Smartphone-Harmonie

Google Digital Wellbeing: Android-Pie-Feature ausprobiert

Ein gesundes Verhältnis zu seinem Smartphone ist nicht immer selbstverständlich. Ob man es mit der Nutzung übertreibt, veranschaulicht Digital Wellbeing.
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Als Google im Mai das Betriebssystem Android 9.0 Pie vorstellte, wurde auch das neue Dashboard Digital Wellbeing demonstriert. Dabei handelt es sich um einen Systembereich, der für eine harmonische Smartphone-Nutzung sorgen soll. Eine Statistik veranschaulicht, wie häufig und wie lange welche App genutzt wurde und wie viele Benachrichtigung je Programm eingingen. Das Ganze wird übersichtlich in einer Tagesansicht festgehalten, spezifische Timer sollen dabei helfen, die Smartphone-Anwendung auf ein gesundes Niveau zu senken. Wir haben die Betaversion von Digital Wellbeing ausprobiert und schildern unsere Eindrücke.

Das digitale Wohlbefinden

Digital Wellbeing von Google Android 9.0 Pie Digital Wellbeing von Google Android 9.0 Pie
Google
Smartphones sind eine praktische Erfindung, welche die Kommunikation erleichtert und für Entertainment sorgen kann. Allerdings kommt es nicht selten vor, dass sich das Mobilgerät allmählich zu einer Art Suchtmittel mausert. Der Begriff Smombie, ein Kofferwort aus Smartphone und Zombie, umschreibt die Misere passend. Im Alltag begegnen einem häufig Menschen, die mit gesenktem Haupt und Blick auf das Handy durch die Stadt laufen. Auch bei geselligen Abenden mit Freunden haben sicherlich schon so manche Leser Personen beobachtet, die auffällig oft ihr Mobiltelefon nutzen. Hierfür gibt es ebenfalls ein Schlagwort, nämlich Phubbing (setzt sich aus Phone und Snubbing zusammen), was bedeutet, dass man jemanden durch die sukzessive Telefon-Verwendung und dem damit einhergehenden Ignorieren vor den Kopf stößt. Betreibt man selbst vielleicht unbewusst Phubbing oder mutiert gar zum Smombie? Digital Wellbeing gibt Aufschluss darüber, ob man sich mit dem Smartphone noch im Einklang befindet.

Das Dashboard von Digital Wellbeing

Digital Wellbeing - Startseite und Nachtlicht Digital Wellbeing - Startseite und Nachtlicht
Andre Reinhardt
Startet man den neuen Systembereich, wird man von einem Diagramm begrüßt, dass die am häufigsten benutzten Apps oder Aktionen aufzeigt. Außerdem sehen die Anwender, ob Timer zum automatischen Schließen von Programmen nach einer bestimmten Zeit gestellt sind. Das Managen von Benachrichtigungen und das Konfigurieren eines „Bitte-nicht-stören-Modus“ sind weitere Anlaufstellen. Klickt man das Diagramm an, erhält man Zugriff auf die aktive Bildschirmzeit, sowie die Anzahl der Benachrichtigungen und der Entsperrungen. Es lassen sich einzelne Tage durchblättern und ein Balkendiagramm veranschaulicht potenzielle Ausschläge bei der Smartphone-Anwendung. Unter der Statistik gibt es eine Auflistung der Apps wie YouTube und WhatsApp, sowie Dienste wie die Telefonie und die Uhr samt ihrer Nutzungsdauer. Praktisch: Timer lassen sich direkt in diesem Bereich für die jeweiligen Apps einstellen.

Timer-Modus und Entspannungsfunktion im Detail

Digtal Wellbeing - Timer in Aktion Digtal Wellbeing - Timer in Aktion
Andre Reinhardt
Will man beispielsweise die YouTube-Nutzung einschränken und setzt ein Limit von einer Stunde, erscheint nach 59 Minuten eine Pop-up-Meldung. In dieser ist zu lesen, dass die Anwendung in einer Minute ihren Dienst einstellt. Ist die Zeit schließlich ganz abgelaufen, visualisiert das ein kleines Fenster – samt Hinweis, dass die Software erst am nächsten Tag wieder zur Verfügung steht. Da es sich bei diesem Timer um eine selbst festgelegte Begrenzung handelt, lässt er sich jederzeit wieder deaktivieren. Im Reiter „Wind Down“ stehen mehrere Funktionen zum Entspannen, etwa nach dem Feierabend oder kurz vor dem Einschlafen, bereit. Es sind ein Schwarz-Weiß-Modus, eine „nicht-stören-Option“ und ein Nachtlicht integriert. Durchdacht ist der einstellbare Zeitraum, in dem „Wind Down“ aktiv sein soll.

Digital Wellbeing: Voraussetzungen und Fazit

Digital Wellbeing - Statistiken Digital Wellbeing - Statistiken
Andre Reinhardt
Das neue Feature ist ein kommender Bestandteil von Android 9.0 Pie und arbeitet deshalb ausschließlich mit diesem Betriebssystem zusammen. Google bietet bereits eine Betaversion des Programms an – allerdings nur für die hauseigenen Pixel-Smartphones. Falls Sie ein Pixel, Pixel XL, Pixel 2 oder Pixel 2 XL besitzen, besuchen Sie diese Google-Play-Seite. Soll Digital Wellbeing auf einem anderen Android-9.0-Mobilgerät ausgetestet werden, muss eine manuelle Installation der APK-Datei erfolgen. In diesem Fall können Sie den Download (auf eigene Verantwortung) unter diesem Link bei APKMirror tätigen. Es gilt zu beachten, dass die Betaversion nur in englischer Sprache verfügbar ist. Lediglich ein paar wenige Bereiche wurden eingedeutscht. Davon abgesehen machte Digital Wellbeing bei uns bereits einen runden Eindruck. Das Feature ist übersichtlich, intuitiv bedienbar und lässt wohl so manchen User staunen, wie viel Zeit er tatsächlich in sein Smartphone investiert.

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