Apple scheitert in Irland

Apple gibt die Pläne für Rechenzentrum in Irland auf

Anwohner-Klagen haben die Realisierung des Projekts immer weiter verzögert. Apple spart sich weitere Gerichtsverhandlungen.
Von dpa /

Apple gibt Pläne für den Bau eines Rechenzentrums in Irland auf. Apple gibt Pläne für den Bau eines Rechenzentrums in Irland auf.
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Das Oberste Gericht des Landes hatte sich eingeschaltet und auch einen Gang vor den Europäischen Gerichtshof (EuGH) nicht ausgeschlossen. "Trotz all unserer Versuche haben Verzögerungen im Genehmigungsprozess uns gezwungen, andere Pläne zu machen, und wir werden das Rechenzentrum-Projekt nicht fortführen können", erklärte ein Apple-Sprecher gestern.

Apple zieht nicht mehr vor Gericht

Apple gibt Pläne für den Bau eines Rechenzentrums in Irland auf. Apple gibt Pläne für den Bau eines Rechenzentrums in Irland auf.
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Der US-Tech-Riese hatte das Vorhaben für ein rund 850 Millionen Euro teures Rechenzentrum in der Nähe der Stadt Athenry bereits im Februar des Jahres 2015 angekündigt. Der Genehmigungsprozess zog sich jedoch hin, zudem klagten zwei Bürger dagegen. Ein Gericht gab eine erste Phase des Bauprojekts zwar frei. Im Oktober letzten Jahres sah es nämlich tatsächlich so aus, als könne mit dem Bau des iCloud-Rechenzentrums begonnen werden. Doch die Kläger zogen vor das Oberste Gericht, das entschied, den Fall zu hören. Apple gab die Entscheidung, die Pläne aufzugeben, unmittelbar vor der ersten Anhörung dort bekannt. Eine neue Streitphase hätte die Baupläne unter Umständen wieder um mehrere Jahre verzögern können. Ein möglicher Grund, warum sich Apple jetzt ganz distanziert.

Die irische Wirtschaftsministerin Heather Humphreys erklärte, der Fall unterstreiche, dass Irland seine Genehmigungsverfahren effizienter machen müsse. Unter anderem sei geplant, Rechenzentren zu strategischer Infrastruktur zu erklären.

Projekt in Dänemark nicht betroffen

Apple hatte in der Zwischenzeit bereits ein zweites Rechenzentrum in Dänemark angekündigt, das im kommenden Jahr in Betrieb gehen und von der Entscheidung in Irland nicht betroffen sein soll. Dabei soll es sich um ähnliches Projekt handeln, dass Apple im dänischen Aabenraa, das knapp 30 Kilometer von Flensburg entfernt liegt, umsetzen will. Die Anlage wäre das zweite Data Center von Apple im mitteldänischen Viborg. Auch diese Anlage soll wie die ursprünglich in Irland geplante komplett aus erneuerbaren Energien betrieben werden.

Mehr News zum kalifornischen Technik-Riesen und die gemeinsame Kreditkarte mit Wall-Street-Konzern finden Sie in einer weiteren Meldung.

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