Klage eingereicht: Telefónica will 5G-Auktion stoppen
Klage gegen 5G-Auktion
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Die Versteigerung von Frequenzen für den neuen Mobilfunkstandard 5G könnte einem Medienbericht zufolge ins Stocken geraten. Der Telekom-Konzern Telefónica versuche, per Eilantrag die für die zweite Märzhälfte geplante Versteigerung zu stoppen, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ).
"Der Antrag der Telefonica ist bei uns eingegangen", habe ein Sprecher des Verwaltungsgerichts Köln der Zeitung bestätigt. Auch das Aktenzeichen 9-L205/19 ist bereits bekannt. Ein Telefónica-Sprecher wollte den Bericht gegenüber der Deutschen Presse-Agentur und der Zeitung nicht kommentieren. "Zu laufenden Gerichtsverfahren äußern wir uns wie üblich nicht", hieß es wörtlich.
Der Gerichtssprecher habe sich gegenüber der FAZ nicht zu den Chancen geäußert, die die Klage letzten Endes habe. Der Sprecher habe aber bestätigt, dass die veränderte Situation zu einem Aufschub führen könne. Wie lange sich der Beginn der Auktion verzögern könne, ist indes nicht bekannt.
Telefónica will Auktionsbedingungen nicht akzeptieren
Klage gegen 5G-Auktion
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Telefónica wehrt sich dem Bericht zufolge gegen die in den Auktionsbedingungen vorgesehenen Versorgungsauflagen, mit denen Funklöcher im ländlichen Raum und entlang von Straßen und Eisenbahn-Strecken beseitigt werden sollen. Auch die Deutsche Telekom und Vodafone hätten dagegen geklagt, aber bisher darauf verzichtet, aufschiebende Wirkung ihrer Klage zu beantragen.
Politik und Industrie setzen große Hoffnungen in den neuen 5G-Mobilfunkstandard. So besteht die Hoffnung auf einen annähernd flächendeckenden mobilen Breitband-Internetzugang, der zudem noch höhere Datenübertragungsraten und niedrigere Latenzzeiten als die bekannten LTE-Netze biete. Die Mobilfunk-Netzbetreiber, die sich um die begehrten Frequenzen bewerben, geben die hohen Kosten für eine Flächenversorgung zu bedenken.
Neben den drei etablierten Mobilfunkern Telekom, Vodafone und Telefónica bewirbt sich auch 1&1 Drillisch um die 5G-Frequenzen. Die freenet AG (mobilcom-debitel) hat sich hingegen gegen eine Beteiligung an der Frequenz-Versteigerung ausgesprochen. Mit 1&1 könnte Deutschland erneut einen vierten Mobilfunk-Netzbetreiber bekommen. Seit der Übernahme der E-Plus Gruppe durch Telefónica gibt es hierzulande nur noch drei Mobilfunknetze.
Die Deutsche Telekom hat wiederum heute angekündigt, ab Sommer den 700-MHz-Bereich für ihr LTE-Netz nutzen zu wollen. Damit lege man auch den Grundstein für den 5G-Auf- und Ausbau in der Fläche.