Baukasten Apps

Apple verbannt Baukasten-Apps aus dem AppStore

Neue AppStore Richtlinien geben zu erkennen, das Apps die mit App-Baukästen erstellt wurden, künftig nicht mehr im AppStore erhältlich sein werden.
Von Paol Hergert

Apps auf einem iPhone Apps auf einem iPhone
dpa
Bereits im Juni fand mit der Worldwide Developers Conference (WWDC) die vielleicht wichtigste Apple-Konferenz des Jahres statt. Neben iOS 11 und einem neuen macOS (High Sierra) wurde auch der HomePod und neue Mac-Modelle vorgestellt. Ein Update der Apple-Konferenz ist in dieser Flut von Neuigkeiten allerdings untergegangen: eine geplante Aufräum-Aktion des firmeneigenen AppStores.

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Die digitale Entrümpelung sollte sich, so schien es zumindest noch vor etwa einem halben Jahr, vor allem gegen Spam- und Billig-Apps richten, welche den AppStore geradewegs mit ihren schlecht-gebauten Programmen überfluteten. Ein böses Er­wa­chen haben nun al­ler­dings auch größere Firmen, die von der App Store Review - dem offiziellen AppStore Team - darüber informiert werden, dass ihre Apps ab dem 1. Januar des kommenden Jahres aus dem AppStore entfernt werden.

Nicht nur Spam betroffen

Die Baukästen-Programme, sogenannte Templates, die hauptsächlich zum Erstellen solch unerwünschter Spam-Apps und billigen Klonen benutzt werden, erfreuen sich auch bei kleineren Firmen und privaten App-Entwicklern größter Beliebtheit, da sie den Entwicklern eine ganze Menge Arbeit abnehmen. Dadurch kann nicht nur Arbeitszeit und technologische Expertise eingespart werden, sondern auch (und vielleicht vor allem) eine Menge Geld. Neben der anfänglichen Entwicklung der Apps, welche bereits an sich sehr schnell sehr teuer werden kann, führen auch die ständigen Updates der jeweiligen App Stores (Apple's AppStore und Google's Play Store) und der Betriebs­systeme der Smartphones zu der Notwendigkeit, die Apps ständig upzudaten.

Von diesen eventuell weitreichenden Änderungen zu Gunsten größerer, etablierter Firmen hat nun auch die Politik Wind bekommen. So äußerte sich der demokratische Abgeordnete Ted Lieu, welcher im Repräsentantenhaus den Bundesstaat Kalifornien vertritt, nun in einem offenen Brief an Apple-Chef Tim Cook besorgt. Zwar sei Apple verständlicherweise bestrebt, den firmeneigenen AppStore so frei von Spam und billigen Klons zu halten wie möglich, wenn die Firma allerdings ein zu großes Netz werfe, würden davon auch viele kleinere Firmen negativ betroffen werden, von welchen keinerlei Gefahr der Integrität des AppStores gegenüber ausgehe.

Mehr Informationen zu Apple's AppStore und der Konkurrenz aus dem Hause Google und Co. haben wir in unserem Ratgeber zum Thema App Stores für Sie zusammengefasst.

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