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Test: Riesen-Akku von Anker lädt Smartphone mehrfach

Externe Akkus gibt es für wenig Geld, doch oft laden sie das Smartphone nicht komplett auf. Nicht so der teurere Anker PowerCore+ 20100 USB-C: Er lädt sogar Notebooks, wiegt dafür aber fast ein halbes Kilogramm.
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Nachdem neuere Smartphone- und Tablet-Topmodelle kaum noch wechselbare Akkus haben, setzen viele Nutzer auf externe Akkus, die an einem langen Arbeitstag das Gerät mit zusätzlicher Energie versorgen. Bei Amazon, eBay und unzähligen anderen Online-Händlern gibt es dazu eine ganze Flut von Powerbanks, die meist günstig in China produziert werden und nicht viel kosten.

Oft ist es allerdings so, dass die externen Akkus nicht besonders robust sind und auch die versprochene Kapazität nicht liefern, wie die Stiftung Warentest festgestellt hat. Mittlerweile gibt es unter den Akku-Herstellern aber auch solche, die sich einen gewissen Namen gemacht haben.

Dazu gehört das seit 2011 aktive Unternehmen Anker aus Shenzen in China, das seine Produkte nach wie vor in Europa über Handelsplattformen wie Amazon vertreibt und hierzulande bei Technik-Freaks bereits einen hohen Bekanntheitsgrad hat. Aufgrund des guten Rufs kosten Anker-Akkus mittlerweile oft aber etwas mehr als die Produkte der Konkurrenz. Anhand des Anker PowerCore+ 20100 USB-C wollten wir wissen, ob das gerechtfertigt ist. Anker PowerCore plus 20100 USB-C im Test Anker PowerCore+ 20100 USB-C im Test
Bild. teltarif.de / Alexander Kuch

Anker-Akku: Schwer, aber auch stabil

Erschienen ist der Anker PowerCore+ 20100 USB-C bereits zum MWC, bildet aber nach wie vor das Flaggschiff der PowerCore+-Serie, also der externen Premium-Akku-Serie von Anker. Das spiegelt sich auch im Preis wider: Stolze 54 Euro kostet der Akku auf Amazon.

Und nicht nur bezüglich der Kapazität von 20 100 mAh ist der Akku ein Riese: Der klobige Klotz misst 18,4 mal 6,2 mal 2,4 Zentimeter (!) - ein Verstauen in der Hosentasche ist natürlich bei einem fast 20 Zentimeter langen Akku, der darüber hinaus noch 455 Gramm wiegt, ausgeschlossen. Von einem Transport in der Sakko-Innentasche raten wir dringend ab, da die Tasche bei diesem Gewicht reißen kann. Leichte Hanteln für Bodybuilder beginnen in der Regel bei 500 Gramm - wer also etwas für seine Fitness tun möchte, kann den Akku zusätzlich zur Ladefunktion sogar noch dafür verwenden.

Zehn-Punkt-LED-Anzeige zum Ladestand Zehn-Punkt-LED-Anzeige zum Ladestand
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Die sechs Akkuzellen von Panasonic stecken in einer schwarzen-Aluminium-Hülle, die abgerundet ist und darum gut in der Hand liegt. Zwischen Gehäuse und Akkuzellen befindet sich eine weitere Stabilisierungsschicht - und das macht sich bezahlt. In unserem Test konnten wir den Akku an keiner Stelle verbiegen oder eindrücken, es knarzt bei Druck an keiner Stelle. Von der Verarbeitung her hebt sich der Akku also positiv von der Konkurrenz ab.

Technische Spezifikationen und Besonderheiten

Eine Besonderheit sticht beim Anker PowerCore+ 20100 USB-C schnell ins Auge. Um selbst geladen zu werden, besitzt er keine Micro-USB-Schnittstelle mehr. Der Akku kann lediglich über das beiliegende USB-C-Kabel geladen werden, und zwar entweder an einem Computer oder an einem separaten Steckernetzteil (Eingang des Akkus: 5 Volt / 2,4 Ampere). Ein Micro-USB-Kabel mit fest verbundenem Netzteil ist zum Aufladen des Anker PowerCore+ also nicht verwendbar.

Akku mit Verpackung, Kabeln und Transportbeutel Akku mit Verpackung, Kabeln und Transportbeutel
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Zur Abgabe der Energie verfügt die Powerbank über zwei USB-Ports. Diese geben 2,4 Ampere pro Port bei Verwendung eines Micro-USB-Kabels ab, 3 Ampere sind es je Port mit USB-C-Kabel. Die Qualcomm-QuickCharge-2.0-Technik wird nicht unterstützt. Für das Laden von Smartphones befindet sich ein Micro-USB-Kabel in der Packung, das ganze Set kann in der mitgelieferten schwarzen Netztasche transportiert werden.

Auf der Oberseite des Akkus befindet sich das LED-Power-Rad, das eventuell gedrückt werden muss, um den Ladevorgang zu starten. Während unseres Tests startete der Ladevorgang allerdings in der Regel automatisch. Die zehn LED zeigen den Ladezustand des Anker PowerCore+ in zehn Schritten deutlich genauer an als die vier LED von Konkurrenz-Produkten, deren Anzeige sich immer erst nach einer Veränderung des Ladezustands um 25 Prozent verändert.

Die Nutzung der USB-C-Technologie hat den Vorteil, dass mit dem mobilen Akku nicht nur Smartphones und Tablets, sondern auch neuere Macbook-Modelle von 2015/2016 (nicht aber das Macbook Pro) mit 5 Volt/3 Ampere geladen werden können. Beim Laden des Macbooks ist es auf jeden Fall erforderlich, das LED-Power-Rad zu drücken, da ansonsten der Anker den Akku des Macbooks leer saugen würde. Wichtig zu wissen ist auch, dass der Akku nicht gleichzeitig geladen werden und Energie abgeben kann. Anker schreibt, dass dies die Lebenszeit des Akkus deutlich verkürzen würde.

Auf der zweiten Seite unseres Testberichts schauen wir uns nun an, wie es um die Kapazität des Akkus bestellt ist und wie viele Smartphone-Ladevorgänge er schafft. Außerdem zeigen wir preislich günstigere Alternativen auf.

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