Weg von Facebook

Facebook-Alternativen für Verweigerer

Auch Gegner von Facebook wollen mit ihren Freunden weiterhin in Kontakt bleiben und über soziale Netzwerke kommunizieren. Dabei sind nicht nur WhatsApp und Twitter mögliche Alternativen. teltarif.de zeigt einige Möglichkeiten zur Kontaktpflege auf.
Von Jennifer Buchholz

WhatsApp als mögliche Facebook-Bedrohung

Der Instant Messaging Dienst wird vor allem auf Smart­phones oder Tablets genutzt. Aber auch auf anderen Geräten, die über einen Inter­net­zugang und ein ent­sprechendes Betriebs­system verfügen, kann die App installiert werden. Mit WhatsApp können neben Kurz- und Sprach­nachrichten auch Fotos und Videos versendet werden. Das Programm kostet zwar eine geringe jährliche Gebühr, dafür sind keine Werbebanner oder ähnliche Ein­blendungen vorhanden. Derzeit nutzen etwa 300 Millionen Menschen weltweit den Kurz­nachrichtendienst.

Die Anwendung aus Kalifornien profitiert von ihrer immer steigender Beliebtheit. In den USA wird WhatsApp bereits als Be­drohung für Facebook angesehen. Hier wird laut Business Insider immer öfter die WhatsApp-Funktion Gruppen­chat genutzt. Nach dem Installieren der App muss man seine Mobil­funk­nummer bei dem Dienst registrieren, um die Funk­tionen nutzen zu können. Der Account wird der Mobilfunknummer zugeordnet. Bei WhatsApp kann also jeder an­ge­schrieben werden, der das Programm ebenfalls installiert hat und dessen Mobilfunk­nummer man besitzt. Unbeliebte oder störende Kontakte können aller­dings blockiert werden. Bei einigen Betriebs­systemen wie iPhone, Blackberry und Nokia S40 kann der alte Zugang zum Account mit dem neuen über­schrieben werden, sodass die Kontakte und Gruppenchats weiterhin bestehen bleiben.

Für Menschen, die haupt­sächlich auf den kommunikativen Austausch via Kurz­nachrichten Wert legen und eine günstige Alternative zu SMS suchen, ist WhatsApp geeignet. Der Vorteil ist hier, dass die Mitteilungen auch weltweit versendet werden können, ohne das erhöhte Kosten entstehen. tumblr erleichtert das teilen von Bildern mit vielen Mitgliedern tumblr erleichtert das teilen von Bildern mit vielen Mitgliedern
Bild: dpa

Das Facebook-Pendant von Google

Allgemein gesehen, funktioniert Google+ wie Facebook. Mit seiner Plattform will Google im Markt der soziale Netzwerke Fuß fassen.

Die Anmeldung bei dem Dienst erfolgt über das Google-Konto beziehungs­weise eine Google Mail-Adresse. Erstellte Mitteilungen werden auf der eigenen Pinnwand sichtbar. Allerdings kann man einstellen, welche Kreise diese Veröffent­lichungen sehen und kommentieren dürfen. Die Kreise ersetzen die Funktion der Freunde. Sie beinhalten die jeweiligen Kontakte, die auch ein Google+-Profil besitzen und können in Kreisgruppen wie Freunde, Kollegen und weitere Personen unterteilt werden. Die geschriebenen Nachrichten und weiteren persönlichen Informationen können nun gezielt bestimmten Nutzer­gruppen zugänglich gemacht werden. Die mit dem Nutzer geteilten Inhalte sind anschließend im Stream sichtbar. Anstelle des "Gefällt mir"-Buttons gibt es bei Google+ den "+1"-Button.

Wer also eine Alternative zu Facebook sucht, eine Google Mail-Adresse hat und dessen Kontakt­personen ebenfalls bei Gmail sind, sollte Google+ in Erwägung ziehen.

Konkurrenz aus Japan

Der Instant Messaging Dienst Line aus Japan ist vor allem in Asien sehr bekannt und beliebt. Es bietet alle gängigen Funktionen eines sozialen Netzwerk. So können registrierte Nutzer mit der App kostenlos zu anderen Mitgliedern telefonieren, Video-Telefonate führen und Sprachnachrichten versenden. Die App ist auch als Desktop-Version vorhanden und kann somit auf fast allen gängigen Geräten mit Internetanschluss installiert werden. Wie bei fast allen IM-Diensten, muss man sich vor der Nutzung registrieren und kann nur mit anderen registrierten Nutzern kommunizieren.

Diese Funktionen ähneln denen von WhatsApp. Allerdings hat hier jeder Nutzer, wie bei Facebook, seine eigene Pinnwand bzw. Profilseite und kann über die Privatsphären-Einstellungen individuell regeln, wer seine Kommentare und Veröffentlichungen lesen kann. Ein weiterer Unterschied ist die Spieleplattform. Die Funktionen der App sind besonders für jüngere Nutzer interessant. Dies bestätigte auch der teltarif.de-Test.

Auch Facebook spürt den immer größer werdenden Druck der Konkurrenten und hat vor kurzem seine neue Messenger-App vorgestellt, die stark an WhatsApp erinnert. Allerdings scheint sie nach einer ersten Überprüfung noch nicht wirklich ausgereift.

Weitere Anwendungen und Datenschutz-Problematik

In puncto Datenschutz nehmen sich die aufgeführten IM-Dienste wenig. Fast alle sichern sich in ihren Nutzungsbedingungen einen zum Teil umfassenden Zugriff auf die Daten und Kommunikationsvorgänge ihrer Nutzer. Bei einigen kleinen Details unterscheiden sie sich allerdings voneinander, die durch intensives Lesen der Nutzungsbedingungen herausgefunden werden können. Diese Unterschiede dürfte bei vielen Interessenten auch eine Entscheidungshilfe für oder gegen einen Dienst sein.

Die obigen Plattformen sind nur ein kleiner Auszug aus den vorhandenen sozialen Netzwerken. Bei diesen handelt es sich um die derzeit gängigsten mit den meisten Nutzern. Es zeigt sich aber, dass jeder Instant Messenger und jedes Netzwerk seine Vorteile und Nachteile hat. Gemein haben alle, dass vor der Nutzung eine Registrierung erforderlich ist und die Dienste nur bei einer bestehenden Internetverbindung genutzt werden können.

Sollten Sie noch einen besonderen Dienst haben, über den wir bisher nicht berichtet haben, können Sie diesen gerne in unserem Forum diskutieren.

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