Ausprobiert

Android Auto: Telefon, Navi, Messa­ging und Multimedia

Mit Android Auto lassen sich Smartphone-Inhalte auch auf das Display eines geeigneten Autos bringen. Wir haben die Auto-Integration für Android-Smartphones ausprobiert.
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Ein weiteres Feature bei Android Auto sind Webradio- und Musik-App. Dabei gelten allerdings ähnliche Einschränkungen wie für die Navigation, denn längst nicht alle auf dem Handy installierten Musik-Anwendungen sind über die Auto-Benutzeroberfläche verfügbar. Außen vor bleiben generell Apps, die über die APK-Datei und am Google Play Store vorbei installiert wurden.

Streaming-Apps im Auto-Menü Streaming-Apps im Auto-Menü
Foto: teltarif.de
Wir haben den Test mit dem amerikanischen Webradio- und Musikportal iHeartRadio gemacht. Die APK-Datei ist über eine Google-Suche leicht zu finden. Nach der Installation konnten wir die App direkt auf dem Smartphone nutzen, nicht aber mit Android Auto. Wir haben das Programm wieder gelöscht und aus dem Google Play Store erneut installiert (nur mit amerikanischem Google-Konto und mit amerikanischer IP-Adresse möglich, wenn die Anwendung nicht zuvor schon im deutschen Google-Konto vorhanden war - etwa durch eine frühere Installation, die in den USA durchgeführt wurde). Nun war iHeartRadio im Musik-Menü von Android Auto verfügbar und konnte demnach auch genutzt werden.

Neben Google Play Musik sind unter anderem auch Amazon Music, Spotify oder Deezer bei Android Auto verfügbar. Allerdings müssen sich Interessenten mit einem zum Teil abgespeckten Menü und Funktionsumfang zufriedengeben. So findet man die Fußballübertragungen bei Amazon Music zwar direkt am Smartphone, nicht aber bei Darstellung über Android Auto.

Radio.de fehlt bei Android Auto

Für Internetradio-Fans stehen TuneIn Radio und der Radioplayer.de zur Verfügung, nicht aber beispielsweise Radio.de. Zudem fehlt beim Radioplayer.de die Möglichkeit, auf das gesamte Senderverzeichnis zuzugreifen. Stattdessen können nur die vom Nutzer selbst zuvor festgelegten Favoriten, Programme aus der Nähe des jeweils aktuellen Aufenthaltsorts und empfohlene Stationen aufgerufen werden.

Als reiner Musik-Player steht VLC über Android Auto bereit. Für Podcasts sind unter anderem BeyondPod, Pocket Casts und Podcast Republic mit der Auto-Oberfläche kompatibel. Einige andere im Google Play Store verfügbare Anwendungen fehlen dagegen. Auch Apps wie die ARD Audiothek oder Smartphone-Programme einzelner Radiostationen sind bei Android Auto nicht zu finden.

Sicherheits-Feature könnte kontraproduktiv sein

Spotify-Wiedergabe im Auto Spotify-Wiedergabe im Auto
Foto: teltarif.de
Google versucht außerdem, dafür zu sorgen, dass der Nutzer nicht zu sehr von seiner eigentlichen Aufgabe, der sicheren Fahrt im Straßenverkehr, abgelenkt wird. Ein längeres Scrollen durch Spotify-Playlisten oder durch eine Senderliste bei TuneIn Radio ist nicht möglich. Stattdessen wird die Bedienung mit dem Hinweis "aus Sicherheitsgründen angehalten" unterbunden.

Unter dem Strich könnte diese Funktion aber sogar genau das Gegenteil von dem bewirken, was die eigentliche Absicht von Google ist. Zum einen könnte ja auch der Beifahrer die Bedienung von Android Auto übernehmen, zum anderen wird der Anwender, der Radio 123 hören möchte, sicher darauf achten, wann die Menüführung wieder freigegeben ist, sodass der gewünschte Sender aufgerufen werden kann - so ist der Fahrer aber unter Umständen noch länger als eigentlich nötig vom Straßenverkehr abgelenkt. Unverständlich ist zudem, dass die Sicherheitsfunktion auch im Stand greift - dabei müsste Google über GPS ja jederzeit feststellen können, ob das Auto gerade steht oder fährt.

Android Auto hat sich im Test im Alltag durchaus bewährt. Die Navigation mit Google Maps funktioniert tadellos und die Integration von Spotify und TuneIn Radio direkt ins Car-HiFi-System macht wirklich Spaß. So ist es vom Handling her kaum noch ein Unterschied, ob ein Programm über DAB+, UKW oder eben via TuneIn Radio aus dem Internet empfangen wird.

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