Verschiebung

5G: Auktion findet erst 2019 statt

Eigentlich sollten die notwendigen 5G-Frequenzen bei 3,5 GHz noch dieses versteigert werden. Doch im politischen Berlin gibt es Streit.
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Der Präsident der Bundesnetzagentur Jochen Homann (Bild) wird die Antragsteller für 5G wohl erst im Frühjahr 2019 in seiner Außenstelle in Mainz zur Frequenzvergabe begrüßen können. Der Präsident der Bundesnetzagentur Jochen Homann (Bild) wird die Antragsteller für 5G wohl erst im Frühjahr 2019 in seiner Außenstelle in Mainz zur Frequenzvergabe begrüßen können.
Foto: Picture Alliance/dpa
Die Frequenzen für den künftigen "Echtzeit-Mobilfunkstandard" 5G werden wohl erst im Frühjahr 2019 versteigert. Das geht aus dem Zeitplan der zuständigen Bundesnetzagentur hervor, welcher der Wirtschaftszeitung Handelsblatt vorliegt. Dieser Zeitplan, welcher als Termin das "erste Quartal 2019" nennt, wurde am Montag im Beirat der Agentur vorgestellt. Auf Nachfrage bestätigte der Vorsitzende des Beirates, der CDU-Bundestagsabgeordnete Joachim Pfeiffer, dem Handelsblatt: „Die Auktion kann im Frühjahr 2019 durchgeführt werden.“

Verzögerung wegen Forderungen der Politik

Der Präsident der Bundesnetzagentur Jochen Homann (Bild) wird die Antragsteller für 5G wohl erst im Frühjahr 2019 in seiner Außenstelle in Mainz zur Frequenzvergabe begrüßen können. Der Präsident der Bundesnetzagentur Jochen Homann (Bild) wird die Antragsteller für 5G wohl erst im Frühjahr 2019 in seiner Außenstelle in Mainz zur Frequenzvergabe begrüßen können.
Foto: Picture Alliance/dpa
Damit verzögert sich die Planung, denn eigentlich sollten die für 5G notwendigen Frequenzen (zum Beispiel bei 3,5 GHz) noch in diesem Jahr versteigert werden. Hintergrund für die Verzögerung sei - so das Handelsblatt - ein politischer Streit zwischen dem Bundesverkehrsministerium und der Bundesnetzagentur über die Auflagen, welche die Netzbetreiber erfüllen müssen.

CSU will Flächendeckung plus maximalen Auktionserlös

So fordert die CSU eine flächendeckende Versorgung und zugleich hohe Auktions-Erlöse, mit denen der Breitbandausbau und die Digitalisierung von Schulen finanziert werden soll. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) will mit einem Mobilfunkgipfel im Juli „eine Bedienungsanleitung erstellen, mit der wir eine möglichst weitgehende Versorgung garantieren“, wie er dem Handelsblatt sagte. Die Bundesnetzagentur will hingegen nur wirtschaftlich realistische Auflagen erteilen und pocht bei der Entscheidung auf ihre Unabhängigkeit, da sie sich nur mit dem Beirat verständigen muss. Dieser Beirat ist aus Politikern des Deutschen Bundestages und Vertretern der Bundesländer zusammengesetzt.

Regierung enttäuscht

In Regierungskreisen sei man über die Verzögerung enttäuscht, schreibt das Handelsblatt: „So verlieren wir ein Dreivierteljahr beim Rollout von 5G.“ Die Große Koalition hat das Ziel, dass Deutschland als eine der ersten Nationen weltweit ein 5G-Netz aufbaut. Der 5G-Standard soll es möglich machen, in Millisekunden große Datenmengen zu transportieren. 5G soll Anwendungen für die vernetzte Industrie 4.0, etwa die Vernetzung von Maschinen aber auch von autonom fahrenden Autos unterstützen. Mit ersten sichtbaren 5G-Anwendungen wird im Jahr 2020 gerechnet.

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