Netzausbau

Telefónica o2 fühlt sich gut gerüstet für 5G

Derzeit liegt der Fokus auf dem flächendeckenden 4G-Netzausbau. Wichtigste Eigenschaft der 5G-Netze ist die Fähigkeit zu Netzsegmentierung und Virtualisierung.
Von dem Global Mobile Broadband Forum 2017 in London berichtet

Enrico Bianco, Global CTO der spanischen Telefónica-Gruppe, und damit auch verantwortlich für den Netzausbau von o2 in Deutschland, hat in London auf dem Global Mobile Broadband Forum von Huawei [Link entfernt] seine Firma als in einer "kompetitiven Situation" bezeichnet, um den Herausforderungen von 5G zu begegnen. Dieses gilt nach Bianco ausdrücklich für alle Länder, in denen Telefónica aktiv ist, also auch für Deutschland. Der Fokus liegt aber derzeit auf dem flächendeckenden Ausbau von 4G.

In den Gebieten, in denen FTTH gute Aussichten hat, und/oder ein Mangel an Backhaul-Kapazitäten für den Anschluss der Basisstationen ans Backbone besteht, sollen auch verstärkt neue Glasfasern verlegt werden. Allerdings hat Telefónica Deutschland in den letzten Jahren nur noch sehr zurückhaltend in den eigenen Glasfaserausbau investiert und stattdessen verstärkt fremde Glasfaserkapazitäten angemietet. Zur Anbindung von Basisstationen wird auch weiterhin stark auf Richtfunk gesetzt. Messestand von Telefónica auf dem Global Mobile Broadband Forum von Huawei in London. Messestand von Telefónica auf dem Global Mobile Broadband Forum von Huawei in London.
Foto: teltarif.de
Als weitere Vorbereitungen für 5G soll der Netzwerk-Kern komplett virtualisiert und ein Ökosystem für 5G-Partner aufgebaut werden. Als wichtigste Anforderungen an künftige 5G-Netze nannte Bianco die Unterstützung von eigenständigen Netzsegmenten (network slices), die Überführung von Kernnetz und Funknetz ("radio access network") in die Internet-Wolke durch Virtualisierung, sowie die Selbstoptimierung der Netzwerke. Vortrag von Telefónica-CTIO Enrique Blanco Vortrag von Telefónica-CTIO Enrique Blanco auf dem Global Mobile Broadband Forum von Huawei in London.
Foto: teltarif.de

Deutsche Telekom erwartet massiven Zuwachs im Datenverkehr

In einem vorhergehenden Vortrag auf demselben Kongress hatte Bruno Jacobfeuerborn, CTO der Deutschen Telekom, und Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Funkturm GmbH, die Notwendigkeit zum permanenten Netzausbau und zur Steigerung der Effizienz der Netze herausgestellt. Von 2016 bis 2021 wird der mobile Datenverkehr laut einer von ihm referenzierten Studie von Cisco jedes Jahr um durchschnittlich fast 50 Prozent wachsen, so dass er sich in diesem Zeitraum voraussichtlich insgesamt versiebenfacht. Videos haben derzeit einen Anteil von 60 Prozent am Gesamttransfer, dieser wird auf 80 Prozent wachsen.

Mehr zum Thema Technologie