1&1: Netzwechsel kann rückgängig gemacht werden
1&1 will Kunden ins o2-Netz migrieren
Logos: 1&1, Fotos/Montage: teltarif.de
Wie berichtet geht 1&1 derzeit aktiv auf Kunden zu, die einen Mobilfunkvertrag im Vodafone-Netz haben. Die Nutzer bekommen einen "LTE-Tarif" angeboten, der dann allerdings nicht mehr im Vodafone-Netz, sondern im Telefónica-Netz realisiert wird. Darauf werden die Kunden im Anschreiben aber gar nicht aufmerksam gemacht. Der bevorstehende Netzwechsel wird nur auf dem Umschlag zur neuen SIM-Karte, die gleich mitgeliefert wird, kommuniziert.
teltarif.de-Leser Björn B., der selbst ein solches Angebot erhalten hat, ist verständlicherweise nicht gut auf 1&1 zu sprechen: "Dem Kunden muss der Netzwechsel klar kommuniziert werden. Das jetzige Vorgehen erinnert an schlimmste Servicezeiten bei 1&1." Dabei steht 1&1 auf dem Standpunkt, dass es sich um ein Angebot handelt, mit dem der Provider auf die Kunden zugehe. Diese müssten die Offerte aber nicht annehmen und können auch weiterhin im Vodafone-Netz telefonieren und surfen.
Auch weitere Leser sind wenig erfreut. Michael W. schreibt: "Auch wir erhielten per SMS von 1&1 das Angebot, auf LTE umzusteigen. Bessere Sprachqualität und LTE-Surfgeschwindigkeit wurden versprochen. Die Netzabdeckung für unseren Wohnort sollte im Freien und in Gebäuden sehr gut sein (vier von fünf Balken)." In der Praxis stellte sich heraus, dass in der Gegend, in der der 1&1-Kunde wohnt, nur GSM und nicht etwa LTE verfügbar ist. "Man empfiehlt uns großzügig wieder ins D-Netz zurückzuwechseln. Unverschämtheit!"
Hotline-Mitarbeiter sollen auf Netzwechsel aufmerksam machen
1&1 will Kunden ins o2-Netz migrieren
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Immerhin bietet 1&1 Kunden an, bei Nichtgefallen des Telefónica-Netzes wieder ins Vodafone-Netz zu wechseln. Das geht auch aus Dokumenten hervor, die offenbar für Hotline-Mitarbeiter des Providers gedacht sind und die der teltarif.de-Redaktion vorliegen. Immerhin sind die Kundenbetreuer angehalten, anders als im Anschreiben ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass der LTE-Tarif im Telefónica-Netz realisiert wird.
Ein Verbleib der Kunden im Vodafone-Netz könnte zur Folge haben, dass auch längerfristig kein LTE-Zugang zur Verfügung steht. Vodafone hat die 4G-Freischaltung nach eigenen Angaben allen Mitnutzern seines Netzes - und somit auch 1&1 - angeboten. Offenbar werden sich die beiden Konzerne aber über die Konditionen nicht einig. Wenn der UMTS-Standard in wenigen Jahren in allen deutschen Netzen zur Disposition steht, könnte das für 1&1-Kunden im Vodafone-Netz bedeuten, dass sie - wie in den 90er Jahren - mit GSM vorliebnehmen müssen. Bereits vor einigen Wochen haben wir darüber berichtet, dass nach der UMTS-Abschaltung für viele Handynutzer das Aus für den mobilen Internet-Zugang kommen könnte.