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Amazon Echo: Werbung wird 2018 zur Normalität

Auch wenn es Amazon bestreitet, wird Alexa in diesem Jahr wohl erstmals gezielt Werbung ausliefern. Dabei wird der Konzern eher subtil denn offensichtlich vorgehen, wie erste Berichte aus Amerika aus dem Umfeld von Amazon vermuten lassen.
Von Stefan Kirchner

Amazon Alexa Ob gewollt oder nicht: Es kommt Werbung auf den Amazon Echo
Foto: Amazon, Grafik: Daniel Ernst-fotolia.com
Werbung ist nicht immer gern gesehen, vor allem wenn sie zu exzessiv genutzt wird. Bestes Beispiel sind Websites, deren Inhalte vor lauter blinkender Werbe-Banner nicht mehr zu sehen sind. So in etwa wird sich das Horror­szenario für eine Werbeflut vorgestellt, die irgendwann auch auf smarte Lautsprecher übergreifen könnte.

Ganz so schlimm wird es zwar nicht werden, aber dennoch mehren sich die Stimmen, dass Amazon für seine Alexa-Plattform die Werbe­möglichkeiten ausbauen will. Laut einem Bericht des US-Senders CNBC ist Amazon bereits in Verhandlungen mit den Konzernen Procter & Gamble, sowie Clorox und weiteren Unternehmen getreten, um Werbe-Plätze zu vermarkten. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, bis gezielte Werbung von Alexa ausgeliefert wird.

Neue Art des Marketings

Amazon Alexa Ob gewollt oder nicht: Es kommt Werbung auf den Amazon Echo
Foto: Amazon, Grafik: Daniel Ernst-fotolia.com
Jedoch sollte nicht der Eindruck entstehen, dass nach einer Anfrage an Alexa eine Art Werbespot zu hören ist, wie man sie aus dem Radio oder von werbe­finanzierten Musikstreams her kennt. Vielmehr wird es eine vergleichs­weise subtile Werbung sein, die bei eher generischen Such­anfragen zum Vorschein kommt.

Als Beispiel wird die Suche nach einer Zahnpasta gemeint, wo Alexa antworten könnte: "Okay, ich kann nach einer Marke wie Colgate suchen. Welche möchtest du denn?" So in der Art wird sich die Werbung vorgestellt - nicht auffällig, sondern etwas versteckt, mit einem leicht suggestiven Unterton. Vom Prinzip her könnte es somit eine Art Promotion sein, wenn Anwender nach einem bestimmten Thema Informationen suchen oder etwas über den Echo-Lautsprecher oder der Alexa-App kaufen möchten.

Laut den Informationen soll das Werbe-Netzwerk auf der Funktionsweise der Google-Suche aufbauen, wo auch bei jeder Suchanfrage die ersten Treffer bezahlte Werbe-Platzierungen darstellen. So ähnlich will wohl auch Amazon bei Werbung über seine Echo-Lautsprecher agieren.

Es wird aber laut nicht näher genannten Quellen innerhalb von Amazon darüber nachgedacht, Skills für Alexa mit Werbe-Blöcken auszustatten. Als Beispiel nannte CNBC die Anweisung, dass Alexa beim Aufräumen einer Unordnung helfen solle und das genau da eine bestimmte Marke empfohlen werden könnte, sofern der Marken­inhaber für den Werbeplatz auch bezahlt. Solche Skills gibt es bisher überwiegend nur im US-amerikanischen Raum, dass beispiels­weise Saugroboter einen Skill für Alexa bekommen, auf welche sich die Aussage von CNBC bezieht.

Amazon dementiert

Wenig verwunderlich ist, dass ein Presse­sprecher des Konzerns bereits widersprochen hat, dass Amazon die Alexa-Plattform mit Werbung erweitern wird. Schwer zu glauben, dass sich Amazon als Kontrolleur des sprach­gesteuerten Online-Shoppings einen solchen Umsatzbringer entgehen lassen wird.

Ob dies wirklich so kommt, bleibt vorerst offen. Fakt ist aber, dass Amazon die Alexa-Plattform monetarisieren will und auch wird. Erste Versuche in diese Richtung bietet der US-exklusive Jeopardy-Skill, für welchen ein kosten­pflichtiges Abo mit zusätzlichen Tipps pro Spielrunde im Monat verfügbar ist. Werbung wäre da nur der logische nächste Schritt.

Lesen Sie in einem weiteren Beitrag, mit welchen Neuerungen die Benutzung eines Echo noch komfortabler werden soll.

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