Banking-Skills

Kein Voice-Banking: Amazon stoppt Kontozugriff über Alexa

Bank-Kunden in Europa dürfen über Amazons Sprachassistenten Alexa nicht ihren Kontostand abfragen oder Überweisungen tätigen. Entsprechende Skills gibt Amazon nicht frei, wie nun bekannt wurde.
Von Rita Deutschbein

Amazon verbietet Banking-Skills für Alexa Amazon verbietet Banking-Skills für Alexa
Bild © Falko Matte - Fotolia.com, teltarif.de, Amazon
Nach dem Mobile-Banking kommt Voice-Banking, zumindest wenn es nach den Vorstellungen der Geld­institute geht. Möglich werden soll diese Form des Banking durch Sprach­assistenten von Amazon, Google und Co. Nun wurde dem Voice-Banking in Europa aber erneut ein Riegel vorgeschoben: Banken in Europa dürfen ihren Kunden keinen Konto-Zugriff über Amazon Alexa ermöglichen. Das geht laut Berichten des Handelsblatts aus einem Schreiben hervor, das Amazon dieser Tage an Banken und Finanzdienstleister verteilt.

Amazon verbietet Banking-Skills für Alexa Amazon verbietet Banking-Skills für Alexa
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Amazons smarter Lautsprecher mit dem Alexa-Sprach­assistenten ist mittlerweile in vielen Haushalten eingezogen. Erweitern lassen sich die Funktionen des Echo durch Skills, die von verschiedenen Unternehmen programmiert werden, um deren Dienste über Alexa zugänglich zu machen. Auch diverse Banken in Europa haben Skills für den Echo entwickelt. Einige dieser Erweiterungen bieten lediglich allgemeine Informationen rund um die Banken und den Finanzmarkt oder ermöglichen die Abfrage aktueller Börsenkurse. Diese sind bereits für den Amazon Echo zugelassen und verfügbar. Institute, die ihren Kunden auch eine Kontostands­abfrage oder gar das Auslösen von Zahlungen ermöglichen wollen, warteten in den vergangenen Wochen und Monaten hingegen auf die Freigabe ihrer Skills. Doch diese wird es in Europa nicht geben.

Amazon bestätigt alte Entscheidung nun schriftlich

Eine genaue Begründung, warum Amazon das Voice-Banking über Alexa unterbindet, nannte der Online-Händler in seinem Schreiben nicht. Allerdings bestätigt Amazon mit den versendeten Informations­briefen nun auch schriftlich seine bereits im November 2017 verkündete Entscheidung, keine Banking-Skills auf seiner Sprach­assistenz-Plattform Alexa zuzulassen. Wie das Manager Magazin unter Berufung auf den Branchen-Newsletter Finanz-Szene.de [Link entfernt] schreibt, könnte Amazons Absage mit rechtlichen Problemen aufgrund der Zahlungs­dienste­richtlinie PSD2 ("Payment Service Directive") begründet sein.

Verwirrend in diesem Zusammenhang ist, dass Amazon trotz seiner Entscheidung den Banking-Skill des Fintech Bonity freigegeben hatte, obwohl Kunden damit ihren Kontostand abfragen konnten. Allerdings wurde die Anwendung inzwischen wieder aus dem Skill-Store entfernt.

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