Themenspecial Breitband-Internet Forschung

100 mal schneller als LTE: Südkorea investiert 1 Milliarde Euro in 5G-Forschung

Südkorea investiert massiv in die Erforschung von 5G-Mobilfunknetzen und will eine stärkere Rolle im Weltmarkt spielen.
Von Hans-Georg Kluge

LTE: Schon bald Schnee von gestern? LTE: Schon bald Schnee von gestern?
Bild: dpa
Südkorea treibt die Erforschung von neuen und superschnellen Funktechnologien voran. Das berichtet das Online-Magazin Business Insider unter Berufung auf eine Mitteilung des südkoreanischen Ministeriums für Wissenschaft. Rund eine Milliarde Euro will das Land investieren, um bis zum Jahr 2017 die Erprobung der Technologie zu starten. Den kommerziellen Betrieb des ersten 5G-Netzes peilen die Politiker für das Jahr 2020 an.

Südkorea will internationale Konkurrenz ausstechen

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Südkorea sieht derzeit andere Länder im Technologie-Wettrennen im Vorteil. China, die USA und auch Europa hätten der Mitteilung zufolge derzeit einen Vorsprung, was Investitionen in diesen Bereich betrifft. Der chinesische Konzern Huawei investiert in den Datenfunk der nächsten Generation - bis zum Jahr 2018 seien Investitionen von etwa 600 Millionen US-Dollar geplant.

Mit 5G sollen heute unvorstellbare Datenraten möglich sein. Gegenüber dem heutigen LTE-Standard lassen sich hundertmal schnellere Maximalgeschwindigkeiten erreichen - die Kapazität der Netze soll sogar um den Faktor 1 000 steigen. Der 5G-Standard ermögliche, einen ganzen Spielfilm im Umfang von 800 MB binnen einer Sekunde herunterzuladen. Diese Bandbreite könnte nötig sein, wenn künftig Ultra-HD-Filme über das Internet verteilt werden - die dafür nötigen Datenmengen sind um ein vielfaches größer.

5G: Vorteile für die Nutzung in schnellen Verkehrsmitteln

Von der neuen Datentechnologie verspricht sich die Technikwelt auch Fortschritte für Nutzer in schnellen Zügen. Das südkoreanische Ministerium spricht davon, dass ein 5G-Netzwerk auch dann funktioniere, wenn ein Zug 500 km/h schnell unterwegs sei.

Vor dem praktischen Einsatz der neuen Datentechnik müssen aber noch technologische und regulatorische Hindernisse aus dem Weg geräumt werden. Der neue Datenfunk funkt in sehr hohen Frequenzen - im Gespräch sind Frequenzbereiche im Spektrum von drei und zehn Gigahertz. Diese sind jedoch nicht überall frei verfügbar. Auch die Frage des Ausbreitungsverhaltens steht dann auf der Agenda: Frequenzen in diesem Spektrum haben eine geringere Reichweite - das erfordert dann auch einen entsprechend engmaschigen Netzausbau.

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