Themenspezial: Verbraucher & Service Geld zurück

In-App-Käufe: US-Regierung klagt gegen Amazon

Die US-Regierung klagt gegen Amazon, weil der Online-Händler In-App-Käufe für Kinder zu einfach mache. Amazon soll das Geld zurückzahlen und künftig höhere Hürden errichten. Außerdem gibt es Neues zu den Drohnen-Plänen von Amazon.
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

US-Regierung verklagt Amazon wegen In-App-Käufen von Kindern. US-Regierung verklagt Amazon wegen In-App-Käufen von Kindern.
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Die US-Regierung hat jetzt auch Amazon mit dem Vorwurf zu lascher Vorkehrungen gegen In-App-Käufe von Kindern ins Visier genommen. Die Handelsbehörde FTC reichte gestern eine Klage gegen den weltgrößten Online-Händler ein. Den Kunden soll der unberechtigt in Rechnung gestellte Millionen-Betrag zurückgezahlt wird, verlangt die Aufsichtsbehörde. Außerdem sollen künftig höhere Hürden für Käufe eingerichtet werden.

US-Regierung verklagt Amazon wegen In-App-Käufen von Kindern. US-Regierung verklagt Amazon wegen In-App-Käufen von Kindern.
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Das Problem war zuvor schon bei anderen App-Store-Plattformen aufgetaucht: In vielen kostenlosen Spielen wird Geld für virtuelle Gegenstände verlangt, Kinder greifen zu und schrauben so die Rechnung ihrer Eltern hoch. Apple musste sich wegen eines Zeitfensters von einer Viertelstunde rechtfertigen, in dem man nach Eingabe eines Passworts alles kaufen konnte, ohne erneut das Kennwort eingeben zu müssen. Der iPhone-Konzern gab dem Druck der Behörden nach und stimmte einem über 30 Million Dollar schweren Vergleich zu. Amazon lehnte diesen Weg ab und forderte die FTC auf, den Gerichtsweg zu beschreiten.

Die FTC kritisiert, dass Amazon beim Start seines App Stores gar kein Passwort bei In-App-Käufen abgefragt habe. Auch als das geändert wurde, sei es zunächst nur um Käufe im Wert von über 20 Dollar gegangen. Bei der Ausweitung des Passwortschutzes auf kleinere Beträge 2013 sei dies nicht gleichzeitig für alle Apps passiert. Die Behörde wirft dem Konzern vor, das Problem gekannt, aber zunächst nichts dagegen unternommen zu haben.

Wie Sie unerwünschte In-App-Käufe mit dem Smartphone wirksam verhindern können, verraten wir in einer entsprechenden Hintergrundmeldung.

Amazon beantragt Erlaubnis für Drohnen-Tests

Neues gibt es übrigens auch in Sachen Waren-Zustellung per Drohne: Der Amazon beantragte bei der US-Luftfahrtbehörde FAA eine Erlaubnis zum Test der Drohnen an seinen Standorten. Bisher sind solche Versuche nur an wenigen von der FAA dafür freigegebenen Orten in den USA möglich.

Aus dem Antrag geht auch hervor, dass Amazons Drohnen eine Geschwindigkeit von mehr als 80 Kilometern pro Stunde erreichen und Lasten von bis zu 2,5 Kilogramm tragen sollen. Mit über 27 Kilogramm Gewicht sind sie schwerer als ähnliche Fluggeräte, die man heute kaufen kann.

Amazon-Chef Jeff Bezos hatte die Idee, kleine Artikel den Kunden mit automatischen Drohnen zuzustellen, Ende vergangenen Jahres präsentiert. Inzwischen testete unter anderem auch die Deutsche Post das im kleinen Rahmen in der Firmenzentrale aus.

Diese Pläne hatten im Internet für ein bemerkenswertes Echo gesorgt, vor allem bei Ideen für weitere Möglichkeiten für Drohnen-Einsätze waren die Internet-Nutzer sehr kreativ.

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