Kritik

Apple bittet um Geduld: Nach Kritik an iPhone-Kartendienst

Kooperation mit TomTom soll bei den Wegbeschreibungen helfen
Von dpa / Marleen Frontzeck-Hornke

Ärger um iPhone-Kartendienst Ärger um iPhone-Kartendienst
Bild: Apple
Nach der massiven Kritik von Nutzern an seinem ersten eigenen Kartendienst für iPhone und iPad verspricht Apple Verbesserungen und bittet um Geduld. Apple arbeite permanent an Korrekturen, und "je mehr Menschen den Dienst nutzen, desto besser wird er", erklärte eine Sprecherin dem US-Blog All Things D. Apple ersetzte zum Start des iPhone 5 in der neuen Version seines Betriebssystems die bisherigen Google-Karten durch ein eigenes Angebot. Es ist an vielen Stellen weniger detailliert.

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Auch viele Nutzer bisheriger iPhone- und iPad-Modelle hatten seit Mittwochabend das Betriebssystem iOS 6 mit den neuen Karten installiert und zeigten sich erstaunt über den Fehltritt des sonst so auf Benutzerfreundlichkeit bedachten Konzerns. Die vielen Fehler wurden in Blogs wie The Amazing iOS 6 Maps gesammelt. Darunter waren gewellte 3D-Ansichten, falsch platzierte Ortschaften, Bahnstationen oder Restaurants sowie Fehler in Städtenamen.

Apple hat mehrere Jahre an Karten-Dienst gearbeitet

Apple sei bewusst, dass die Karten ein großes Projekt seien, bei dem man erst am Anfang stehe, erklärte Sprecherin Trudy Muller. "Wir sind für alle Hinweise der Nutzer dankbar und arbeiten hart daran, das Nutzererlebnis noch besser zu machen." Apple hatte an dem Kartendienst mehrere Jahre gearbeitet und auch einige Spezial-Anbieter gekauft. Sie liefern unter anderem die groß angekündigten 3D-Ansichten von Städten in den neuen Karten - die beeindruckend aussehen, wenn sie nicht Anzeigefehlern zum Opfer fallen. Eine Kooperation mit dem Navi-Spezialisten TomTom soll zudem für die Wegbeschreibungen sorgen.

Seit dem Start des iPhone vor über fünf Jahren waren die Google-Karten fest installiert. Der Internet-Konzern hat seinen Kartendienst immer weiter verfeinert. Eine neue Karten-App direkt von Google gibt es zwar nicht, die Karten des Internet-Konzern sind aber weiter über den Browser nutzbar - ebenso wie das konkurrierende Angebot von Nokia.

Alternativen zu Apple-Karten

Wer so lange lieber andere Karten benutzen möchte, kann sich mit einem Trick behelfen: Die Dienste von Google und Nokia können über den Browser abgerufen werden, die Adressen dazu lauten maps.google.com und maps.nokia.com. Wählt man hier unter den Optionen "Zum Homescreen hinzufügen" aus, lassen sich die Karten von dort wieder wie andere Apps mit einer Berührung starten.

Eine weitere Alternative sind verschiedene andere Karten-Apps, die in der Regel auf den Daten von OpenStreetMap basieren, darunter zum Beispiel das Programm OffMaps 2 [Link entfernt] . Damit können Nutzer Karten dauerhaft auf ihrem Tablet oder Handy speichern und sie so auch ohne Netzverbindung oder im Ausland abrufen. OffMaps 2 ist im App Store für 79 Cent erhältlich, für jede heruntergeladene Karte werden weitere 26 Cent fällig.

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