahren schlechteste Start eines neuen iPhones war, da alle auf das iPhone X warten. Zumindest wird das geringere Interesse immer wieder so begründet.
Nur wird eben der Preis den Erwartungen im Wege stehen. Denn um ein neues Allzeit-Rekordergebnis aufzustellen, müsste Apple laut ersten Prognosen mindestens 290 Millionen Geräte im aktuellen Fiskaljahr verkaufen. Wall-Street-Erwartungen gehen jedoch nur von 245 Millionen verkaufter Geräte aus - für sich genommen zwar ein neuer Verkaufsrekord bezogen auf die Anzahl der Geräte, aber nicht genug für einen neuen Rekordumsatz. Denn mit 1149 Euro Startpreis ist das randlose iPhone teuer wie nie, was den Käuferkreis erheblich stärker einschränkt als sonst üblich bei einem neuen iPhone.
Stattdessen vergleicht Scribner das Fiskaljahr 2019 mit dem Fiskaljahr 2016, in welchem Apple erstmals einen Umsatzrückgang zu verzeichnen hatte. Zumindest der Aktienkurs von Apple dürfte nach Ansicht von Sherri Scribner spätestens kommendes Jahr wieder fallen, wenn die Erwartungen an die Verkaufs- und Umsatzzahlen nicht erfüllt werden.
Lesen Sie in einem weiteren Beitrag, warum Vorbesteller auf ihr iPhone X eventuell bis Dezember warten müssen.