Speedtest

Erste Speedtests im 5G-Netz der Deutschen Telekom

Mobile Router, kurz "MiFi" genannt, sind ein inter­essantes Produkt. Sie setzen Mobil­funk auf WLAN oder sogar LAN um.
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Wenn ein neuer Technik-Stan­dard Einzug im Mobil­funk hält, dann schlägt die Stunde der Tech­niker und Fans. Das war schon bei GSM (2G) so und bei neueren Tech­niken wieder­holt sich das Spiel. Als die packet­vermit­telte GPRS-Technik in den späten 1990er-Jahren im GSM-Netz einge­führt wurde, star­tete teltarif-Redak­teur Henning Gajek bei einer Demons­tration der Deut­schen Telekom in Bonn einen nicht vorher­gesehen Down­load einer 500 kB großen Datei. Die Tech­niker der Telekom wurden leichen­blass, waren aber dann glück­lich, weil dieser Down­load damals unfall­frei über die Bühne ging, so 10 oder 20 kB/s müssten es gewesen sein. Heute würde man drüber milde lächeln.

Dann folgte 3G (UMTS) und man freute sich damals über "wahn­sinnig schnelle - bis zu“ 384 kBit/s. Prak­tisch waren es meist weniger, während die ersten Handys dabei noch kochend heiß wurden. Wer braucht so viel Geschwin­digkeit? Bei LTE (4G) ging es erst­malig hoch in den MB/s-Bereich und heute ist das völlig normal.

Was schafft 5G?

5G-Speedtest unter realen Bedingungen: Test 1 ergab 638 MBit/s mit 15 Millisekunden Ping 5G-Speedtest unter realen Bedingungen: Test 1 ergab 638 MBit/s mit 15 Millisekunden Ping
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Jetzt sind wir bei 5G ange­kommen. Während viele Privat­kunden noch abwinken oder darüber disku­tieren, „wofür brau­chen wir das eigent­lich“, sitzen die Fans vor ihren für teures Geld erwor­benen Geräten und machen Speed­tests. Während des Start­termins in Berlin hatten wir auch Gele­genheit mal ein paar Bits durchs Netz rauschen zu lassen.

Das „Test­objekt“ war der HTC-5G Router, der eigent­lich ein als Router verkauftes Smart­phone (mit Android-Betriebs­system) ist. Im Gebäude der Telekom erreichte dieser Router im ersten Anlauf etwa 637 MBit/s, die sich in einem weiteren Test mit 844 MBit/s langsam der „magi­schen“ 1 GBit/s Marke näherten.

Was wird in der Praxis möglich sein?

Zweiter Versuch: 884 MBit/s bei weiter 15 ms Sekunden Ping Zweiter Versuch: 884 MBit/s bei weiter 15 ms Sekunden Ping
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Nun sind solche Geschwin­digkeiten abso­lute Ideal­werte, die im Laufe der Zeit, wenn sich die Funk­zellen mit „ausge­hungerten“ Kunden oder daten­inten­siven Anwen­dungen füllen werden, noch zurück­gehen werden.

Inter­essant sind die gemes­senen Ping­zeiten, hier 15 ms. Diese Ping­zeiten werden zu entfernen Servern gemessen, die irgendwo im klas­sischen Internet stehen, das ja auch aufgrund der weiten Leitungs-Wege von Hause aus gewisse Ping­zeiten hat. Für noch gerin­gere Latenz sind dann EDGE-Computer notwendig, die unmit­telbar an den Kanten (englisch „EDGE“) der Netze stehen, also am besten neben der Basis­station. Dann ließen sich weitaus bessere Ping-Zeiten messen.

Internet künftig per 5G statt Fest­netz?

Mal eine größere Filmdatei herunterladen? 5G ist schon lange fertig, während 4G noch lädt Mal eine größere Filmdatei herunterladen? 5G ist schon lange fertig, während 4G noch lädt
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Die bei 5G erreich­baren Geschwin­digkeiten könnten manchen Kunden dazu „verleiten“, auf das heimi­sche Fest­netz zu verzichten. Bei zuneh­mendem Netz­ausbau in die Fläche könnte sich der Trend bei noma­discher Nutzung einer jüngeren inter­netba­sierenden Genera­tion verstärken. Aber: Die Sende­stationen müssen über ein Leitungs­netz ange­bunden werden. Oder wie es ein tech­nisch erfah­rener Mitar­beiter der Telekom-Netz­technik ausdrückte: „Wer Funk kennt, nimmt Draht.“ Oder heut­zutage Glas­faser.

Schon bei 4G hatten Marke­ting-Fach­leute, beispiels­weise bei Voda­fone, darauf gehofft, die "unge­liebten" Fest­netz­leitungen loswerden zu können. Sie sind reumütig ins Fest­netz zurück­gekehrt. Behalten Sie also ruhig ihren Fest­netz-Anschluss noch eine Weile.

Die Telekom sagt: "Wollen mit 5G in den nächsten Wochen starten". Mehr dazu lesen Sie in einer weiteren Meldung.

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