Marktplätze

Alternative App-Stores unter Android: Besser als Google Play?

Neben dem Google Play Store gibt es weitere Bezugsquellen für Android-Apps. Wir stellen Ihnen die besten Alternativen vor.
Von Daniel Rottinger

Die Dominanz von Google auf Android-Smartphones und -Tablets ist riesig. Doch trotz der schieren Größe des App-Marktplatzes Google Play Store gibt es weitere Angebote auf dem Betriebssystem. Wir stellen Ihnen die besten Alternativ-Stores vor.

Der Google Play Store ist bei den meisten Smartphones bereits vorinstalliert, kein Wunder also, dass die Mehrheit der Nutzer für die Beschaffung neuer Applikationen auf die Google-Lösung zurückgreift. Wer allerdings kein Google-Konto besitzt oder auf der Suche nach einer Alternative ist, kann auf andere App-Stores ausweichen. Amazon Underground stellt zahlreiche Gratis-Apps bereit Amazon Underground stellt zahlreiche Gratis-Apps bereit
Bild: teltarif/Screenshot

Amazon Underground: Viele Gratis-Apps

Amazon Underground stellt zahlreiche Gratis-Apps bereit Amazon Underground stellt zahlreiche Gratis-Apps bereit
Bild: teltarif/Screenshot
Der Online-Versandhändler stellt für Android einen eigenen App-Marktplatz namens Amazon Underground bereit. Für die Verwendung ist ein Amazon-Konto und der Download der Store-Anwendung [Link entfernt] erforderlich. Für die Installation des Underground Stores muss der Nutzer die Installation aus unbekannter Quelle zulassen. Nach dem Setup sollten Anwender die Installationsberechtigung für den Setup aus unbekannter Quelle wieder deaktivieren.

Das Angebot im Amazon Store setzt sich aus Lifestyle-, Produktiv- und Gaming-Apps zusammen. Neben zahlreichen Gratis-Apps (Actually Free) gibt es auch kostenpflichtige Anwendungen. Diese können mit den bei Amazon hinterlegten Bezahldaten gekauft werden. Auf den App-Detailseiten kann sich der Anwender über Screenshots, die Beschreibung oder die Nutzerkommentare über die jeweilige Anwendung informieren. Vorteilhaft ist, dass es eine Vielzahl an kostenfreien Applikationen gibt, die bei der Konkurrenz Geld kosten.

Ein Beispiel: Während Nutzer für das Spiel Hitman GO beim Play Store 0,99 Euro zahlen, ist der Download bei Amazon Underground kostenfrei. Allerdings ist die Angebotsvielfalt bei Amazons App-Store wesentlich geringer. So können Anwender zwar die Facebook-App und den Messenger herunterladen, WhatsApp ist hingegen bei Underground nicht verfügbar. Und auch in puncto Aktualität der Anwendungen kann Amazons-Angebot meist nicht mit dem von Google mithalten.

Fazit: Amazon Underground ist eine gute Ergänzung zum Play Store. Gerade durch die vielfältigen Gratis-Offerten im Spielebereich ist der Shop für Daddel-Fans eine Empfehlung. Als kompletten Ersatz für den Play Store schneidet der Underground-App-Shop allerdings weniger gut ab. So fehlen einige Applikationen und auch in Sachen Update-Stand gibt es Defizite.

Galaxy Apps: App-Store für Samsung-Handys

Galaxy Apps: App-Store von Samsung Galaxy Apps: App-Store von Samsung
Bild: teltarif/Screenshot
Der Smartphone-Hersteller Samsung stellt mit Galaxy Apps einen eignen App-Marktplatz für Android bereit. Auf den aktuellen Handys des Anbieters ist der App-Store bereits vorinstalliert. Für die Verwendung muss der Nutzer allerdings zunächst ein kostenfreies Konto anlegen. In dem Store stehen neben Gratis-Apps auch kostenpflichtige Applikationen sowie Anwendungen mit In-App-Käufen zum Abruf bereit. Zusätzlich zu den typischen Drittanbieter-Apps finden Anwender in der Kategorie Made for Samsung speziell auf Samsung-Geräte angepasste Versionen von Smartphone-Applikationen.

Ein Beispiel: Nutzer können eine angepasste Kindle-App herunterladen und erhalten durch Samsung-eBook-Deals jeden Monat ein kostenfreies eBook. Sofern sich der Anwender für den Kauf einer Bezahl-App entscheidet, kann er die Bezahlung per Telefonrechnung, PayPal oder Kreditkarte durchführen. Wer einen etwas tieferen Blick in den Marktplatz wirft, wird schnell feststellen, dass das Angebot arg ausgedünnt ist und eine Vielzahl an Apps nicht vorhanden sind.

Fazit: Mit Galaxy Apps hat Samsung keinen Must-Have-App-Store am Start. Dafür hält sich die App-Vielfalt zu stark in Grenzen und besondere Angebote und lukrative Rabatt-Offerten gibt es kaum. Als Ersatz zum Google Play Store ist das Angebot daher nicht zu gebrauchen.

Ohne Store: Anwendungen direkt herunterladen

Nutzer können Apps in Form von APKs beziehen Nutzer können neue Apps in Form von APKs beziehen
Bild: teltarif/Screenshot
Wer Applikationen anstelle von einem Marktplatz lieber manuell beziehen möchten, kann APKs auf sein Android-Smartphone herunterladen. Beispielsweise können Interessenten den Messenger WhatsApp direkt über die Seite des Herstellers downloaden. Die Mehrheit der Anwendungen ist allerdings offiziell nur über die App-Stores erhältlich. Wer dennoch eine bestimmte Applikation beziehen möchte, muss auf APK-Sammlungen zurückgreifen. Die APK-Portale werden von anderen Nutzern mit Installationsdateien bestückt. So besteht natürlich immer die Gefahr, dass es sich anstelle der eigentlichen App um Schad­software handelt. Anwender sollten vor dem Download daher sorgfältig die Kommentare lesen und im Zweifel auf den Download verzichten, gerade wenn sie noch unerfahren sind.

Verlockend kann der Bezug der Anwendungen allerdings durchaus sein, schließlich sind einige Mini-Pogramme aufgrund eines Region-Locks nur bei bestimmten regionalen Play Stores erhältlich. Ein Nachteil ergibt sich beim gänzlichen Verzicht von Marktplätzen: Aktualisierungen werden nicht automatisch eingespielt. Allerdings können sich Nutzer mit der App APKUpdater behelfen, die unterschiedliche Quellen nach Updates für installierte Anwendungen absucht.

Fazit: Kaum ein Weg führt bei Android-Smartphones derzeit am Play Store von Google vorbei. Die Alternativen sind leider meist mit Einschränkungen versehen, die für Nutzer mehr oder weniger störend sind. Durch spezielle Angebote und Gratis-Apps kann sich die Verwendung eines Zweit-Stores allerdings dennoch lohnen. Besonders dann, wenn man etwa eine Anwendung, die normalerweise im Play Store mehrere Euro kostet, bei einem anderen Marktplatz kostenfrei offeriert wird.

Wer komplett ohne Stores auskommen möchte, muss sich bei APK-Sammlungen bedienen. Dabei geht der Nutzer das Risiko ein, dass er Schadsoftware auf sein Smartphone lädt. Auch die Verwaltung von App-Updates ist kompliziert und erst durch ein Tool wie APKUpdater überhaupt automatisch möglich.

Auf einer Übersichtsseite stellen wir die digitalen Marktplätze für die unterschiedlichen Plattformen vor.

Mehr zum Thema Appstore