Mobile Payment

Allianz Pay & Protect: Mobiles Bezahlen mit Versicherung

Die Deut­schen miss­trauen der Sicher­heit beim mobilen Bezahlen. Eine neue Bezahl-App von Allianz steuert dem mit einem einge­bauten Versi­cherungs­schutz entgegen.
Von dpa / Wolfgang Korne

Allianz Pay & Protect Allianz Pay & Protect
Screenshot: iTunes Appstore
Die Allianz dringt in ein stark umkämpftes Gebiet vor: Europas größter Versi­cherer bringt in Deutsch­land eine eigene Handy-App für mobiles Bezahlen auf den Markt. "Das ist für uns eine Chance, stärker im Alltag unserer Kunden präsent zu sein", sagte heute Bernd Heinemann, Vorstands­mitglied der Allianz Deutsch­land. Das Unter­nehmen zielt damit auch auf Verbrau­cher, die keine Versi­cherungs­kunden sind.

Käufer­versi­cherung inklu­sive

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Screenshot: iTunes Appstore
Um die App attrak­tiver zu machen, ist jedoch die Versi­cherung inbe­griffen: "Wir haben die Bezahl­funk­tion verbunden mit dem Schutz der Bank­daten und dem Online-Käufer­schutz", sagte Heinemann. Der heute erhält­lichen Version für Apple-Tele­fone soll in etwa einem Monat auch eine Android-App folgen.

Die Allianz hat die App Pay&Protect [Link entfernt] in Koope­ration mit dem Kredit­karten­anbieter Visa und dem Zahlungs­dienst­leister Wire­card entwi­ckelt, getestet wurde sie seit Anfang 2018 in Italien. Weitere Länder könnten folgen.

Angst vor Hacker­angriffen als Hemm­schuh

"Wir gehen davon aus, dass das Bezahlen per Mobil­telefon zunehmen wird", sagte Heinemann. Laut einer im März veröf­fent­lichten Studie der Bera­tungs­gesell­schaft PwC nutzte etwa ein Viertel der deut­schen Verbrau­cher im vergan­genen Jahr mobile Zahl­methoden. In den Nieder­landen waren es bereits mehr als die Hälfte.

Ob die Allianz ihren Status als Versi­cherung im Wett­bewerb nutzen kann, wird sich zeigen: Laut PwC ist die Angst vor Hacker­angriffen ein Hemmnis für die Akzep­tanz der Tech­nologie. Sicher­heits­bedenken sind demnach in den deutsch­spra­chigen Ländern beson­ders verbreitet. PwC hatte für die Unter­suchung 5500 Verbrau­cher in sechs Ländern befragt.

Heiß umkämpfter Markt

Deutsch­land gilt vielen Fach­leuten nach wie vor als Entwick­lungs­land beim mobilen Bezahlen, doch 2018 ist große Bewe­gung in das Geschäft gekommen. Der "Mobile Payment"-Markt füllt sich zuse­hends: Apple Pay und Google Pay sind mitt­lerweile in der Bundes­repu­blik verfügbar, Banken und Spar­kassen mischen natur­gemäß mit, und Wire­card ist gleich mehr­fach im Spiel: Der Dax-Konzern koope­riert einer­seits mit Apple, Google, Visa, der Allianz und anderen Konzernen, und ist gleich­zeitig mit seiner eigenen App "Boon" auf dem Markt. Und im August wird noch ein neuer Player dazu­kommen. Dann will nämlich auch Online­bank ING Google Pay und Apple Pay anbieten. teltarif.de berich­tete.

Die eigent­lichen Bran­chen­riesen aber sitzen in China, wo die konkur­rierenden Bezahl-Apps Alipay und Wechat jeweils von mehreren hundert Millionen Menschen genutzt werden. Die chine­sischen Apps funk­tionieren auch in Tausenden euro­päischen Geschäften - einschließ­lich der Achter­bahn "Wilde Maus" auf dem Münchner Okto­berfest - sind aber ausschließ­lich für Menschen mit chine­sischem Bank­konto nutzbar.

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