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Amazon Chime: Skype-Konkurrent vom Versandhändler

Der IT-Konzern Amazon will mit seiner eigenen Videokonferenz-App Chime durchstarten. Damit attackiert der Versandhändler den Microsoft-Dienst Skype (for Business).
Von Daniel Rottinger

Interface der Chime-App Interface der Chime-App
Bild: teltarif/Screenshot-Amazon
Amazon betätigt sich nicht nur im Online-Handel, in den vergangenen Jahren erzielte der Konzern Milliardenumsätze mit seiner AWS-Cloud. Mit dem Videokonferenz-Dienst Chime attackiert der US-Konzern nun den Mitbewerber Skype bzw. Skype for Business.

Interface der Chime-App Interface der Chime-App
Bild: teltarif/Screenshot-Amazon
Bei Chime handelt es sich um eine Videokonferenz-App, die für die Plattformen iOS, Android, Mac OS X und Windows (Desktop) verfügbar ist. Als Grundlage des Services dient Amazons AWS-Cloud, weshalb auch Kunden aus Deutschland auf das Chime-Angebot zugreifen können, wie uns ein Pressesprecher mitteilte.

Gratis-Abo und Bezahlmodell

Amazon bietet Chime als Basic-Version kostenfrei für Nutzer an. Dabei können Anwender Gespräche per Video oder Audio mit einer anderen Person führen. Weiterhin bietet der Konzern für Nutzer mit Basic ein Outlook-Plugin an, welches die einfache Terminverwaltung von Chime-Konferenzen ermöglichen soll. Eine Einschränkung gibt es bei der Chathistorie, die in der Gratis-Version nur den Verlauf der vergangenen 30 Tage speichert.

Für monatlich 2,50 Dollar netto (umgerechnet 2,35 Euro) pro Anwender können Interessenten eine Plus-Mitgliedschaft abschließen. Diese ermöglicht auch die Bildschirmübertragung und einen Remote-Desktop-Zugriff. Laut einem Videoclip zu Chime soll sich das Screensharing-Feature über alle Geräte hinweg nutzen lassen. Im Unterschied zur kostenfreien Variante erhält jeder Anwender mit Plus bis zu 1 GB Speicher für über den Chat geteilte Inhalte.

Amazon bringt Chime für Videokonferenzen an den Start Amazon bringt Chime für Videokonferenzen an den Start
Bild: teltarif-Montage/Microsoft/Amazon
Ebenfalls verfügbar ist ein Pro-Abo, welches pro Nutzer und Monat mit 15 Dollar netto (14,12 Euro) abgerechnet wird. In dem größten Paket ist etwa die Aufnahme von Übertragungen möglich und es können bis zu 100 Teilnehmer an einer Konferenz teilnehmen. Für eine sichere Übertragung der Videokonferenzen setzt Amazon auf eine AES-256-Bit-Verschlüsselung. Im Rahmen einer 30 tägigen Gratis-Probezeit können sich Interessenten einen Eindruck von dem Angebot machen. Sofern der Service im Anschluss nicht gebührenpflichtig weiterverwendet werden soll, kann der Nutzer zur kostenfreien Basic-Mitgliedschaft wechseln. Vorausgesetzt die Entscheidung fällt auf AWS Germany (Frankfurt) Region, kann der Anwender laut Aussage von Amazon sicher sein, dass seine Daten nur innerhalb Europas gespeichert werden.

In den nächsten Wochen und Monaten muss sich zeigen, ob sich Amazon Chime zu einem ernsthaften Konkurrenten zu Microsofts Skype for Business herauskristallisiert.

In einem weiteren Artikel haben wir über unsere Tour durch das Cloud Control Center der Microsoft Cloud Deutschland berichtet.

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