Studie

Studie: Viele 5G-Annahmen der Provider sind falsch

Der neue internationale ConsumerLab Report von Ericsson beschäftigt sich mit 5G aus der Sicht der Verbraucher. Und er widerlegt gängige Annahmen der Provider.
Von Wolfgang Korne

5G-Smartphones müssen für Verbraucher mehr können, als einfach nur  schnell sein. 5G-Smartphones müssen für Verbraucher mehr können, als einfach nur schnell sein.
Bild: Ericsson
Ericsson hat einen neuen Consum­erLab-Report zum Thema „5G Consumer Poten­tial“ veröf­fent­licht. In der Studie ging es um vier Annahmen der Branche, die auf ihren Wahr­heits­ge­halt abge­klopft wurden.

5G-Smartphones müssen für Verbraucher mehr können, als einfach nur  schnell sein. 5G-Smartphones müssen für Verbraucher mehr können, als einfach nur schnell sein.
Bild: Ericsson
So wird allge­mein ange­nommen, dass 5G den Verbrau­chern keine kurz­fris­tigen Vorteile biete. Die Verbrau­cher sehen das aber anders. Sie erwarten, dass 5G in naher Zukunft eine Entlas­tung von städ­ti­schen Mobil­funk­netzen ermög­licht. Insbe­son­dere in Mega-Citys, in denen sechs von zehn Smart­phone-Nutzern sich über Netz­pro­bleme in über­füllten Gebieten beklagen. Die Befragten erwarten zudem, dass mit der Einfüh­rung von 5G mehr Breit­band­an­ge­bote für zu Hause verfügbar sein werden.

5G darf auch mehr kosten

In dem Bericht wird auch der Mythos der IKT-Branche wider­legt, dass die Verbrau­cher nicht bereit sind, für 5G eine Prämie zu zahlen. Smart­phone-Nutzer gaben sogar an, dass sie bereit sind, 20 Prozent mehr für Dienste der fünften Genera­tion zu zahlen; die Hälfte der Early Adopter sogar bis zu 32 Prozent. Vier von zehn dieser Gruppe an Befragten erwarten jedoch, neue Anwen­dungs­fälle und Zahlungs­mo­delle, ein sicheres 5G-Netz sowie eine konstant hohe Inter­net­ge­schwin­dig­keit geboten zu bekommen.

Video­konsum steigt

Eine weitere wich­tige Erkenntnis ist, dass sich durch die derzei­tigen 4G-Nutzungs­muster nicht auf zukünf­tiges Nutzungs­ver­halten schließen lässt. Der Video­konsum wird mit 5G ansteigen. Die Verbrau­cher erwarten, Videos nicht nur in höheren Auflö­sungen zu streamen, sondern auch immer­sive Video­for­mate wie Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) verwenden zu können. Dies wird dazu führen, dass 5G-Nutzer wöchent­lich zusätz­liche drei Stunden Video­in­halt auf mobilen Geräten anschauen werden; einschließ­lich der einstün­digen Nutzung von AR- und VR-Brillen.

Futu­ris­ti­sche Geräte erwartet

Darüber hinaus unter­streicht die Studie auch, dass einer von fünf Smart­phone-Nutzern bis 2025 auf einem 5G-Endgerät mehr als 200 Giga­byte pro Monat an Daten­nut­zung errei­chen kann. Die Geräte werden nach Vorstel­lung der Verbrau­cher aber nicht mehr nur einfache Smart­phones sein, wie wir sie heute kennen. 4 von 10 Nutzern glauben an falt­bare Displays, auch holo­gra­fi­sche Projek­tionen und 360-Grad-Kameras können sich die Befragten als Teil der 5G-Geräte vorstellen.

Für die Studie wurden 35 000 Inter­views mit Smart­phone-Nutzern im Alter von 15 bis 69 Jahren geführt. Erhoben wurden die Daten in 22 verschie­denen Ländern. Die Ansichten der Teil­nehmer sind reprä­sen­tativ für fast eine Milli­arde Menschen.

Die Telekom-Indus­trie selber schweben eher indus­tri­elle Anwen­dungs­sze­na­rien für 5G vor. Welche das sind, darüber wurde auf dem dies­jäh­rigen Mobil World Congress intensiv disku­tiert. teltarif.de berich­tete.

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